Höxter

Personalnotstand in der Geburtshilfe soll entschärft werden

Vermittlungsagenturen eingeschaltet, um Personalengpass zu beheben

Mehr als 1.000 Geburten im Jahr: Das St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter ist die einzige Klinik im Kreisgebiet mit einer Geburtshilfeabteilung. | © Madita Schellenberg

Mathias Brüggemann
07.11.2018 | 07.11.2018, 14:34

Höxter. Die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) will jetzt mithilfe von Vermittlungsagenturen versuchen, den Personalnotstand in der Geburtshilfe-Abteilung zu entschärfen. Die geburtshilfliche Versorgung bleibe weiterhin sichergestellt, betont KHWE-Geschäfsführer Reinhard Spieß in einer Stellungnahme, die am Mittwochmittag herausgegeben wurde.

1.071 Frauen hätten im vergangenen Jahr im St.- Ansgar-Krankenhaus ihr Kind zur Welt gebracht. Gegenüber dem Jahr 2014 sei die Zahl der Entbindungen damit um mehr als 20 Prozent gestiegen. Auch für dieses Jahr würden wieder mehr als 1.000 Geburten erwartet. „Dies zeigt, dass vom Team der Geburtshilfe, das aus Fachärzten für Geburtshilfe, Hebammen, Kinderärzten und spezialisiertem Pflegepersonal besteht, in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet worden ist", so Spieß.

Unterstützung durch externe Hebammen

Nicht auf dem geplanten Stand sei allerdings die Personalsituation im Hebammenbereich, insbesondere da vier von 14 Hebammen auch längerfristig nicht zur Verfügung stünden, drei davon krankheitsbedingt, eine Mitarbeiterin sei schwanger. „Wir hoffen natürlich, dass die ausgefallenen Mitarbeitenden bald wieder einsatzbereit sind. Bis dahin unterstützen uns externe Hebammen. Hierfür stehen wir unter anderem mit Vermittlungsagenturen in Kontakt, die uns bereits personelle Unterstützung im November und Dezember zugesagt haben", erklärt Spieß.

„Unsere fünf Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe, insbesondere die Oberärzte der Geburtshilfe, Herr Teschner und Frau Todt , tragen sehr engagiert und mit hohem persönlichem Einsatz dazu bei, dass die bekannt gute Versorgung im Kreißsaal gewährleistet bleibt", betont Spieß. Fachärztinnen und -ärzte stünden in der Gynäkologie und Geburtshilfe rund um die Uhr zur Verfügung.

"Spiegelbild der bundesdeutschen Situation"

„Die derzeitige Situation ist Spiegelbild der bundesdeutschen Situation. Wir arbeiten täglich daran, die Schwangeren, die uns ihr Vertrauen schenken, sicher durch die Geburten zu leiten und optimal zu begleiten", versichert Chefarzt Dr. Stefan Bettin. Die Versorgung durch Fachpersonal auf den Stationen sowie durch die Kinderärzte und Kinderkrankenpflege und auf der Kinderintensivstation sei im St.-Ansgar-Krankenhaus ebenfalls vollumfänglich sichergestellt, betont Spieß.

Bezüglich der Wahl der Geburtsklinik werde jeder Schwangeren, wie sonst auch, empfohlen, sich im St.-Ansgar-Krankenhaus vor der Geburt beraten zu lassen. Die geburtshilfliche Sprechstunde und die Hebammensprechstunde sei unter Tel. (0 52 71) 66 26 06 zu erreichen.