Im Kreis Höxter gibt es Hühner zum Mietpreis

Brakel-Hampenhausen/Höxter-Bökendorf. Wenn in diesen Tagen Elsa, Mulan und Dori zusammen unterwegs sind, dann ist das kein Betriebsausflug von Disney, sondern vielmehr ein gemeinsamer Aufenthalt der &bdquo;Miethühner aus Hampenhausen“. Insgesamt sind es 15 Hennen – allesamt nach Charakteren aus der Zeichentrick- und Animationswelt benannt – die von Interessierten ganz einfach für eine Zeit lang ausgeliehen werden können. Eine klare Voraussetzung gibt es dabei allerdings. Die Voraussetzung Und zwar: &bdquo;Es muss genug Platz da sein“, sagt Michael Waldeyer, Landwirt aus Hampenhausen. Denn wer die Miethühner für eine Zeit lang bei sich aufnehmen möchte, bekommt von Waldeyer vom Stall bis zum Hühnerfutter alles mitgeliefert – nur ein entsprechender Platz muss eben vorhanden sein. &bdquo;Mit passender Zufahrt für den Anhänger“, wie er weiter sagt. Landwirtschaftliche Erfahrung muss dagegen nicht gegeben sein, denn die Hennen sind äußerst zahm und umgänglich – und Waldeyer gibt stets ein paar Tipps, zum Beispiel zum richtigen Hochnehmen der gefiederten Tiere: &bdquo;Das Huhn mit beiden Händen so umfassen, dass es nicht mit den Flügeln herumschlagen kann“, sagt er, während er Henne Dori auf den Arm nimmt. Bei den Hampenhausener Hennen ist das Hochnehmen aber wohl auch kein Problem – sie sind zutraulich und lassen sich gern streicheln. Wollen sie Ruhe, können sie sich in ihren Stallbereich zurückziehen. Echte Rarität Das Miethuhn-Angebot ist nicht nur im Raum Brakel, sondern auch in der ganzen Region des Hochstifts eine absolute Rarität, wie Waldeyer sagt. Blicke man etwas weiter, in Richtung Hannover oder Kassel, gäbe es dort ähnliche Projekte. Im Kreis Höxter lassen sich aber wohl nur in Hampenhausen Hennen mieten. Wozu? Zu Beginn der Corona-Pandemie erbat sich Waldeyers erwachsene Tochter einige Hühner. Flugs sei dann die Frage aufgekommen, &bdquo;was man mit den Hühnern sonst noch machen könnte“, so Waldeyer. Die Antwort: Wieder mehr Menschen den Kontakt zu landwirtschaftlichen Tieren ermöglichen. &bdquo;Eine eigentliche Selbstverständlichkeit auf dem Land, die aber heutzutage so nicht mehr gegeben ist“, sagt der Landwirt. Kinder, Senioren und jeder weitere Interessierte kann sich deshalb Hühner aus Hampenhausen mieten. Ein Angebot, das vor allem Kindergärten, Schulen und Pflegeheime gerne annehmen. &bdquo;Aber auch für diejenigen, die über eine dauerhafte Hühnerhaltung nachdenken, sind die Miethühner eine gute Möglichkeit zu testen, ob dieses Hobby wirklich zu ihnen passt“, so Waldeyer. Quasi ein Einstieg in die Nutztierhaltung – oder eben auch nicht. Was kostets? Die Hennen, die stets mitsamt ihres Stalls reisen, können je als 5er-Gruppe gemietet werden. Für eine Woche zahlen Interessierte 110 Euro, für zwei Wochen 200 Euro, für drei Wochen 280 Euro und für vier Wochen belaufen sich die Kosten auf 350 Euro. Plus Anfahrtskosten. Dafür ist von der Einzäunung über den Wasserautomaten bis hin zur Endreinigung des Stalls vieles im Preis enthalten. Weitere Infos gibts im Internet unter www.miethuhn-hampenhausen.de. Eier in der Kita Bis zum Wochenende verbringen die &bdquo;Disney-Hühner“ Elsa, Anna, Mulan, Dori und Frau Holle übrigens Zeit im idyllischen Bökendorf. Vergangene Woche sind sie von Waldeyer dorthin gefahren und die Erzieherinnen der örtlichen Kita mit allerhand Tipps zum Umgang mit den Tieren bedacht worden. An diesem Freitag wird Waldeyer die Hennen dann wieder aus dem Kulturmusterdorf abholen. Die jungen Kita-Kinder hatten so allerhand Gelegenheit, die gefiederten Tierchen zu beobachten und zu füttern – und im Stroh nach Eiern zu schauen. Die gibts bei den Hennen nämlich täglich zu finden. Ein spannendes Projekt, das aktuell bestens ins Bökendorfer Kita-Geschehen passt: Denn nicht nur auf dem Außengelände lassen sich derzeit Hühnereier finden, sondern auch drinnen in einer extra Brutmaschine. Ausgeliehen von Guido Liene aus Vörden, können die Kinder in der Brutmaschine beobachten, wie Küken schlüpfen. Das erste hat die Eierschale schon am Dienstag geknackt: &bdquo;Bella“ ist es genannt worden. Und auch für das nächste Küken hat das Kita-Team schon einen Namen parat: &bdquo;Ella“. Reimen macht eben Spaß. Zur Landesgartenschau? Waldeyers Hühner wandern indes bald weiter von Bökendorf nach Willebadessen, ins Seniorenheim. Um bei den Menschen dort beispielsweise Erinnerungen an die einst eigenen Hühner im Garten zu wecken, oder um einfach etwas Abwechslung in den Tagesverlauf zu bringen. Der Hampenhausener Landwirt hat für seine Miettiere aber auch noch eine ganz besondere Station im Visier: &bdquo;Wir schauen gerade, ob wir sie auch bei der Landesgartenschau im kommenden Jahr präsentieren können“, sagt Waldeyer hoffnungsvoll. In den nächsten Wochen werde sich zeigen, ob er dafür aus Höxter tatsächlich eine Zusage erhält.

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