Höxters neuer Bürgermeister betont Vorbildfunktion der Stadt

Höxter. Höxters neuer Bürgermeister ist offiziell im Amt: Am Abend legte Daniel Hartmann (43) bei der konstituierenden Sitzung des Rates seinen Amtseid ab. Ihm zur Seite stehen bei Repräsentationsaufgaben als stellvertretende Bürgermeister Andrea Dangela (CDU) und Hans-Josef Held (SPD). Gleich nach dem Willkommen hieß es Abschied nehmen: Nach elf Jahren im Amt wurde Vorgänger Alexander Fischer verabschiedet. 42 statt bislang 38 Ratsmitglieder sind die politischen Repräsentanten der Höxteraner Bürger. Mit der AfD zieht eine achte Partei mit einem Abgeordneten in das Gremium ein. Auch die 42 Frauen und Männer wurden im Amt verpflichtet, das sie &bdquo;nach bestem Wissen und Können" wahrnehmen sollen, wie es in der Eidformel heißt. Für den unabhängigen Bürgermeister Daniel Hartmann war seine Amtseinführung Gelegenheit, Danke zu sagen: für das Vertrauen der Bürger; für die viele guten Wünsche und die unzähligen Glückwünsche; für die netten Ermutigungen &bdquo;auch von Personen, die mich zuvor nicht gewählt haben". Sein Anspruch sei es, Bürgermeister für alle Menschen im Höxteraner Stadtgebiet zu sein. &bdquo;Ich bin angetreten mit der Überzeugung: Höxter kann mehr", sagt er und sprach von einer &bdquo;wunderbaren Stadt mit fantastischen Voraussetzungen" und vielen wirtschaftlichen, landschaftlichen, touristischen und menschlichen Vorzügen: &bdquo;Es sind die Menschen, die sich mit großer Leidenschaft für ihre Stadt und ihre Ortschaften einsetzen. Sie leisten einen unermesslich wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft." Gemeinsam mit ihnen wolle er die Entwicklung Höxters weiter voranbringen. "Hinschauen, zuhören, verstehen und machen" &bdquo;Hinschauen, zuhören, verstehen und machen – das ist mein Verständnis von erfolgreicher Kommunalpolitik." Die Zusammenarbeit fange für ihn im Rat der Stadt an, sagte Hartmann mit Glückwünschen an die gewählten Volksvertreter. &bdquo;Gemeinsam wollen wir die wichtigen Entscheidungen für die Zukunft unserer Stadt treffen." Der oft in der Öffentlichkeit ausgetragene politische Zwist habe in der Vergangenheit dem Image der Stadt &bdquo;erheblich geschadet": &bdquo;Höxter ist Kreisstadt, hat Vorbildfunktion und damit auch eine besondere Verantwortung." Unterschiedliche politische Interessen erforderten dabei manchmal einen Kompromiss, der gelingen könne, wenn alle politischen Kräfte das Beste für die Stadt wollten. Die nächsten Jahre würden mit Blick auf Corona schwierig und herausfordernd. Doch Höxter habe mit der Landesgartenschau &bdquo;ihr ganz eigenes Konjunkturprogramm" für Einzelhandel, Kultur, Gastronomie, Wirtschaft und Stadtgesellschaft. Bei der Umsetzung will Hartmann die Bürger aktiv beteiligen. Auf seiner Agenda stehen zudem die Attraktivität für junge Familien und die Fachkräftewerbung, die Aufwertung des Schulstandorts mit der Digitalisierung, der Ausbau der Infrastruktur und Radwege zwischen den Ortsteilen, der Schutz der Umwelt, des Klimas und der Natur. Alles gehe nur gemeinsam: &bdquo;Denn nur zusammen sind wir stark." Hartmann wandte sich auch an den Vorgänger und erinnerte an den 17. September 2009, die erste Vereidigung von Alexander Fischer vor dem Rat als damals erster SPD-Bürgermeister in Höxter. In &bdquo;elf bewegten Jahren" habe der gemeinsam mit Rat, Verwaltung, Bürgern und Gruppierungen vieles für die Stadt erreicht, sagt Hartmann, nannte Haushaltsfinanzen, Flüchtlingskrise, Neugestaltung des Marktplatzes, Familien- und Schulpolitik, Bäderkompromiss, Sportstättenentwicklungskonzept und der Weg zur Landesgartenschau als Beispiele: &bdquo;Elf Jahre lang haben Sie die Geschicke unserer Stadt geleistet und dabei unglaublich viel Verantwortung getragen. Sie haben immer für unsere Stadt und den ländlichen Raum gekämpft. Und ja, Sie haben es auch nicht immer leicht gehabt. Aber das Wohl unserer Stadt stand für Sie jederzeit im Vordergrund": So wandte sich Hartmann an den Scheidenden und dankte für die starke Geste, dass bereits er, Hartmann, in Kamp Lintfort den LGS-Spaten habe übernehmen dürfen. "Ein komisches Gefühl" Fischer selbst sagte, es sei &bdquo;ein komisches Gefühl", nach mehr als 16 Jahren in der Kommunalpolitik und elf Jahren als Bürgermeister Abschied zu nehmen. Ein wichtiger Lebensabschnitt gehe für ihn zu Ende. Und es sollte eigentlich ein leiser Abschied werden. Für ihn sei es im Amt immer wichtig gewesen, &bdquo;dass Höxter eine für alle Generationen lebendige Stadt, ein begehrter Wirtschafts-, Einkaufs- und Erholungsort und Hochschulstandort ist und bleiben wird". Fischer sprach von &bdquo;zukunftsweisenden Projekten", von denen er manche nicht mehr zu Ende führen könne. Doch die Weichen seien gestellt. Er dankte vielen, die ihn begleitet und mit ihm zusammengearbeitet haben. Drei Menschen besonders: seiner Frau Saskia, der &bdquo;guten Zuhörerin", &bdquo;Beraterin", &bdquo;hervorragenden Wahlkämpferin" und &bdquo;besten und schönsten Begleitung bei offiziellen und nichtoffiziellen Anlässen"; Bischof Damian, bei dem er sich aufgehoben und angenommen fühle; und dem ehemaligen SPD-Fraktionschef Peter Greschner, der ihm &bdquo;immer ein guter Lehrmeister, Ratgeber und Freund gewesen war". Abschließend betonte Fischer: &bdquo;Ich war immer mit Leidenschaft und Engagement Bürgermeister." Er trete mit gutem Gewissen ab und wisse die Stadt und die Projekte bei Daniel Hartmann &bdquo;weiterhin in guten Händen": &bdquo;Ich bin stolz darauf, Ihr Bürgermeister gewesen zu sein."

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