Bürgermeisterkandidaten für Höxter: Welches Projekt hat oberste Priorität?

Höxter. Probleme und Herausforderungen gibt es genug - doch womit wollen sich die Kandidaten, so sie zum Höxteraner Bürgermeister gewählt werden, denn priorität befassen? Die NW hat bei Amtsinhaber Daniel Hartmann (Einzelbewerber) und seinen Herausforderern Fabian Thomas (CDU) und Markus Ossa (AfD) nachgefragt. Daniel Hartmann (Einzelbewerber) Kino, Disco oder Clubs gibt es in Höxter nicht, was können Sie tun, um die Stadt für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiver zu gestalten? Das Thema Freizeitangebote für Jugendliche sei ihm sehr wichtig, betont Daniel Hartmann. &bdquo;Ich bin ständig im Gespräch mit jungen Menschen und bekomme ihre Wünsche direkt mit. So wurde oft der Wunsch nach einem modernen Basketballplatz geäußert“, weiß der Bürgermeister zu berichten. Diesen werde die Stadt versuchen, mit Fördermitteln zu realisieren. Kandidaten-Check Teil I: Bürgermeisterkandidaten in Höxter zu ärztlicher Versorgung, Bildung und Finanzen &bdquo;Ja, leider gibt es in Höxter seit vielen Jahren kein Kino, keine Disco oder Clubs mehr“, bestätigt der Amtsinhaber. Doch bundesweit verändere sich das Ausgehverhalten, &bdquo;selbst Großstädte sind vom Clubsterben betroffen“. Hartmann weiter: &bdquo;Trotzdem wollen wir Höxter attraktiv halten: Mit offenen Ohren für Veranstalter und Gastronomen unterstützen wir flexible Formate. Auch Jugendinitiativen wie der Jugendtreff, der Verein Fearless oder Angebote in den Ortschaften leisten großartige Arbeit, die ich gerne unterstütze.“ Höxter besteht nicht nur aus der Kernstadt, auch wenn sich hier viel Infrastruktur konzentriert. Wie wollen Sie auch die Dörfer attraktiv und lebenswert halten? &bdquo;Höxter und seine zwölf Ortschaften sind einzigartig und unverzichtbar für unsere Stadt“, unterstreicht Daniel Hartmann. Wie im ländlichen Raum generell, hätten sich auch im Stadtgebiet Höxter in den vergangenen Jahren die Lebensbedingungen verändert, erinnert Hartmann. Banken, Lebensmittelgeschäfte und Gaststätten zögen sich zurück, Mobilität und Digitalisierung gewännen an Bedeutung. &bdquo;Mein Ziel bleibt, annähernd gleichwertige Lebensverhältnisse zu sichern“, sagt der Bürgermeister. Kurze Wege zu Einkaufsläden, Schulen und Arztpraxen – hier nennt Hartmann das Stichwort Filialbetriebe des geplanten Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) – seien entscheidend. Lesen Sie auch: Wie öko ist der Holibri-Anruf-Bus in Höxter wirklich? Mit der Erweiterung des Holibri-Angebots, der Prüfung von Mini-Supermärkten wie zum Beispiel &bdquo;Tante Enso“ in Fürstenau oder Bödexen und der Förderung ehrenamtlichen Engagements wolle er die Vernetzung und die Lebensqualität in den Ortschaften weiter stärken. Die Zusammenarbeit der Ortschaften im Hinblick auf gemeinsame Infrastrukturprojekte wolle er fördern. &bdquo;Immer mit Blick auf eine sinnvolle, finanzierbare Investitionspolitik“, heißt es vom Bürgermeister abschließend. Und zum Schluss: Was wäre Ihr wichtigstes Projekt als Bürgermeister, falls Sie am 14. September gewählt werden? Daniel Hartmanns Prioritäten sind klar. &bdquo;Neben allen wichtigen anstehenden Projekten steht für mich eines ganz klar im Mittelpunkt: die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Höxter. Gesundheit ist unser höchstes Gut und sie darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, betont