Höxteraner Petrischule bekommt für 2,7 Millionen Euro einen Anbau

Höxter. &bdquo;Ein weiterer Meilenstein für die Stadtentwicklung ist erreicht", sagte Bürgermeister Alexander Fischer am Mittwochmorgen und setzte gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Petrischule den symbolischen Spatenstich für ein Millionenprojekt: Für 2,7 Millionen Euro bekommt die Höxteraner Grundschule zwei Anbauten an ihr bestehendes Schulgebäude, um ausreichend Platz zu haben, die Kinder im Offenen Ganztag zu betreuen. &bdquo;Wir haben derzeit 385 Schüler, davon sind 262 im Petriganztag. Hinzukommen 25 Kinder, die über Mittag betreut werden", berichtete Schulleiterin Margit Streicher-Bönnighausen. Seit 2004 bietet die Schule eine Ganztagsbetreuung an, damals war sie mit 25 Kindern gestartet. Doch der Wunsch der Eltern nach mehr Betreuungszeiten wurde immer größer. Mit der Zeit waren die vorhanden Räume nicht mehr ausreichend. &bdquo;Im Dezember 2018 haben wir die Fraktionen eingeladen, sich die Situation vor Ort anzuschauen", so die Schulleiterin. Daraus entstanden die Planungen für den Erweiterungsbau. Platz auf insgesamt 1.400 Quadratmetern Die Stadtverwaltung hat von Bauamtsmitarbeiterin Emine Yesilgöz einen Entwurf anfertigen lassen, der durch das örtliche Generalunternehmen Dr. Schoppe aufgearbeitet wurde und in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll. Die zwei bereits bestehenden Gebäudeflügel der Petrischule haben jeweils nur auf einer Seite Klassenräume. Daher bieten sich die gegenüberliegenden Seiten für die Anbauten an. &bdquo;Wir werden zunächst am Altgebäude runterschachten, um dort die Abdichtung zu erneuern, da der Keller feucht ist", erklärte Detlef Struck, Geschäftsführer von Dr. Schoppe. Anschließend werden die beiden Anschlussgebäude errichtet, die später auf insgesamt 1.400 Quadratmetern Platz für einen Mehrzweckraum mit Küche und Toilettenanlage sowie für zwölf Gruppen- und Betreuungsräume speziell für die Offene Ganztagsschule (OGS) bieten. Der Mehrzweckraum soll zukünftig unter anderem als Mensa genutzt werden. Auf dem Gründach, das über das bestehende Gebäude erreichbar sein wird, kann ein Schulgarten angelegt werden. Der Neubau soll im Frühjahr 2021 fertiggestellt sein. Vereinbarkeit von Familie und Beruf &bdquo;Gerade hier in der Kernstadt werden die Betreuungsangebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger. Wir als Stadt reagieren gemeinsam mit der Politik und den Schulen auf die gesellschaftlichen Veränderungen", sagte Bürgermeister Alexander Fischer. Auch an der Schule im Wesertal in Albaxen wurde eine bauliche Erweiterung der OGS durch das benachbarte ehemalige Hausmeisterhaus ermöglicht, an der Schule am Nicolaitor soll im nächsten Jahr ebenfalls ein Anbau für den Ganztag erfolgen, kündigte Fischer an. &bdquo;Es ist toll, dass es jetzt endlich losgeht", sagte Gabi Schubring, Koordinatorin für den Ganztag an der Petrischule. &bdquo;Unsere Wünsche und Bedürfnisse konnten wir in die Planungen mit einbeziehen und wir haben bereits gemeinsam im Team Ideen gesammelt, wie die Räume später von innen aussehen sollen", berichtete sie. Dabei sollen auch die Schüler miteinbezogen werden. &bdquo;Es wird einen Malwettbewerb geben und wir wollen den Anbau ähnlich wie ein Puppenhaus nachbauen", verriet Gabi Schubring. Außerdem kündigte sie an, dass die Kinder des Offenen Ganztags eine Bauaufsichts-AG gegründet haben. &bdquo;Sie sind schon jetzt alle ganz aufgeregt. Nach der Hausaufgaben-Betreuung werden wir uns durch unsere großen Fenster den Baufortschritt ansehen – und vielleicht wecken wir dabei ja auch schon das Interesse für das Handwerk", sagte sie. Während der Bauphase wird der Fußweg entlang der Schule gesperrt, der Schulhof wird für die Maßnahme nicht in Anspruch genommen. &bdquo;Wir wollen den Schulbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigen", sagte Detlef Struck. Essen statt Sport Um Corona-bedingt in diesem Schuljahr eine Betreuung über Mittag und ein Mittagessen für die Ganztags-Kinder an der Petrischule ermöglichen zu können, wurde die Turnhalle kurzerhand als Mensa umfunktioniert. &bdquo;Die Alternative wären Container gewesen", erklärte Gabi Schubring, &bdquo;und die hätten uns finanziell sehr weh getan", ergänzte Hochbauamtsleiter Georg Beverungen. Da der Sportunterricht bis zu den Herbstferien aber ohnehin draußen stattfinden muss, wurde eine Essensausgabe in der Turnhalle installiert, Tische mit genügend Abstand aufgestellt und die Geschirrspülmaschinen aus der Küche des Schulgebäudes in die Sporthalle gestellt. &bdquo;Jeder Jahrgang für sich bekommt dann mittags hier sein Essen. Die Ausgabe erfolgt tischweise", erklärt Schubring. Anschließend werde alles desinfiziert und für den nächsten Jahrgang vorbereitet. &bdquo;Es ist ein enormer Arbeitsaufwand, aber wir sind dankbar, dass wir die Halle jetzt so nutzen können", so die Koordinatorin. Der Stundenplan für die einzelnen Jahrgänge wurde so angepasst, dass es zeitlich funktioniert, für einen späteren Sportunterricht drinnen und AGs am Nachmittag die Sporthalle am Bielenberg zu nutzen.

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