Einbrüche und Gewalt: Kreispolizei Höxter legt Kriminalstatistik vor

Kreis Höxter. Landrat Friedhelm Spieker war mehr als zufrieden: &bdquo;Es sind sehr gute Zahlen, die wir heute vorlegen können", sagte er am Montag bei der Präsentation des Kriminalitätsjahresberichts 2019 der Kreispolizeibehörde Höxter: &bdquo;Die Zahl der erfassten Straftaten im vergangenen Jahr ist die niedrigste seit mehr als zehn Jahren." 5.484 Straftaten wurden im vergangenen Jahr registriert – 415 weniger als im Vorjahr. &bdquo;Hatten wir bereits im vergangenen Jahr eine historisch niedrige Zahl an Straftaten verzeichnet, so ist der Wert noch einmal um mehr als sieben Prozent gesunken", sagte Spieker. Auch im landesweiten Vergleich steht der Kreis Höxter sehr gut da: Bei der Kriminalitätshäufigkeitszahl – das ist die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner – konnte sich der Kreis Höxter mit 3.899 Straftaten (im Jahr zuvor 4.167) wieder deutlich verbessern und liegt ganz weit oben in NRW. In OWL liegt die Kriminalitätshäufigkeitszahl bei 4.708 und in Nordrhein-Westfalen bei 6.847 Straftaten – fast doppelt so viele wie im Kreis Höxter. &bdquo;Der Kreis Höxter bleibt eine sichere Landregion", resümierte Spieker. Mit 26,6 Prozent (1.467 Fälle) sind Diebstähle am meisten vertreten, gefolgt von Rohheitsdelikten wie Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung oder Freiheitsberaubung mit 1.096 Fällen (19,9 Prozent) und Vermögens- und Fälschungsdelikten (791 Fälle, 14,3 Prozent). Sorgen bereitet der Polizei der starke Zuwachs an Widerstandshandlungen gegen Amtspersonen, die von 42 auf 64 angestiegen sind – ein Zuwachs von 52 Prozent. In 19 Prozent der Fälle wurden dabei Beamte verletzt. 70 Prozent der Taten geschahen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, 90 Prozent der Täter waren Deutsche. Wohnungseinbrüche Bereits im Jahr 2018 hatte die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 56 einen historischen Tiefstand erreicht. Im Folgejahr gab es einen weiteren deutlichen Rückgang. 38 Wohnungseinbrüche wurden im Jahr 2019 gezählt – so wenig wie noch nie. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 hatte die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 185 Fällen einen Höchststand in der Zehn-Jahres-Bilanz erreicht. Polizeichef Christian Brenski führt das zum einen auf die Präventionsarbeit mit Sicherheitstipps der Polizei für Hausbesitzer, zum anderen aber auch darauf zurück, dass der Gesetzgeber die Mindeststrafen deutlich angehoben hat. Wohnungseinbruch gilt mittlerweile als Verbrechen, die Mindeststrafe wurde von sechs Monaten auf ein Jahr Freiheitsstrafe angehoben. Gewalttaten Die Anzahl der Gewaltdelikte fiel von 212 auf 196 Fälle. Überwiegend handelt es sich hier um schwere und gefährliche Körperverletzung (170/Vorjahr 178), Raub und räuberische Erpressung (16/21), Vergewaltigung (7/12) und Straftaten gegen das Leben (3/0). Bei den Straftaten gegen das Leben handelt es sich um einen versuchten Totschlag in Bad Driburg, als im März 2019 eine Frau ihren Ehemann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt hatte. Der Fall war zunächst als Notwehr eingestuft worden, inzwischen haben sich nach Auskunft von Kripo-Chef Koutsky neue Anhaltspunkte ergeben, so dass das Verfahren wieder neu in Gang gesetzt wurde. In den anderen beiden Fällen handelt es sich um Vorwürfe der fahrlässigen Tötung gegen Ärzte. So soll ein Hausarzt einem Patienten eine falsche Medikamentendosierung verordnet haben, was sich nach Auskunft von Polizeisprecher Jörg Niggemann mittlerweile aber als unzutreffend herausgestellt habe. In einem anderen Fall werde gegen zwei Krankenhausärzte wegen eines ähnlichen Vorwurfs ermittelt. Hier stehe ein Ergebnis noch nicht fest. Sexualstraftaten Die Zahl der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen ist mit 11 Fällen fast gleich geblieben (2018: 12 Fälle), die Zahl des Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen aber von 16 auf 35 stark angestiegen. Polizei-Leiter Brenski führt dies auch auf eine höhere Anzeigenbereitschaft zurück. Vor allem nach den Missbrauchsfällen in Lügde seien die Menschen stärker sensibilisiert worden.

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