Kreis Höxter/Brakel

Sparkasse Höxter: Online-Bankgeschäfte boomen

Bilanz der Sparkasse Höxter für das Geschäftsjahr 2020: Welche Bereiche im vergangenen Jahr besonders stark gestiegen sind.

Der Vorstand Jens Härtel (l.) und Achim Frohss. | © Sparkasse

18.03.2021 | 18.03.2021, 16:00

Brakel/Kreis Höxter. „Als Teil der sogenannten kritischen Infrastruktur war und ist es für uns als Sparkasse Höxter selbstverständlich, dass wir für unsere Kundinnen und Kunden auch während eines Lockdowns erreichbar und präsent sind – flächendeckend und persönlich in unseren Filialen, am Telefon und online per Mail oder auch per Videocall", so Jens Härtel zur Bilanz für das Jahr 2020.

Das Vertrauen der Kunden sei während der Krise noch größer geworden. Dies lasse sich an den starken Zuwächsen bei Krediten und Einlagen ablesen. Die Bilanzsumme der Sparkasse stieg zum 31. Dezember 2020 um fast 12 Prozent – auf mehr als 1,8 Milliarden Euro. Im Filialnetz seien derzeit keine Veränderungen geplant, heißt es aus der Vorstandsetage. Man beobachte weiterhin die Entwicklungen – die Digitalisierung gehe deutlich voran.

Soforthilfe

„Vielen Kunden haben wir durch eine sparkasseneigene Soforthilfe und ohne Inanspruchnahme staatlicher Programme geholfen ihre Liquiditätsengpässe zu überbrücken, meist durch Tilgungsaussetzungen für mehrere Monate", sagt der Vorstand. „Durch Stundungen konnten wir mehr als 500 Kunden mit einem zusammengenommenen Kreditvolumen von rund 70 Millionen Euro helfen. In mehr als 50 weiteren Fällen wurden über die Sparkasse KfW-Fördermittel in Höhe von rund 11,8 Millionen Euro bereitgestellt."

Kredite

Ungeachtet der Corona-Krise wachse das Kreditgeschäft der Sparkasse Höxter seit Jahren kontinuierlich an. So sei das Kreditvolumen 2020 um mehr als sieben Prozent auf über 1,3 Milliarden Euro gesteigert worden – ein neuer Höchstwert für die Sparkasse. Mit rund 325 Millionen Euro sei das Darlehensneugeschäft im vergangenen Jahr die Basis für ein ganz besonders starkes Kreditwachstum gewesen. Allein für den Wohnungsbau oder Immobilienerwerb stellte die Sparkasse rund 192,2 Millionen Euro an neuen Darlehensmitteln bereit (Vorjahr 164,0 Mio. Euro). Mit diesem Ergebnis konnte die Sparkasse die im Vorjahr erreichte Bestmarke nochmals toppen.

Kundeneinlagen

Auch die Kundeneinlagen der Sparkasse sind im Jahr 2020 kräftig um etwa 120 Millionen Euro (plus 9,3 Prozent) gewachsen. Der Bestand an bilanziellen Kundeneinlagen liegt bei mehr als 1,4 Milliarden Euro, davon sind mehr als eine Milliarde Euro täglich fällig. „Aus Kundensicht sind Geldanlagen auf Spar-, Giro- oder Tagesgeldkonten momentan nicht zu empfehlen, denn sie führen aufgrund des fehlenden Inflationsausgleichs durch Zinszahlungen zu realen Vermögensverlusten", so Härtel. „Und dies, obwohl wir unsere Kunden bislang weitestgehend vor den Auswirkungen der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank schützen konnten. Doch auf Dauer können wir nicht gegen die Marktbedingungen handeln und führen daher für hohe Kontoguthaben sukzessive Verwahrentgelte ein."

Wertpapiere

Doch nicht nur bilanzielle Anlagen waren in 2020 gefragt. Das vergangene Jahr zeigte, dass eine sinnvolle Vermögensanlage mit Erträgen oberhalb der Inflationsrate derzeit nur mithilfe einer sinnvollen und den jeweiligen Kundenwünschen angepassten Beimischung von Aktien, Fonds und anderen passenden Wertpapieren möglich sei, heißt es vonseiten der Sparkasse. „Wertpapiere sind und bleiben ein unerlässlicher Baustein in der Vermögensbildung. Wer darauf verzichtet, verzichtet langfristig gesehen auf Ertrag", bringt es Vorstand Jens Härtel auf den Punkt. Viele Kunden der Sparkasse Höxter mit einem Deka-Bank-Depot nutzten das Wertpapier-/Fondssparen und erwerben regelmäßig Anteile in Dekafonds. Dies sei schon ab 25 Euro im Monat – quasi per Dauerauftrag – möglich. Allein im Jahr 2020 seien mehr als 3.000 neue Wertpapiersparverträge eröffnet worden.

Digitalisierung

Das Thema Digitalisierung stehe in allen Unternehmen weit vorn auf der Agenda – auch bei der Sparkasse Höxter: „Die Zahl der Kunden, die über das Internet per PC, Tablet oder Smartphone auf ihr Konto zugreifen oder sich beraten lassen, ist deutlich gewachsen", berichtet Achim Frohss, Vorstandsmitglied. Mittlerweile sind mehr als 60 Prozent der Privatgirokonten und fast 80 Prozent der Geschäftskonten für das Online-Banking freigeschaltet. Besonders gefragt in Zeiten von Corona sind kontaktlose Bezahlmöglichkeiten.

So habe sich die Zahl der kontaktlosen Transaktionen per Sparkassen-Card, Smartphone oder Smartwatch von rund 1,1 auf über 2,5 Millionen Transaktionen mehr als verdoppelt. Viele Kundinnen und Kunden bevorzugen die Kontaktlos-Transaktionen, weil sie schneller und hygienischer sind", stellt Frohss heraus. Zu den Bezahlmöglichkeiten zählt Apple Pay. Die Sparkasse Höxter bietet ihren Kunden diese Bezahlmöglichkeit bereits seit Dezember 2019 – laut eigenen Angaben als erstes Kreditinstitut im Kreis.

Mitarbeiter

„Unsere Sparkasse hat die Widrigkeiten im letzten Jahr bemerkenswert gut gemeistert", fasst Frohss zusammen und fügt hinzu: „Der Dank dafür gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern." Dabei habe die Corona-Pandemie auch die Arbeitswelt in der Sparkasse von einem Tag auf den anderen durcheinandergewürfelt. Das mobile Arbeiten, der veränderte Kontakt mit Kollegen, Kunden und Partnern oder Videokonferenzen statt persönlicher Meetings verlangten sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber große Flexibilität. „Rund ein Drittel unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten zeitweise von zu Hause aus", so Frohss.

Ausblick

Auch 2021 würden die Pandemie, die weiter anhaltenden Einschränkungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen im Leben der Privat- und Firmenkunden der Sparkasse den Takt vorgeben. Die Stabilität vieler Wirtschaftszweige werde weiter auf die Probe gestellt. Ab wann letztlich wieder eine positive wirtschaftliche Entwicklung einsetzt, hängt maßgeblich von der allgemeinen Gesundheitslage ab. Die Sparkasse Höxter sei gut gerüstet und stehe bereit, die Kunden beim Neustart zu unterstützen, heißt es vom Vorstandsduo.