Höxters Flugplatz geht mit Aufwind ins Jubiläum

Höxter-Brenkhausen. Flugbetriebsleiter Christopher Döring im Tower des Flugplatz Höxter-Holzminden auf dem Räuschenberg bei Brenkhausen kann nur selten in Ruhe die schöne Aussicht über das Weserbergland genießen. &bdquo;So 100 Starts und Landungen an einem Tag wie heute mit gutem Wetter sind ganz normal”, sagt der Fluglotse. Der Flughafen Höxter-Holzminden ist im Aufwind. &bdquo;Im vergangenen Jahr haben wir die Summe unserer Flugbewegungen noch einmal um rund 20 Prozent auf 13.200 Starts und Landungen ausweiten können“, sagt Nikolaus Müller, Vorsitzender des Betreibervereins Luftsport Höxter. Auch wirtschaftlich steht der Verein mit seinen rund 100 Mitgliedern gut da. &bdquo;Wir können den Betrieb vollständig aus eigener Kraft tragen und zahlen der Stadt Höxter sogar eine jährliche Pacht von 25.000 Euro, von denen 20.000 Euro aber direkt in die notwendigen Erhaltungsinvestitionen fließen“, erklärt Müller. Einen besonderen Dank richtete Müller an Flugplatz-Gastronom Andreas Otto, der mit seinen Abgaben an den Verein eine wichtige Säule des Erfolgs sei. Zweitägiges Fly-in zum Jubiläum in Höxter-Brenkhausen In diesem Jahr feiert der Verkehrslandeplatz bei Brenkhausen sein 50-jähriges Bestehen. Gefeiert werden soll das runde Jubiläum mit einem großen zweitägigen Fly-in am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juni. Jeweils von 10 bis 18 Uhr wird dann dort den ganzen Tag über viel los sein am Himmel über Höxter. &bdquo;Wir erwarten 200 bis 300 Flugzeuge, darunter sehr viele Oldtimer-Flugzeuge“, sagt Event-Chef Markus Rheinländer. So wird mit einer Antonov mit mehr als 18 Meter Spannweite der größte im Einsatz befindliche einmotorige Doppeldecker der Welt über Höxter zu sehen sein. 1947, kurz nach dem Krieg stieg der erste Prototyp in die Luft. Seither wurden bis 1992 rund 18.000 Stück gebaut. Aus den 1920er-Jahren wird mit der Fokker 3 das durch den Roten Baron legendär gewordene Kriegsflugzeug über dem Räuschenberg kreisen. Ein besonderes Spektakel werden auch die vier erwarteten Bundeswehrhubschrauber vom Typ Bell UH1 abliefern. Auch diesen Klassiker der Lüfte gibt es bereits seit den 1950er-Jahren. Mehr zur Fliegerei: Wie die Antonov nach Paderborn kam Auch Auto-Oldtimer am Flugplatz auf dem Räuschenberg Aber nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden werden Klassiker zu sehen sein. Neben historischen Flugzeugen werden auch rund 60 Auto-Oldtimer erwartet. Es gibt also ordentlich was zu sehen beim Jubiläums Fly-in auf dem Räuschenberg. Der Eintritt ist frei, es werden rund 3.000 Besucher erwartet. Seit 1933 befindet sich am Standort des heutigen Verkehrslandeplatzes ein Segelflugplatz. Allerdings ohne eine befestigte Piste. Die heutige 814 Meter lange und asphaltierte Landebahn wurde 1975 fertiggestellt. Nun konnte dort auch militärisches Fluggerät starten und landen. Darauf kam es nämlich an. &bdquo;Es war die Zeit des Kalten Krieges. Da kam diesem Landeplatz eine besondere strategische Bedeutung zu“, erklärt der Vorsitzende Müller. Britische Pioniere ebneten einst die Fläche mit Sprengstoff 28 britische Pioniere der 65 Corps Support Squadron (CSS) Royal Engineers aus Hameln unter der Führung von Sergeant Major Roger Thorington haben während einer Militärübung die rund 230.000 Quadratmeter große Fläche des Flugplatzes mit Wesersandstein geebnet, 250.000 Kubikmeter Boden bewegt. Dabei wurden auch rund 150 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt. Die asphaltierte Start- und Landebahn für Motorflugzeuge wurde auf 814 Meter Länge und 20 Meter Breite ausgebaut. Flugzeugabsturz bei Höxter: Ein Zeitzeuge erinnert sich - und ist heute noch fassungslos Bis heute leistet sie gute Dienste. Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie in Nord-Süd-Richtung verläuft, also quer zur ursprünglichen Segelflugpiste. &bdquo;Damit steht die Bahn seitlich zur vorherrschenden Windrichtung. Aber nur in dieser Richtung ließ sich die erforderliche Länge realisieren“, erläutert der Vorsitzende. Das macht den Räuschenberg bis heute zu einem fliegerisch sehr anspruchsvollen Flugplatz. Gerade für Segelflieger besteht aber auch die Möglichkeit, quer zur asphaltierten Piste gegen den Wind zu starten und zu landen. Ein florierender Flugplatzbetrieb bedeutet aber auch Lärmbelastung. &bdquo;Wir sind ja ein Sportflugplatz mit eher kleineren Maschinen. Der Betrieb ist im Einklang mit der Bevölkerung“, betont der Vorsitzende. Am Jubiläumswochenende sieht das natürlich etwas anders aus. Aber schließlich feiert man ja nicht alle Tage ein großes Jubiläum.

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