der Bürgermeister. &bdquo;Wir wissen alle, wie wichtig es ist, dass jede Bürgerin und jeder Bürger schnell und zuverlässig einen Arzt erreichen kann“, so Hartmann weiter. Deshalb treibe die Verwaltung aktuell die Vorbereitungen für ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) voran. &bdquo;Die Zeit drängt, und wir dürfen nicht warten, bis eine Lücke entsteht“, meint Hartmann. Dieses Projekt sei kein Selbstzweck, wie er weiter betont, sondern ein Beitrag für die Lebensqualität aller Menschen in Höxter. &bdquo;Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein“, verkündet Amtsinhaber Daniel Hartmann. Zum Nachlesen: Auswertung der großen NW-Umfrage: So unterschiedlich ticken Stadt und Kreis Höxter Fabian Thomas (CDU) Kino, Disco oder Clubs gibt es in Höxter nicht, was können Sie tun, um die Stadt für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiver zu gestalten? CDU-Bewerber Fabian Thomas weiß: &bdquo;Junge Menschen brauchen Orte, an denen sie sich treffen und ihre Ideen verwirklichen können.“ Er wolle daher bestehende Räume flexibler nutzen, etwa für Konzerte, Partys oder kulturelle Veranstaltungen, wie er aufzählt. &bdquo;Wichtig ist mir, Jugendliche stärker einzubeziehen: Sie sollen ihre eigenen Ideen einbringen und mitgestalten können. So schaffen wir lebendige Treffpunkte und Freizeitangebote, die wirklich zu ihrer Lebenswelt passen“, ist der Herausforderer überzeugt. Die Stadt Höxter könne dadurch attraktiver für junge Menschen werden, &bdquo;ohne dass wir große Neubauten finanzieren müssen“. Höxter besteht nicht nur aus der Kernstadt, auch wenn sich hier viel Infrastruktur konzentriert. Wie wollen Sie auch die Dörfer attraktiv und lebenswert halten? Als Bürgermeister möchte Fabian Thomas &bdquo;sichtbar vor Ort“ sein und im engen Austausch mit den Ortsverbänden, Vereinen und Initiativen bleiben. &bdquo;Wichtig ist mir außerdem, die Ortsausschüsse stärker und transparent in Entscheidungsprozesse einzubinden, damit die Menschen vor Ort nachvollziehen können, wie Beschlüsse zustande kommen und ihre Anliegen gehört werden“, erläutert der Bürgermeisterkandidat. Fragerunde eins: Bürgermeister-Kandidaten in Höxter zu ärztlicher Versorgung, Bildung und Finanzen Ein weiterer Punkt, der ihm wichtig sei, sei die Pflege der öffentlichen Flächen in den Ortschaften: Saubere Plätze, gepflegte Grünanlagen und intakte Wege seien nicht nur ein Stück Lebensqualität, sondern auch ein Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Menschen, die dort lebten. &bdquo;Zusammen mit einer guten Mobilität, etwa durch den Holibri, schaffen wir so die Grundlage dafür, dass unsere Dörfer lebendig, attraktiv und zukunftsfähig bleiben“, ist der CDU-Bewerber sicher. Und zum Schluss: Was wäre Ihr wichtigstes Projekt als Bürgermeister, falls Sie am 14. September gewählt werden? Auch Fabian Thomas hat priorisiert: &bdquo;Mein wichtigstes Projekt ist die Haushaltskonsolidierung, denn ohne solide Finanzen bleiben alle anderen Vorhaben bloße Absichtserklärungen“, meint der CDU-Kandidat. Höxter stehe mit über 23 Millionen Euro Defizit an einem kritischen Punkt. &bdquo;Als Bankbetriebswirt bringe ich die Erfahrung mit, komplexe Prozesse zu analysieren, klare Prioritäten zu setzen und Schritt für Schritt eine solide Grundlage zu schaffen“, rührt er die Werbetrommel. &bdquo;Für mich heißt das gezielte Wirtschaftsförderung als Chefsache, die Erschließung neuer Gewerbeflächen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. So machen wir Höxter attraktiv für Familien und Unternehmen und gewinnen neue Einnahmen.