Kampf gegen Leerstand in Brakel: Wie ein Förderprogramm Häuser retten soll

Brakel. Ein Konzept zu haben, ist ja generell eine gute Idee. Wenn das Konzept dann auch noch mehrere Jahre beibehalten wird, kann das gut sein. Noch besser ist es auf jeden Fall, wenn das Konzept auch zu den Ergebnissen führt, die sich jene ausgemalt haben, die das Konzept erstellten. Beim Leerstandskonzept in Brakel scheint genau das der Fall zu sein. Seit 2009 bietet die Stadt Brakel eine Förderung an, die, ganz simpel gesagt, helfen soll, Leerstände zu verhindern. Derzeit wird wieder über dieses Förderkonzept gesprochen, weil die CDU einen Antrag gestellt hat, um es zu modernisieren. Aber was oder wer wird eigentlich gefördert? Das Konzept bezieht sich auf die Brakeler Ortsteile. Zuschüsse gibt es dort für den Kauf leer stehender Wohnhäuser, die älter als 30 Jahre sind, wenn sie weiter als Wohnhaus genutzt werden sollen. Auch der Kauf von Gebäuden, die bislang nicht zum Wohnen genutzt worden sind, wird gefördert - wenn sie zum Wohnen umgebaut werden sollen. Lesen Sie auch: Haus bauen oder kaufen: Diese Trends gibt es am Immobilienmarkt im Kreis Höxter So viel Leerstand wurde bislang in Brakel verhindert Wie eine Nachfrage bei der Verwaltung zeigt, wurde in den 16 Jahren, seitdem das Förderprogramm aufgelegt worden ist, reichlich davon Gebrauch gemacht. &bdquo;Durch die Inanspruchnahme der Förderung konnte für das gesamte Stadtgebiet bisher ein Leerstand von 117 Wohngebäuden verhindert werden. Davon wurden zwölf Gebäude auch abgerissen“, sagt Sprecherin Ulrike Nolte. Ein Abriss wird ebenfalls über das Förderprogramm mit bis zu 6.000 Euro bezuschusst. &bdquo;So konnte dem weiteren Verfall von sogenannten Schrottimmobilien vorgebeugt werden“, sagt Nolte. Im Falle der Förderung verpflichtet sich der Eigentümer, dass das Grundstück ortstypisch wieder hergestellt wird. Ebenfalls lesenswert: Wohnungsnot im Kreis Höxter: 1.000 neue Wohnungen dringend benötigt Auch ein Abriss kann in Brakel gefördert werden Nolte: &bdquo;Als Beispiel könnte hier das Grundstück an der Meinolfusstraße/Im Hohlen Graben in Bellersen genannt werden.“ 2017 wurde ein Fachwerkhaus durch einen Brand zerstört. Die Eigentümer entschlossen sich dazu, das Wohnhaus abreißen zu lassen. Auf dem Grundstück wurde daraufhin ein Parkplatz hergerichtet, der von den Gästen des Werkhauses und den Touristen genutzt werden kann. Die CDU-Fraktion wünscht sich nun, dass das Förderprogramm auf den Prüfstand der Moderne kommt. Die Höhe des Zuschusses variiert bislang zwischen 3.000 und 7.500 Euro. Für den Kauf eines Objektes ist ein Sockelbetrag von 3.000 Euro vorgesehen. Passend zum Thema: Beschlossene Sache: Lost Place bei Brakel wird abgerissen Was die CDU angesichts gestiegener Kosten fordert Um den Kauf von Objekten im Ortskern auch für junge Familien attraktiv zu machen, erhöht sich der Sockelbetrag je Kind um 500 Euro auf maximal 2.000 Euro. Wenn energiesparende Sanierungsmaßnahmen wie eine Wärmedämmung, eine Dachdämmung oder der Einbau einer neuen Heizung vorgenommen werden, können sie mit 10 Prozent der Kosten, maximal mit 2.500 Euro gefördert werden. Bislang wurden 118 Anträge gestellt, insgesamt wurde eine Fördersumme von 426.000 Euro ausgezahlt. Die Förderung stemmt die Stadt allein aus dem städtischen Haushalt, Zuschüsse von Bund oder Land gibt es nicht. Die CDU wünscht sich nun angesichts gestiegener Kosten für Bauherren, das Programm sogar noch &bdquo;finanziell anzupassen“ - also aufzustocken. So entscheidet die Politik in Brakel nun weiter über das Thema Auch die Gebietskulisse soll nach Maßgabe der CDU überprüft werden, &bdquo;um weiterhin eine positive Dorfentwicklung zu ermöglichen“, wie Fraktionschef Dirk Simon schreibt. Der Antrag wurde im Dezember einstimmig im Brakeler Rat beschlossen. Nun beraten die Bezirksausschüsse während ihrer nächsten Sitzungen, ob sie der Meinung sind, dass die Förderung ausgeweitet werden soll. Bisher haben sich die Bezirksausschüsse in Beller, für Auenhausen, Frohnhausen, Hampenhausen, in Bellersen, Istrup, Schmechten und Siddessen mit der Angelegenheit befasst. Der Bezirksausschuss Gehrden tagt Anfang Mai. In Siddessen etwa haben die Mitglieder einstimmig beschlossen, dass die Gebietskulisse ausgeweitet werden soll. Bislang erstreckt die sich auf den jeweiligen historischen Ortskern. Auch Schmechten hat der Ausweitung der Gebietskulisse zugestimmt. 55 Gebäude stehen in den einzelnen Ortsteilen insgesamt leer - die meisten in Erkeln und Istrup mit jeweils zehn Gebäuden. Ebenfalls lesenswert: Diese Baugrundstücke in Brakel werden nach Punkten vergeben

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