Coronavirus: Reha-Kliniken bereiten sich auf Notfall-Reserve vor

Höxter/Bad Driburg. Reha-Kliniken sollen den Akutkrankenhäusern bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen. Auch die gräflichen Kliniken in Bad Driburg und die Höxteraner Asklepios-Weserberglandklinik wurden schon als &bdquo;Backup" angefragt. &bdquo;Wir können uns vorstellen, eine neurologische Station zur Verfügung zu stellen, um schwerbetroffene Patienen aufzunehmen und so die Akutkrankenhäuser zu entlasten", berichtet WBK-Chef Rüdiger Pfeifer auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Auch das leerstehende Altenheim könne eine Option sein. Darüber entscheide aber letztendlich die Bezirksregierung. Im Falle eines Falles müsste die im Neubau befindliche Station mit 25 Plätzen kurzfristig auf Krankenhausstandard aufgerüstet werden. &bdquo;Anschlüsse für medizinische Gase wie Sauerstoff und Druckluft sind vorhanden", sagt Pfeifer. Beatmungsgeräte für die Intensivpflege hat die WBK aber nicht. "Auch externe personelle Unterstützung wäre erforderlich", so der Geschäftsführer weiter. In Frage könnte eventuell auch das derzeit ungenutzte Altenheim kommen, das über insgesamt 67 Einzelzimmer mit Bad verfügt. Rüdiger Pfeifer kann sich vorstellen, den Krankenhäusern bei Bedarf "normale" Patienten abzunehmen, um dort Betten für Corona-Fälle freizumachen. Schließlich gebe es auch in der aktuellen Situation weiterhin Schlaganfälle oder Unfälle mit Knochenbrüchen. "Wichtig ist es, dass diese Menschen zeitnah aus den Akuthäusern verlegt werden können. Natürlich bieten wir darüber hinaus unsere freien Kapazitäten zur Weiterbehandlung von Patienten an", sagt der Leiter der Weserberglandklinik. Ursprünglich sollte bald der Abriss des leer stehenden Altenheims beginnen. Finanzielle Ausfälle gefährden Reserve-Kliniken Wegen der Corona-Krise ist er in größer Sorge sich um Finanzierung der Reha-Kliniken: Weil planbare Operation verschoben werden und die stationären Heilverfahren ausgesetzt wurden, fehlen dort die Patienten und damit auch die entsprechenden Einnahmen. &bdquo;Die Reha-Kliniken sind aber nicht mit unter den Rettungsschirm für die Krankenhäuser gekommen", kritisiert Pfeifer. Es stehe zu befürchten, dass die Häuser bald zumachen müssen, so sie nicht als Corona-Backup infrage kommen. &bdquo;Das sieht ganz düster aus. Das ist doch grotesk, wenn wir hier 200 medizinisch qualifizierte Mitarbeiter in solchen Zeiten in Kurzarbeit schicken", ärgert sich Pfeifer. Stattdessen hole man Medizin-Studenten in die Krankenhäuser. &bdquo;Das ist nicht zu Ende gedacht", sagt der Chef der Höxteraner Klinik. Er hat in den letzten Tagen viele Briefe an Politiker verschickt, unter anderem auch an die heimischen Bundestagsabgeordneten Christian Haase, Carsten Linnemann (Paderborn) und das Landtagsmitglied Matthias Goeken (alle CDU). Die Reha-Kliniken mit ihrer Infrastruktur müssten gerade in der Corona-Krise unbedingt erhalten bleiben. &bdquo;Wir haben Versorgungskapazitäten und unsere Mitarbeiter sind sehr gut in Hygienefragen ausgebildet", betont Pfeifer. Über das entsprechende Gesetz soll schon am Mittwoch im Bundestag und am Freitag im Bundesrat entschieden werden. Pfeifer hofft dringend, dass noch Änderungen bezüglich der Reha-Kliniken eingearbeitet werden. Intensivpfleger auch in Bad Driburg notwendig Auch die Kliniken der Bad Driburger Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Siersdorpff sind bereits wegen wegen der Corona-Krise angefragt worden. Bis jetzt sei aber noch keine Aufnahme von Akutpatienten erforderlich gewesen, berichtet Marko Schwartz, Geschäftsführer Gräfliche Kliniken Bad Driburg. Nach Bedarf und vorheriger Anmeldung könnten die Häuser sogenannte &bdquo;stabile" Akutpatienten betreuen. &bdquo;Auch eine begrenzte Zahl von beatmungs- und überwachungspflichtigen, also instabilen Patienten kann aufgenommen werden", sagt Schwartz. Allerdings sei dann eine Unterstützung durch Intensivpfleger nötig und entsprechende Beatmungsgeräte müssten bereitgestellt werden. Isolationsmöglichkeiten seien in den gräflichen Kliniken grundsätzlich vorhanden – wenn auch ebenfalls nur begrenzt. &bdquo;Wir haben dem Kreis Höxter im Rahmen einer bereits erfolgten Abfrage eine entsprechende Unterstützung im Bedarfsfall zugesichert und stehen dazu auch mit anderen Kliniken im Austausch", so der Geschäftsführer.

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