“ Ziel sei es, die Stadt wieder handlungsfähig zu machen, um in Bildung, Vereine und Infrastruktur investieren zu können. Sprich: &bdquo;In die Dinge, die Höxter stark und lebenswert machen“, so der Herausforderer um das Bürgermeisteramt. Markus Ossa (AfD) Kino, Disco oder Clubs gibt es in Höxter nicht, was können Sie tun, um die Stadt für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiver zu gestalten? In der Straße Grüne Mühle gegenüber der Karosseriebau-Firma Kreuzer gebe es eine alte still stehende Stahlbau-Firma direkt hinter der Tankstelle, weiß Markus Ossa. Es gelte abzuklären, ob dieses Gebäude oder das dazu gehörende Grundstück zu erwerben seien. Denn dort wäre eine gute Möglichkeit, um ein Kino oder Veranstaltungszentrum zu errichten, findet der AfD-Bewerber. Auch interessant: Die Natur erobert sich den Felsenkeller in Höxter zurück &bdquo;Investoren müssten dann gefunden werden, und wenn ich Bürgermeister werden sollte, würde ich das mit den Bürgern von Höxter besprechen und Vor- und Nachteile abwägen“, kündigt er an. &bdquo;Des Weiteren gab es zu meiner Jugendzeit diverse Gaststätten und Veranstaltungsorte wie zum Beispiel die Zille, das Forum oder der Felsenkeller, um ein paar zu nennen“, so Ossa: &bdquo;Da müssen wir wieder hin, meiner Meinung nach, eine Vielfalt an Möglichkeiten, um Höxter wieder zu beleben. Dazu möchte ich deutlich mehr Veranstaltungen in und um Höxter herum.“ Höxter besteht nicht nur aus der Kernstadt, auch wenn sich hier viel Infrastruktur konzentriert. Wie wollen Sie auch die Dörfer attraktiv und lebenswert halten? &bdquo;Ich würde in jedem Ort in Höxter Bürgerdialoge veranstalten, mit den Bürgern und gegebenenfalls Gewerbetreibenden sprechen, ihre Vorstellungen und Wünsche erarbeiten und selber auch kreativ zuarbeiten, um neue Konzepte zu entwickeln, um Ansehen, Sehenswürdigkeit und Freude an jedem Ort zu steigern und zu erhalten“, erklärt Markus Ossa. Dabei würde er darauf achten, dass so wenig Kosten wie möglich entstünden. Der AfD-Bewerber denkt hier zum Beispiel an Investitionen und oder Spenden, gerne auch freiwillige Hilfe der Bürger, um das Wir-Gefühl in jedem Ort zu stärken. Und zum Schluss: Was wäre Ihr wichtigstes Projekt als Bürgermeister, falls Sie am 14. September gewählt werden? Wo liegen die Prioritäten von Markus Ossa? &bdquo;Die Schulden von Höxter sind und sollten der wichtigste Punkt sein“, so Ossa, &bdquo;natürlich sind andere wichtige Punkte nicht weniger zu bewerten, aber eine hohe Verschuldung schließt Investitionen in Höxter und Umgebung nun mal aus“. Lesen Sie auch: Erleichterung nach Haushaltsstreit in Höxter: So knackt der Rat die Blockade der CDU Er hat auch Ideen, wie Schulden reduziert werden könnten. &bdquo;Deutlich mehr Veranstaltungen in Höxter und Umgebung können nicht nur Spaß und Freude nach Höxter bringen, sondern interessierte Investoren, die bereit sind noch mehr für Höxter zu ermöglichen“, ist der AfD-Bürgermeisterkandidat überzeugt. Was für ihn darüber hinaus einer der wichtigsten Punkte sei, sei alle Bürger und Gewerbetreibende zu entlasten und nicht mit &bdquo;unnötiger Bürokratie und Vorschriften zu erdrücken“.

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