Großbrand in Brakeler Tischlerei: Spürhunde im Einsatz in der Ruine

Brakel. Von der Produktionshalle, in der drei holzverarbeitende Brakeler Betriebe gemeinsam arbeiteten, ist nach dem Großbrand am Dienstag, 11. Februar, nicht mehr viel übrig. In den Trümmern wurde auf der Suche nach der Brandursache nun auch ein Brandmittelspürhund eingesetzt, wie Polizeisprecher Jörg Niggemann auf Anfrage der &bdquo;NW“ erklärt. Das speziell auf in Brandbeschleunigern enthaltene Lösemittel spezialisierte Tier aus Schloß Holte-Stukenbrock habe in den Trümmern jedoch nicht angeschlagen. Die Ursachensuche geht also weiter. Richtig realisiert, was in der Nacht zu Mittwoch passiert ist, hat Christoph Rustemeyer noch nicht. Der Brakeler ist Geschäftsführer des Zimmerei-Betriebs Larix, dessen Adresse Güterbahnhof 4 lautet. Diese Adresse war es auch, zu der Rustemeyer als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr am Dienstagabend gegen 19.30 Uhr alarmiert wurde. &bdquo;Ich habe den Firmennamen in der Alarmierung gesehen“, berichtet Rustemeyer im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Vielleicht ist es das Adrenalin, das der Alarm ausgelöst hat, aber Rustemeyer kann in dem Moment alle Gedanken und Gefühle ausblenden: &bdquo;Das sind drei Sekunden, da denkt man nicht.“ Er handelt. Christoph Rustemeyer fährt zu seiner Firma. In zivil. Er habe Schlimmes vermutet. &bdquo;Aber erst habe ich noch gehofft, dass vielleicht nur eine Mülltonne brennt“, sagt er. Leider bewahrheitete sich die dunkle Vorahnung. Die Produktionshalle, die neben der Firma Larix auch von einem Dachdeckerbetrieb und einer Tischlerei genutzt wird, steht in Vollbrand. Hauptverkehrsstraßen in Brakel wegen des Großbrands gesperrt Hellorangefarbene Flammenzungen schlagen hoch, erleuchten auch eine gewaltige Rauchsäule, die weithin zu sehen ist. Glühende Funken stoben teils 100 Meter weit. Das Spektakel lockt am Abend zahlreiche Schaulustige an. Videos und Fotos verbreiten sich in den sozialen Medien und über Messengerdienste wie Whatsapp. Augen- oder besser Ohrenzeugen berichten von explosionsartigen Geräuschen. Die Polizei sperrt den Brandort ab. Die Warburger Straße, Zubringer zu den Bundesstraßen, ist betroffen wie auch die Industriestraße und der Bahndamm. Schon am Abend steht eine stundenlange Sperrung im Raum, vielleicht sogar bis zum Morgen, wenn Schulbusse und Elterntaxen fahren. Das immerhin wird sich nicht bewahrheiten. Alle Kinder können am Mittwoch ohne Umweg zur Schule gelangen. Verwaltungsgebäude des Brakeler Betriebs konnte gerettet werden Christoph Rustemeyer sieht seinen Kameraden von der Feuerwehr dabei zu, wie sie alles geben. Rund 100 Einsatzkräfte der Wehren Brakel, Bad Driburg und Beverungen sind zu Spitzenzeiten im Einsatz. Mit zwei großen Drehleitern und Nethewasser, das eigens angepumpt wird, versuchen sie, den Flammen Herr zu werden. Gegen 21 Uhr haben die Feuerwehrleute das Feuer so weit im Griff, dass die Flammen nicht übergreifen. Denn in unmittelbarer Nähe zur Produktionshalle befindet sich zum Beispiel auch ein Verwaltungsgebäude. &bdquo;Das Büro ist heil geblieben“, sagt Rustemeyer. Die Produktionshalle allerdings ist nicht zu retten. Die Feuerwehr löscht noch bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 4 Uhr hebt die Polizei die Straßensperrungen wieder auf. Kurz darauf beginnt die Löschgruppe Frohnhausen mit den Nachlöscharbeiten. Christoph Rustemeyer bleibt, wie er sagt, &bdquo;bis zum bitteren Ende“. Chef der Brakeler Firma hat &bdquo;Versicherungs-Marathon“ hinter sich Und er ist auch einige Stunden später wieder da, als die ganze Dramatik – dem Tageslicht sei Dank – offenbar wird. Von der Produktionshalle ist nur noch ein Trümmerhaufen übrig. Schwarz verkohlte Latten, Schutt, Zerbeultes, Zerbrochenes, Zerstörtes stapeln sich dort, wo auf einer Fläche von rund 50 mal 25 Metern einige Stunden zuvor noch eine Halle gestanden hatte. &bdquo;Es ist nicht mehr viel übrig“, konstatiert er angesichts der Ruine. .responsive23-6HGG8boSCUfZxlLd-map-11022025-brakel-feuer { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-6HGG8boSCUfZxlLd-map-11022025-brakel-feuer { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-6HGG8boSCUfZxlLd-map-11022025-brakel-feuer { padding-top: 142.86%; } } Doch Zeit zum Bedauern ist für den Geschäftsführer zunächst nicht. Zwar ist die Produktionshalle zerstört, doch der Betrieb muss weiterlaufen. Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erscheinen am Morgen zur Arbeit. Baustellen, auf denen Larix arbeitet, können ganz normal besetzt werden. Internet- und Telefonverbindung nach Brand wiederhergestellt Parallel wird das Verwaltungsgebäude wieder ans Netz gebracht. &bdquo;Seit einer Viertelstunde haben wir wieder Internet“, kann Rustemeyer am Mittag verkünden. Das Telefon hat auch schon wieder Saft. So können die Kundinnen und Kunden informiert werden, denn natürlich wird es zu Verzögerungen bei allen Aufträgen kommen, bei denen Larix selbst Elemente herstellen muss. Alle haben Verständnis. &bdquo;Die Unterstützung und Solidarität ist sehr groß“, berichtet der Geschäftsführer. Auch den &bdquo;Marathon“ mit den Versicherungen hat Rustemeyer am Mittag schon hinter sich. Bisher sieht es positiv aus, sagt er. Mit seinem Vermieter habe er ebenfalls gesprochen, am Abend schon, der wolle in den kommenden Tagen schauen, wie es weitergehe. Ob die Halle vielleicht wieder aufgebaut werden solle. Ursache für Großbrand: Möglicherweise ein technischer Defekt? Ungefähr zur selben Zeit können auch die Brandermittler der Polizei Höxter erstmals die Brandruine in Augenschein nehmen. Von einem &bdquo;ersten Blick“ spricht Polizeisprecher Jörg Niggemann gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Was genau das Feuer auslöste, ist noch unklar. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr weiß Christoph Rustemeyer, dass ein technischer Defekt an einer Maschine infrage kommen könnte. Immerhin waren in der Halle &bdquo;eine komplette Zimmerei und Tischlerei“ untergebracht und damit auch zahlreiche holzverarbeitende Gerätschaften mit Stecker. Auch ein Fahrzeug war offenbar in dem Gebäude abgestellt. Die Ruine gibt am Mittwoch einen Blick auf das ausgebrannte Wrack frei.

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