Zahl der Starts und Landungen auf Höxteraner Flugplatz fast verdoppelt

Brenkhausen. Nikolaus Müller inspiziert die viersitzige Piper PA 28 Archer III, geht einmal um das Motorsportflugzeug herum, schaut nach, ob alle Schrauben festsitzen, kontrolliert Treibstoff- und Ölstand. Sicherheits-Check. &bdquo;Das ist Vorschrift", sagt Nikolaus Müller, Hobbypilot und seit 25 Jahren Fluglehrer. Dann kann es losgehen. Müller meldet den Flug im Tower an, startet den Motor, rollt mit der 43 Jahre alten Maschine auf die Startbahn und gibt schließlich Vollgas, bis die Piper sich zu einem Rundflug in die Luft erhebt. &bdquo;Fliegen", sagt Nikolaus Müller, &bdquo;das ist für mich einfach nur Entspannung." Nach einem anstrengenden Arbeitstag setzt sich der Holzmindener Urologe gern in eine der am Flugplatz Höxter-Holzminden stationierten Motorflugzeuge und dreht ein paar Runden über dem heimischen Weserbergland. Mehrmals die Woche, im Schnitt alle zwei Tage sei das der Fall. Seit sechs Jahren ist er Vorsitzender des Vereins Luftsport Höxter, der seit 2010 der Betreiber des Flugplatzes auf dem Räuschenberg ist. Zwischenlandungen wegen günstiger Spritpreise Seitdem hat sich die Zahl der Starts und Landungen fast verdoppelt: von 4.000 auf nahezu 8.000 im Jahr. Rund 300.000 Euro habe der Verein in den zehn Jahren seiner Trägerschaft in den Flugplatz investiert, berichtet der Vorsitzende. Unter anderem wurden eine Tankstelle eingerichtet, eine zweite Landesbahn gebaut, ein Kinderspielplatz und Parkplätze geschaffen. &bdquo;Alles aus eigener Kraft und selbst erwirtschaftet", betont Müller. Seine Einnahmen generiert der Verein aus den Start- und Landegebühren, aus Hallen- und Platzvermietung, der Verpachtung des Flugplatz-Cafés und besonders auch aus dem Spritverkauf der eigenen Tankstelle. &bdquo;Wir haben die drittgünstigsten Treibstoffpreise in ganz Deutschland", sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Uwe Horn nicht ohne Stolz. Für viele Piloten sei das ein Grund, auf ihren Flügen in Höxter eine Zwischenlandung einzulegen, um ihre Maschinen aufzutanken. 120.000 Euro werden investiert Auch in den nächsten Jahren hat der Trägerverein des Flugplatzes einiges vor. Rund 120.000 Euro sollen noch in diesem Jahr in eine sogenannte Landebahnbefeuerung investiert werden, damit auch im Dunkeln und bei witterungsbedingter schlechter Sicht Flugzeuge starten und landen können. Einmal im Monat soll damit in Höxter auch die Nachtflugausbildung ermöglicht werden, für die man zurzeit noch auf andere Flugplätze ausweichen muss. Pro Jahr werden in Höxter vier bis fünf Piloten für Motorflugzeuge und sechs Piloten für Ultraleichtflugzeuge ausgebildet. Die Maßnahme wird vom Landesverkehrsministerium zu 80 Prozent gefördert. Im darauffolgenden Jahr soll es zusätzlich noch eine sogenannte Gleitwegbefeuerung geben, bei der dem Piloten über verschiedenfarbige Lichtsignale angezeigt wird, ob er mit seinem Flugzeug die richtige Anflughöhe und den korrekten Anflugwinkel hat. Vermehrte Lärmbelästigungen zu später Stunde brauchten die Anwohner der umliegenden Ortschaften aber nichtzu befürchten, zerstreut Vereinsvorsitzender Müller etwaige Bedenken. Zwischen 22 und 6 Uhr werde es auch zukünftig keine Starts und Landungen auf dem Räuschenberg geben, versichert er. Und auch Bernhard Hölzemann, Jugendwart des Vereins, betont, dass Wohnbebauung in der Nähe des Flugplatzes grundsätzlich nicht überflogen werde.&bdquo;Außerdem haben wir immer mehr Ultraleichtflugzeuge im Einsatz. Und die sind nicht nur ultraleicht, sondern auch ultraleise." Shuttle-Service zur Landesgartenschau Auch zur Landesgartenschau 2023 will der Flugplatz Höxter- Holzminden seinen Beitrag leisten. Geplant ist ein Shuttle-Service, der Piloten und deren Mitflieger nach Höxter zum Gartenschaugelände bringt und wieder abholt. Außerdem sollen neben dem Fahrradverleih, den es schon jetzt gibt, auch Mietautos angeboten werden.