Kreis Höxter

Unternehmen im Kreis Höxter melden weniger Stellen bei Agentur für Arbeit

Agentur für Arbeit: Die Jahresbilanz ist positiv. In allen Bereichen sind die Zahlen rückläufig, der Kreis hat sogar die geringste Arbeitslosenquote in OWL

Engagiert für den Kreis Höxter: Rüdiger Matisz (v. l.), Leiter der Paderborner Arbeitsagentur, Andrea Wesemann, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit, und Martin Schoppmeier, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Höxter. | © Amina Vieth

Amina Vieth
08.01.2019 | 08.01.2019, 08:29

Kreis Höxter. Der Kreis Höxter hat prozentual gesehen die geringste Arbeitslosigkeit in OWL. Bei 3,9 Prozent lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2018, berichtet Rüdiger Matisz, Leiter der Paderborner Arbeitsagentur, die auch den Kreis Höxter betreut. 2017 waren es noch 4,6 Prozent gewesen. Auch in den übrigen Bereichen sind die Zahlen rückläufig – ebenso die Stellenmeldungen der Betriebe und Firmen.

„Wir bewegen uns langsam in Richtung des Bereichs, der oft als Vollbeschäftigung bezeichnet wird – man spricht davon bei einer Quote zwischen 2 und 3 Prozent", so Matisz. „Wir rechnen für 2019 ebenfalls mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit – wenn auch nicht in so einem starken Ausmaß wie 2018."

Rückgang bei älteren und Langzeitarbeitslosen

Insgesamt 2.923 Arbeitslose gab es im vergangenen Jahr in Höxter, somit 491 Frauen und Männer weniger (14,1) Prozent als noch 2017. Die Arbeitslosigkeit im Versichertenbereich (SGB III) ging von 1.458 auf 1.217 Personen und im Bereich SGB II von 1.956 auf 1.706 Menschen zurück. Einen Anstieg verzeichnet die Agentur für Arbeit bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten: Waren es im März 2017 noch 44.022 Menschen gewesen, waren es im März des vergangenen Jahres bereits 44.569 Personen.

Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen hat im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um 90 Personen – von 1.201 auf 1.110 – abgenommen. Die altersspezifische Arbeitslosenquote sank im Jahresdurchschnitt auf 4,0 Prozent (2017: 4,5 Prozent).

160 Langzeitarbeitslose weniger gab es 2018 (1.007 Personen) im Vergleich zu 2017 (1.167 Personen). „Hier weiter anzusetzen, ist ein Schwerpunktaufgabe von Agentur und Jobcenter", so die Verantwortlichen Matisz und Martin Schoppmeier, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Höxter.

Integration von Flüchtlingen in Arbeitsmarkt

Bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren waren es 2018 92 weniger Arbeitslose als noch 2017 (387 Personen). Die altersspezifische Arbeitslosenquote ist hier von 4,5 auf 3,4 Prozent gesunken.

Ein Rückgang ist auch bei der Arbeitslosigkeit bei Ausländern zu verzeichnen: Hier sank die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt von 640 auf 484 Personen ab.

Dass die Arbeitslosigkeit – insbesondere auch die der Ausländer im Kreis Höxter – so stark gesunken ist, „liegt nicht zuletzt auch an unseren Bemühungen, Menschen mit Fluchthintergrund in Arbeit zu integrieren – um dadurch die gesellschaftliche Integration dieser Personengruppe zu fördern", so Schoppmeier. Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt funktioniere zunehmend besser: „2018 waren im Schnitt 157 Ausländer weniger arbeitslos. 108 davon kamen aus nichteuropäischen Herkunftsländern. Das sind fast 70 Prozent", betont Schoppmeier.

Rückgang bei Stellenmeldungen

„Deutlich gesunken" sind auch die Stellenmeldungen beim Arbeitgeberservice im Kreis Höxter. Insgesamt wurden 4.000 Stellen gemeldet, somit 893 weniger (18,3 Prozent) als 2017. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen lag 2018 im Jahresdurchschnitt bei 1.502 Stellen (2017: 1.827 Stellen). Der Rückgang sei in Anbetracht des Fachkräftemangels vielleicht überraschen, räumt Matisz ein. „Man muss aber bedenken, dass dieser Bedarf nicht in allen Branchen besteht. Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren außerordentlich positiv entwickelt. Dass in einigen Bereichen dann eine gewisse Sättigung eintritt, ist nur natürlich", erläutert Matisz.

Insgesamt gesehen rechnen Arbeitsagentur und Jobcenter mit einer weiterhin guten Arbeitsmarktsituation, auch wenn Herausforderungen wie der Fachkräftemangel – besonders im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel – weiterhin bewältigt werden müssten. Ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit sei zu erwarten.