Realschule in Höxter hat deutlich weniger Anmeldungen: CDU mahnt zu Ruhe und Sachlichkeit

Höxter. Steht nach dem Aus für die Sekundarschule nun auch die Fallersleben-Realschule Höxter vor einem Scherbenhaufen? Lange, hart und heftig hatten Eltern und Initiativen für den Erhalt der Realschule gekämpft. Nun ist die Realschule Plus – wie sie nun offiziell heißen muss und an den Start geht – offenbar in der Gunst der Eltern auch gesunken. 97 statt 116 Anmeldungen für fünfte Klassen für dieses Schuljahr im Vergleich zu 2024. Aus Höxter sogar nur noch 85 statt zuvor 105 Schülerinnen und Schüler. Und ein herber Verlust: 44 Viertklässler aus Höxter wechseln sogar die Stadt. Vor allem nach Brakel zieht es sie. Die SPD hatte diese Entwicklung als &bdquo;alarmierende Zeichen für den Schulstandort Höxter“ gewertet und &bdquo;schnelles Handeln“ vor allem hinsichtlich des kritisierten pädagogischen Konzepts an der Realschule Plus – dort muss gesetzlich gefordert auch ein Hauptschulabschluss möglich sein – gefordert. Lesen Sie zum Thema: Nach der Grundschule weg aus Höxter: Fast 20 Prozent der Schüler verlassen die Stadt CDU äußert sich zur Debatte rund um die Realschule Nun meldet sich auch die CDU zu Wort und fordert Ruhe und Geduld: &bdquo;Die Entscheidung der Eltern für eine weiterführende Schule basiere &bdquo;auf vielfältigen Faktoren, darunter individuelle Bedürfnisse des Kindes, spezifische Schulprofile und persönliche Präferenzen“. Die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule arbeite &bdquo;mit einem ausgefeilten Lern- und Erziehungskonzept“, das den Realschulbereich bereits umfasse und für den zukünftigen Hauptschulbereich noch erstellt werde. Bis dahin gelten laut Union Respekt und Transparenz im Umgang miteinander und im gesamten Prozess. Dabei werde der Unterricht binnendifferenziert im Realschulbereich und künftig außendifferenziert für den Hauptschulbereich gestaltet, um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Dies gewährleiste &bdquo;eine gute Förderung und eine gezielte Vorbereitung auf den jeweiligen Abschluss“, ist sich die Union in der Kreisstadt sicher. Eine erste Einordnung: Wie kommt die neue &bdquo;Realschule plus“ in Höxter an? Für den Hauptschulbereich gehe es darum, den Schülerinnen und Schülern eine strukturierte und verlässliche Lernumgebung zu bieten, die ihnen den erfolgreichen Abschluss und den Übergang in eine berufliche Ausbildung oder eine weiterführende schulische Laufbahn ermögliche. &bdquo;Der CDU Höxter ist dabei ein transparenter Weg wichtig, um das Vertrauen in die Schule zu stärken“, betonen die Verantwortlichen in einer Mitteilung. &bdquo;Schulformen sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden” Und ergänzen dann: Die Hoffmann-von-Fallersleben Realschule habe jedoch nicht den Anspruch, eine Sekundarschule zu sein. Vielmehr setze sie bewusst auf &bdquo;die bewährten Strukturen einer Realschule mit einem leistungsdifferenzierten Unterrichtskonzept“, das sowohl den Anforderungen an den mittleren Schulabschluss als auch für die Hauptschulabschlüsse gerecht werde. Bei der aktuellen Diskussion ist es der CDU Höxter besonders wichtig, &bdquo;einen respektvollen Umgang mit der auslaufenden Sekundarschule zu pflegen“, deren Lehrkräfte und Schülerschaft sich über Jahre hinweg engagiert hätten. Gleichzeitig sei es ebenso wichtig, die Zukunft der Hoffmann-von-Fallersleben Realschule mit Augenmaß und Respekt zu gestalten und nicht Schulformen gegeneinander auszuspielen. CDU und SPD standen hinter dem Sekundarschulkonzept Die CDU Höxter stehe hinter der Schule und ihrem Konzept: &bdquo;Wir sind überzeugt, dass sie mit ihrer pädagogischen Ausrichtung den Anforderungen der heutigen Bildungslandschaft gewachsen ist und den Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung bietet“, heißt es in einer Stellungnahme. Sowohl CDU als auch SPD hatten sich lange hinter das Konzept der Sekundarschule gestellt gehabt – das aber letztendlich zunächst von den Eltern durch ihr Anmeldeverhalten, dann auch per knappem Ratsbeschluss im November 2023 abgesetzt worden war. Die hatten die Wahl zwischen Realschule Plus und Kooperativer Sekundarschule. Die Sekundarschule läuft nun aus und wird seit dem Schuljahr 2024/25 in eine Realschule Plus umgewandelt. Die bisherige Dreizügigkeit wird auf mögliche sechs Züge erhöht, mindestens 50 Anmeldungen sind nötig.

Meistgelesen