Erneut Mindestanmeldezahl verpasst - Sorge um die Sekundarschule Höxter

Höxter. Ja, sagt Stefan Berens, er sei &bdquo;ein Stück weit in Sorge" um die Sekundarschule Höxter. &bdquo;Weil ich mich persönlich sehr für sie eingesetzt und gehofft habe, dass sie sich einen Platz in der Öffentlichkeit erarbeitet – wie beispielsweise in Warburg, wo es keine Diskussionen gibt", erklärt der CDU-Fraktionschef. Nun sind die neuen Anmeldezahlen mit 50 Schülern für das nächste Schuljahr noch einmal unter denen im Vorjahr (55) geblieben. &bdquo;Die Schule wird zwei Eingangsklassen bilden", so ein Sprecher der Bezirksregierung auf NW-Anfrage. Zum ersten Mal seit Gründung 2014/15 nur zweizügig: &bdquo;Mit 50 Anmeldungen (. . .) ist die Zahl der neuen Fünftklässler erneut unter der geltenden Mindestgröße von 60 Anmeldungen geblieben. Die Bezirksregierung wird sich zu dieser Entwicklung mit dem Schulträger austauschen", so der Sprecher. Die Stadt selbst setzt auf die Aspekte Zeit, Geduld und Ruhe – und darauf, dass ab dem übernächsten Schuljahr die Anzahl der wechselnden Viertklässler deutlich steigen solle. Während Verwaltungsjurist Stefan Fellmann weiterhin für die Vielfalt der Schullandschaft in Höxter und deren Erhalt wirbt, sieht SPD-Fraktionschef Werner Böhler gar den gesamten Schulstandort angesichts Abwanderungstendenzen in andere Städte in Gefahr und bringt das Thema Gesamtschule ins Spiel. 54 Schüler wandern im Sommer in andere Städte ab 243 Schüler beenden in Höxter in diesem Jahr die vierten Klassen (acht weniger am im Vorjahr). 54 davon werden ab Sommer eine weiterführende Schule außerhalb besuchen. &bdquo;Der demografisch bedingte Rückgang der Schülerzahlen geht komplett zulasten unserer Höxteraner Schulen", kommentiert Böhler. Auch &bdquo;hervorragende Lernangebote" der Sekundarschule würden &bdquo;nicht wirklich" angenommen. Schulausschussvorsitzender Günther Wittmann (SPD) habe die Außendarstellung der Sekundarschule bemängelt. Böhler stimmt dem zu und wirft zudem der Verwaltung Untätigkeit vor. Auch das Hickhack um den Ausbau des Verwaltungstraktes habe für die Sekundarschule ein schlechtes Bild abgegeben. Ebenso der Leitungswechsel und die lange Vakanz. Deshalb werde Höxter auf lange Sicht &bdquo;ganz natürlich" bei der Gesamtschule landen, schätzt Böhler mit Blick auf den gesamten Schulstandort. Dass für diese Bedarf da sei, ergebe sich aus der Abwanderung. Es müsse an der Sekundarschule dringend Ruhe einkehren für ein &bdquo;ruhiges und stabiles Arbeiten in den nächsten zwei, drei Jahren", fordert CDU-Fraktionsvorsitzender Berens. Und der Schulträger müsse seine Hausaufgaben machen: Vertrauen in die eigene Schule haben, das beschlossene Konzept umsetzen und auch in schwierigen Situationen an geplanten Investitionen festhalten. Höxter brauche die Sekundarschule als essenziellen Bestandteil des Systems. Ansonsten müsse die Realschule alle Schüler auffangen, die nicht zu KWG wechseln - und das gebe ein großes Problem. Problematisch wachse sich in Zeiten des &bdquo;gewissen Akademisierungswahns" auch das Image der Sekundarschule aus. Auffällig sei, das bestimmte Grundschulen &bdquo;so gut wie keine Schüler Richtung Sekundarschule entsenden". Deshalb seien dringend Gespräche mit Lehrern und Eltern dort notwendig, um diese Vorbehalte abzustellen. Er wünscht sich für die Wiederbesetzung der Leiterstelle eine Persönlichkeit mit viel Herzblut wie Monika Krekeler (Realschule) oder Heike Edeler (KWG). "Gedanken, aber keine Sorgen angesichts der Entwicklung" Verwaltungsjurist Stefan Fellmann rechnet mit Schülerzahlen Richtung der 60 Anmeldungen in den nächsten vierten Jahrgängen und ab dann mit einer &bdquo;klaren Dreizügigkeit" der Sekundarschule. Er mache sich Gedanken angesichts der jetzigen Entwicklung, aber keine Sorgen. &bdquo;Natürlich wünschen wir uns mehr Anmeldungen." Und politischer Zank in den Ausschüssen um den Weiterbau des Verwaltungstraktes sei nicht gut für den gesamten Standort gewesen, besonders für die Sekundarschule. Das habe ihn enttäuscht, die Akzeptanz habe gelitten. Aber er sei guter Dinge fürs dann folgenden Schuljahr – zumal zum Sommer die Schulleiterstelle der Sekundarschule wieder besetzt werden solle. Auch die Werbung und Information in den Grundschulen soll forciert werden, da sei man sich mit den Schulleitungen einig. Natürlich gebe es den Elternwillen – und man dürfe Eltern nicht für eine Schulwahl beschimpfen. Aber Kämpfen gehöre dazu und lohne sich – das habe man beim Erhalt der Realschule schließlich gesehen.

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