KHWE Höxter weist Vorwürfe um manipulierte Intensivbetten-Zahlen zurück

Kreis Höxter. Als &bdquo;völlig unhaltbar und abwegig" weist KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies die Vorwürfe zurück, die Katholische Hospitalvereinigung habe bei der Meldung von Intensivbettenzahlen manipuliert, um möglicherweise mehr Geld vom Staat zu erhalten. Die Bild-Zeitung hatte am Dienstag von einem auffälligen Rückgang der gemeldeten Kapazitäten von Intensivbetten im Dezember im Kreis Höxter berichtet. Und dazu gemutmaßt, dass die KHWE die Reduzierung vornahm, um durch das kurz zuvor in Kraft getretene neue Krankenhausfinanzierungsgesetz Zuschüsse für nun geringere freie Kapazitäten zu erhalten. &bdquo;Das können wir beruhigt zurückweisen", unterstreicht Waschkies. Die Reduzierung hatte die KHWE tatsächlich vorgenommen – aber aus völlig anderen Gründen. Einen finanziellen Vorteil habe die Hospitalvereinigung schon deswegen nicht erlangen können, weil sie Ende November von der Bezirksregierung Detmold unter den Rettungsschirm gestellt worden sei. &bdquo;Wir haben selbstverständlich zu jeder Zeit eine korrekte Meldung der Intensivkapazitäten vorgenommen", so die Sprecherin weiter. Eng abgestimmt Tatsächlich habe sich die Hospitalvereinigung zu Beginn der Corona-Pandemie dazu entschieden, die Behandlung der Corona-Patienten ausschließlich an den Standorten Höxter und Bad Driburg vorzunehmen und die Intensivstationen in Steinheim und Brakel zu schließen. Dieses Vorgehen sei eng mit der Bezirksregierung Detmold abgestimmt gewesen. Dennoch hatte die KHWE für den Standort Brakel weiterhin sechs Betten in das Intensivregister des Robert-Koch-Instituts (RKI) gemeldet. &bdquo;Im Katastrophenfall und bei fehlenden Kapazitäten an den anderen Standorten hätten wir dann unter Mobilisierung aller Kräfte die Intensivstation in Brakel wieder geöffnet", erklärt Waschkies. Die Meldung der betreibbaren Betten sei im vergangenen Sommer für Höxter 20, für Bad Driburg sechs, für Brakel sechs und für Steinheim null gewesen. Unter dem Rettungsschirm Ab dem 27. November wurde die KHWE unter den Rettungsschirm gestellt. Dies sei allerdings wegen der Versorgungslage im Nachbarkreis Lippe geschehen. &bdquo;Dort lag der Inzidenzwert zu diesem Zeitpunkt bei einem Wert von über 70. Der Anteil der betreibbaren intensivmedizinischen Betten lag in einem ununterbrochenem Zeitraum von sieben Tagen bei durchschnittlich unter 15", berichtet die KHWE-Sprecherin. Die Meldung von freien Intensivkapazitäten habe ab diesem Zeitpunkt keinerlei Auswirkungen auf den Rettungsschirm mehr. Gleichzeitig habe sich bei der KHWE die Personalsituation in den Krankenhäusern deutlich zugespitzt. Auch die Belegung der Intensivbetten verschärfte sich. Im Dezember befanden sich nach Darstellung der Geschäftsführung zwischenzeitlich mehr als 90 Mitarbeiter in Quarantäne, weil sie entweder selbst erkrankt waren oder Kontakt zu eine positiv auf Corona getestete Person hatten. &bdquo;Spätestens zu diesem Zeitpunkt war realistisch die Betriebsmöglichkeit der bis dato gemeldeten, aber schon lange nicht mehr betriebenen, Intensivbetten nicht mehr gewährleistet. Da wegen des bestehenden Rettungsschirmes, ohnehin kein wirtschaftlicher Vorteil unterstellbar war haben wir am 5. Dezember 2020 die Meldungen der betreibbaren Intensivbetten angepasst auf Höxter 14, Bad Driburg 6, Brakel 0, Steinheim 0, was der bis heute geltenden Realität entspricht", erklärt Waschkies. Zusätzlich betreibe die KHWE im St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter vier Kinder-Intensivbetten. Und wie steht es generell um die Zukunft der Intensivstaionen in Steinheim und Brakel? &bdquo;Da die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist, konnte bislang noch keine abschließende Entscheidung darüber getroffen werden, ob die Intensivstationen an den Standorten Brakel und Steinheim wieder in Betrieb genommen werden", erklärt Waschkies dazu. Darüber hinaus müsse diese Fragestellung auch im Kontext der aktuell laufenden Krankenhausplanung gesehen werden.

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