Höxters neuer Rathauschef Hartmann hat direkt Termin am ersten Arbeitstag

Höxter. Nach seinem Erfolg bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Höxter steht Daniel Hartmann jetzt in den Startlöchern für den Amtsantritt. Seinen ersten offiziellen Bürgermeister-Termin hat er schon am ersten Tag, am Sonntag, 1. November: &bdquo;Ich habe eine Einladung zur Einführung des neuen Pfarrers Uwe Neumann bekommen", sagt der 43-Jährige. &bdquo;Und ich habe sie gern angenommen und werde hingehen." Am Montagmorgen wird er dann sein Büro im Stadthaus beziehen. &bdquo;Und mich erstmal orientieren, was die Räumlichkeiten betrifft." Auch die Schlüsselübergabe steht noch an. Dann soll – Corona geschuldet – ein Gespräch in sehr kleinem Kreis stattfinden. Lieber wäre es ihm gewesen, alle persönlich in einer Personalversammlung kennenzulernen, sagt der Höxteraner. "Ein besonderer Moment" Und am Donnerstag, 5. November, steht dann in der Ratssitzung in der Stadthalle seine Vereidigung als Rathauschef an: &bdquo;Ich bin in die Vorbereitung zur Sitzung natürlich schon mit einbezogen, mein Terminkalender wird schon jetzt geplant. Aber dennoch wird das für mich ein besonderer Moment werden, den ich mit Respekt angehe. Das gehört dazu." Seine künftige Arbeit will Hartmann mit seinem eigenen Stil, aber auch immer mit einer nicht nur sprichwörtlich offenen Tür zum Büro des Bürgermeisters angehen, sagt er. Ja, er wisse, dass große Erwartungen an ihn gerichtet werden – &bdquo;aber ich traue es mir zu, Bürgermeister für alle Menschen zu sein". Er wisse auch um die Herausforderungen in Höxter und habe &bdquo;großen Respekt vor dieser Aufgabe". &bdquo;Ich weiß, dass es eine schwere Aufgabe sein wird – aber nicht unlösbar." Er sei ein Typ, der ungern Dinge dem Zufall überlasse: &bdquo;Ich gehe nicht unvorbereitet in Sachthemen, die öffentlich präsentiert werden – das war schon berufsbedingt bei der Steuerfahndung beim Finanzamt so. Diese Sicherheit brauche ich, denn ich mache etwas zu 100 Prozent." Aber er habe im Wahlkampf auch eine neue Seite kennengelernt und gemerkt, dass er bei Repräsentationsterminen auch mal spontan etwas &bdquo;aus dem Ärmel schütteln" könne. Ein Buch für jede Ortschaft Etwas wird er aus dem Wahlkampf auch mit ins Bürgermeisteramt nehmen: seine 13 Ortschaftsbücher. Die hat er nämlich für jeden Höxteraner Ortsteil inklusive Kernstadt bei den Besuchen während des Wahlkampfes angelegt und darin alles notiert, was ihm auffiel und wichtig war, was an ihn an Anliegen herangetragen wurde, was nicht vergessen werden darf. &bdquo;Diese Bücher werde ich weiterhin fortführen und immer wieder hineinschauen", verspricht er. Denn: &bdquo;Ich habe bei den Besuchen in den Ortschaften so viele interessante Menschen und so viel über die Stadt selbst erfahren: Jeder Ortsteil ist anders, hat etwas Besonderes zu bieten", sagt er und spricht von vielen &bdquo;Wow-Effekten". Seit dem Wahlerfolg habe er so viel Rückenwind bekommen. Allein 438 WhatsApps, erzählt er lachend. &bdquo;Ich habe mittlerweile alle geöffnet und behaupte, ich habe alle beantwortet. Bei den E-Mails bin ich noch dabei." Darunter sind auch viele Anliegen von Bürgern oder Einladungen an den Neuen. Hartmann verspricht: &bdquo;Es wird keine vergessen." Erreicht haben ihn aber nicht nur Glückwünsche, sondern auch Angebote von Beratungsfirmen für Bürgermeister, erzählt er. Und betont, er werde noch Seminare für Bürgermeister und Führungskräfte in der Verwaltung besuchen. Auch die Möglichkeit eines privaten Coaches gibt es. &bdquo;Ich werde mich keinem Bereich verschließen." "Am Anfang ist das Wichtigste, überall zuzuhören" Ein Coach, der die Branche kennt und sagt, was wichtig ist um als neuer einen guten Start hinlegen können, ist der frühere hessische SPD-Landtagsabgeordnete Michael Siebel. Er ist seit Jahren als Politiker und Politiker-Berater im Geschäft und sagt: &bdquo;Am Anfang ist das Wichtigste, überall zuzuhören." Zudem beginne spätestens mit dem Amtsantritt die Lebensphase, &bdquo;in der sie nicht mehr im Ort einkaufen gehen können, ohne jederzeit damit rechnen zu müssen, angesprochen zu werden". Eine Belastung? &bdquo;Das wissen die Kandidaten im Vorfeld. Aber sie müssen im Kopf früh genug gut darauf eingestellt sein, damit es nicht zum Problem wird." Siebel sagt: &bdquo;Wenn ich an der Supermarkt-Kasse mal barsch reagiere, spricht sich das rum. Das kann unangenehm werden." Schließlich gehöre gelebte Bürgernähe zu den wichtigsten Eigenschaften eines guten Bürgermeisters, habe die Bertelsmann-Stiftung einst erforscht.

Meistgelesen