Starkregenschutz in Erkeln wird auch Aufgabe der Privatleute sein

Brakel-Erkeln. Der Brakeler Ortsteil Erkeln ist was Schlamm und Starkregen angeht, leidgeprüft. Deshalb hat das Höxteraner Büro IWUD das Dorf und seine Voraussetzungen unter die Lupe genommen und eine sogenannte Starkregenanalyse erstellt. Diese liegt der Stadt Brakel nun vor und soll Tipps und Anregungen geben, wie Erkeln sich heftigen Wassermassen von oben zukünftig wappnen kann. Oder, wie es die Stadt schreibt: "In diesem Gutachten wurden Maßnahmen mit dem Ziel der Verbesserung der Starkregensituation, zur Ableitung des Wassers und auch zum Rückhalt untersucht. Dabei konnte bei den meisten Maßnahmen eine Verbesserung der Starkregensituation zumindest für häufigere Ereignisse nachgewiesen werden." Ideen stammen aus der Bevölkerung Es gibt also Hoffnung. Auch wenn festgestellt werden müsse, dass die Gefahr durch Starkregen "nicht allein durch Maßnahmen der öffentlichen Hand reduziert" werden könne. "Es ist wichtig, dass sich auch die privaten Eigentümer der Gefahr bewusst sind und eigene Maßnahmen zum Objektschutz ergreifen", heißt es in dem Dokument. Eine erste Infoveranstaltung dazu habe schon stattgefunden, initiiert von der SPD, nicht von der Stadt. Grundlage dafür lieferten Gefahrenkarten, die dem Gutachten anhängen und - inklusive dem Schriftsatz - in Kürze auf der Homepage der Stadt veröffentlicht werden sollen. Das Höxteraner Büro hat basierend auf topografischen und hydrologischen Daten untersucht, wie wirksam einzelne Maßnahmen gegen Starkregenereignisse sein würden. Besonders: Die Ideen stammen aus der Bevölkerung. Der Stadtrat muss über die Ideen entscheiden Unter anderem untersuchte das Büro eine mögliche Absenkung der Landesstraße 863 (Neue Straße) im Ortskern, um so Wassermengen über die Fahrbahn abzuleiten. Diese Baumaßnahme ist bereits geschehen. "Somit ist in diesem Bereich bereits eine Verbesserung des Starkregenabflusses zur Nethe sichergestellt." Auch könnte der darunter befindliche Rohrdurchlass verkleinert oder gar zurückgebaut werden, um den Graben an der Kreisstraße 39 zu entlasten. Und jener Graben wiederum könnte erweitert werden, um zu verhindern, dass Wassermassen in Richtung Ort fließen. Ebenso gab es Vorschläge, im Bereich des Vogelsangbachs ein Rückhaltebecken zu bauen. Diese zeigten, wie es die Stadt in Klammern hinter dem Stichpunkt vermerkt, "die größten Auswirkungen aller Maßnahmen auf die Starkregenbelastung im Ortsteil Erkeln". Und um die Bachstraße zu entlasten, könnte Wasser entlang des Friedhofs abgeleitet werden. Landwirte zu Dialog bereit Und jetzt? "Die oben beschriebenen Maßnahmen werden nun hinsichtlich der Durchführbarkeit und Finanzierung untersucht und den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt", heißt es von der Stadt. Ebenso wird es sich wohl mit den Ideen verhalten, die vom Höxteraner Büro zwar nicht durchgerechnet werden konnten, "die aber dennoch eine wichtige Rolle für die Verbesserung der Starkregensituation spielen können". Wie etwa den Vorschlag, Heu- und Strohballen zu sichern, damit Wassermassen sie nicht mitreißen und die Halme dann Engstellen zusetzen. Auch soll überdacht werden, wie der Bereich um den Einlauf des Vogelsangbachs in der Bachstraße bepflanzt ist, damit auch der frei bleibt. Hier gebe es bereits erste Planungen zur "Optimierung". Und, bei Starkregen, Schlamm- und Drecklawinen immer wieder ein Thema: die Landwirtschaft. Mais am Hang - nicht unbedingt die beste Idee. Dazu kündigt die Stadt an, dass Landwirtschaftskammer und Landwirte offenbar zu einem Dialog bereit sind.

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