Kreis Höxter. Im vergangenen Jahr wurden zwischen dem 1. Januar und dem 20. Dezember in der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Höxter insgesamt 31.225 Einsätze bearbeitet. „Diese Einsätze beziehen sich auf Hilfeersuchen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis Höxter und Gebieten angrenzender Kreise und Länder, die die Leitstelle in Brakel in der Notfallrettung mit zu versorgen hat", erklärt Leitstellenleiter Johannes Ritter.
„Das Einsatzaufkommen im Bereich Rettungsdienst betrug 29.102 Einsätze, für den Bereich der Feuerwehr waren 2.123 Einsätze zu verzeichnen", nennt er weitere statistische Zahlen. „Somit mussten durch die Leitstelle des Kreises insgesamt 31.225 Einsätze organisiert und koordiniert werden", fasst Ritter zusammen.
Leichter Anstieg
Gegenüber dem Jahr 2018 mit insgesamt 29.015 Einsätzen (26.802 Rettungsdienst- und 2.213 Feuerwehreinsätzen), sei das Einsatzaufkommen im Rettungsdienst leicht angestiegen. „Das Einsatzaufkommen der Feuerwehr dagegen blieb fast auf dem Stand von 2018", bilanziert der Kreisstellenleiter.

Ein Grund für die erneut hohe Anzahl der Feuerwehreinsätze sei einmal mehr das Wetter gewesen. Der Kreis Höxter war im vergangenen Jahr von zwei starken Unwettern heimgesucht worden: Sturmtief „Eberhard" am 9. und 10. März sowie ein Starkregen am 15. Oktober. Beide Unwetter hatten ein Eingreifen der Feuerwehren und sonstigen Hilfsorganisationen erforderlich werden lassen.
Genaue Bestimmung des Standortes
Johannes Ritter hat erfreuliche Nachrichten für alle Kunden der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber: „Sie profitieren ab sofort vom neuen Notrufsystem Advanced Mobile Location, AML", sagt er. Im Jahr 2018 seien in Europa 73 Prozent der Notrufe über Mobiltelefone abgesetzt worden – „eine von vielen Herausforderungen, vor die uns die mobile Gesellschaft im digitalen Zeitalter stellt", meint der Leitstellenleiter.
Denn was passiere, wenn der Anrufer selbst nicht wisse, wo er sich befinde und so seine genaue Position nicht durchgeben könne? „Zum Beispiel wenn er mit seinem Fahrzeug auf einer Landstraße, auf der Autobahn oder auf einem abgelegenen Feldweg verunglückt und nicht genau weiß, wo er ist", geht Ritter ins Detail. In einem solchen Fall kommt Advanced Mobile Location zum Einsatz.
Über das Smartphone die 112 anrufen
„Im Notfall einfach die 112 anrufen und die Rettungsleitstelle kann den Unfallort lokalisieren", erklärt Ritter. Konkret erlaube AML die genaue Ortung von Hilfesuchenden. Im Ernstfall könne das Leben retten. „Denn wenn mit dem Handy die Notrufnummer 112 gewählt wird, werden per AML automatisch Standortdaten an die Rettungsleitstelle gesendet." Und das bis auf wenige Meter genau.
AML-Daten basierten auf exakten GPS-Koordinaten und seien damit weitaus genauer als die bisherige grobe Ortung über Funkzellen. Praktisch: Damit AML funktioniert, müssen Nutzer eines Smartphones ihre Standortdaten im Handy nicht einmal aktiviert haben.
AML sei keine App, sondern bereits im Betriebssystem des Smartphones integriert. AML nutze für die Standortbestimmung nicht nur die Funkzellenposition, da die Unsicherheitsradien (0,1 bis 30 Kilometer) sehr groß seien, sondern „insbesondere auch andere, in den Smartphones integrierte Funktionen zur Positionsbestimmung wie WLAN und GPS". Dadurch könnten Standortdaten mit einer Genauigkeit von wenigen Metern an die Leitstellen gesendet werden, so der Leiter der Kreisrettungsleitstelle.