Stahle/Albaxen. Die SPD-Mitglieder des Nordbereiches der Stadt Höxter haben sich mit dem Regionalplan OWL auseinandergesetzt und die Auswirkungen der Wirtschaftsparkentwicklung erörtert. Sie sehen darin eine Chance für die Region, fordern aber auch einige Bedingungen, ehe sie einer möglichen Erweiterung ihre Zustimmung geben.
Wie berichtet, sieht der Regionalplan OWL vor, den Gewerbepark zwischen den Höxteraner Ortschaften Albaxen und Stahle zu erweitern, um weitere Flächen für Industrie und Gewerbe zu schaffen. Unter anderem soll dafür der Bereich zwischen der Corveyer Straße und der Bundesstraße 64 erschlossen werden.
„Jeden Tag werden in Deutschland rund 60 Hektar als Siedlungsflächen oder Verkehrsflächen ausgewiesen. Das entspricht circa 79 Fußballfeldern", sagen die SPD-Politiker. Das angestrebte Ziel der Bundesregierung den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar zu reduzieren sei jedoch gescheitert und auf das Jahr 2030 verschoben worden.
„Chance für die Region"
„Die Stadt Höxter und hier im Besonderen die Gemeinden Albaxen und Stahle müssen sich genau mit dieser Problematik im neuen Regionalplan auseinandersetzen", befürchten die Sozialdemokraten. Aus der Planung lasse sich zwar zunächst keine unmittelbare Umsetzung ableiten, aber das Thema werde die politischen Gremien der Stadt Höxter intensiv beschäftigen, darin sind sich SPD-Ratsherr Günter Fricke aus Albaxen, SPD-Ortsausschussmitglied Raphael Mense aus Stahle und Stefanus Remmert, Mitglied im Umwelt und Planungsausschuss, einig.
„Verlust von wertvollem Ackerland mit Versickerungsfläche und Auswirkungen auf Emission und Immission stehen einer Entwicklung von Arbeitsplätzen, Gewerbesteuereinnahmen und dem Stoppen von Abwanderung junger Menschen aus der Region entgegen", so die SPD-Mitglieder.
Der Kreis und die Stadt Höxter kämpften schon lange gegen die zunehmende Überalterung und Abwanderung der Bevölkerung. „Schulschließungen, schlechte Infrastruktur beim schnellen Internet und fehlende Verkehrsanbindung prägen seit Jahren die Situation in Höxter", machen sie deutlich. Die SPD sieht daher die Entwicklung des Wirtschaftsparks nach Abwägung aller Aspekte als Chance für die Region und die Städte Höxter und Holzminden.
"B64-Anbindung ist Pflicht"
Dafür müsse die Planung und Umsetzung aber intensiv begleitet werden. Die Ausgestaltung der Fläche mit Gewerbe und Industrie und die damit verbundenen Auswirkungen müsse für beide Ortschaften berücksichtigt werden. Bei der Planung sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Flächen versiegelt werden. Bei der Ansiedlung neuer Betriebe müsse ebenfalls darauf geachtet werden, dass nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden. Als einen der wichtigsten Aspekte sieht die SPD die Anbindung des Gewerbeparks an die Bundesstraße 64, so dass zusätzlicher Verkehr durch Stahle und Albaxen vermieden wird.
„Schon bei der Erschließung der ersten Flächen wurden die Bewohner vertröstet, was die Verkehrsanbindung betrifft. Sollten die Überlegungen, ein Postverteilungszentrum im Gewerbepark anzusiedeln, umgesetzt werden, ist mit einer massiven Zunahme der Verkehre zu rechnen. Daher unsere Forderung, ohne eine zeitnahe Umsetzung dieser zentralen Anbindung wird es keine Zustimmung der Nordkreis SPD zu einer Erweiterung geben."