Kreis Höxter. Auch wenn die Menschen coronabedingt deutlich mehr Abstand voneinander halten, finden Taschendiebe immer wieder Möglichkeiten, sorglose Opfer zu bestehlen. Der Polizei wurden im Kreis Höxter in den vergangenen Tagen gleich mehrere Fälle gemeldet, weshalb sie die Bürger zu erhöhter Aufmerksamkeit auffordert. Denn: „Die tatsächlichen Fälle im Kreis Höxter zeigen, dass es weiterhin Möglichkeiten für die Täter gibt, unbemerkt das Portemonnaie und weitere Wertgegenstände zu entwenden", so Polizeisprecherin Ramona Ellebrecht.
So wurde erst am Montag ein Handtaschendiebstahl in einem Lebensmittelgeschäft an der Pfennigbreite in Höxter angezeigt. Die Tat ereignete sich bereits am Freitag gegen 11 Uhr. Demnach wurde einem 54-jährigen Mann unbemerkt das Portemonnaie entwendet. Anschließend wurde mit der EC-Karte Bargeld im dreistelligen Bereich von einem Geldautomaten in Höxter abgehoben.
So wie in Höxter beobachtet die Polizei vermehrt Taschendiebstähle beim Einkauf in Supermärkten. Den Opfern wird der Diebstahl häufig erst an der Kasse bewusst. So geschehen am Freitag auch in Warburg und in Steinheim. In einem Lebensmittelmarkt in Warburg am Paderborner Tor wurde eine 80-jährige Frau von zwei Taschendiebinnen bestohlen. Das Opfer wurde durch Fragen nach Produktpreisen abgelenkt. Noch im Geschäft stellte die Frau das Fehlen ihres Portemonnaies fest.
In Steinheim, in einem Lebensmittelmarkt am Lipper Tor, wurde einer 64-Jährigen ein Portemonnaie aus einer Handtasche gestohlen, die am Einkaufswagen hing. In einem Fall wurde anschließend an einem Geldautomaten Bargeld durch die Täter abgehoben. Grundsätzlich geschehen Taschendiebstähle oftmals durch mehrere Täter. Ein Täter lenkt das Opfer ab, ein zweiter greift zu und ein dritter Täter verschwindet mit der Beute. Taschendiebe lassen sich dabei am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
Weitere Tipps
- Legen Sie Geldbörsen nie oben in den Korb oder in den Einkaufswagen, sondern tragen Sie diese möglichst körpernah.
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie nötig.
- Bewahren Sie keinen Zettel mit der PIN in Ihrem Portemonnaie oder Ihrer Handtasche auf.
- Hand- und Umhängetaschen sollten Sie verschlossen auf der Körpervorderseite tragen, so dass die Verschlussseite zum Körper zeigt.
- Stellen Sie Ihre Handtasche nie unbeaufsichtigt ab oder hängen sie irgendwo auf.
Sperrung der Zahlungskarten
Wer Opfer eines Taschendiebstahls geworden sind, sollte seine Zahlungskarten sofort sperren lassen. Dies ist unter dem Sperr-Notruf 116 116 möglich. Dabei ist zu beachten, dass die Karte nur dann über den Notruf gesperrt wird, sofern sich die Bank dem Notruf angeschlossen hat. Ansonsten muss man sich direkt an sein Kreditinstitut wenden.
Damit die Debitkarte auch für das elektronische Lastschriftverfahren (SEPA Lastschrift) gesperrt werden kann, für das nur eine Unterschrift und keine PIN benötigt wird, muss der Verlust unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Nur dort kann eine sogenannte freiwillige KUNO-Sperrung bei den Handelsunternehmen veranlasst werden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.