Brakel/Kreis Höxter

Höxteraner Landfrauen nähen Masken: einfach oder mit drei Falten

Neben vielen anderen ehrenamtlich Aktiven beteiligen sich auch die Landfrauen im Kreis Höxter an der Aktion "Gesichtsschutz-Börse", nähen und spenden Mund- und Nasenschutze.

Helmut Springer (v. l.), Michael Weinreich und Vanessa Freitag freuen sich über die gespendeten Masken, die in die schwarze Box am Vereinsgebäude (Am Bahnhof 7) abgegeben werden können. | © Helga Krooß

07.05.2020 | 07.05.2020, 07:00

Kreis Höxter/Brakel. Über 20 Landfrauen sind derzeit dabei Mund- und Nasenschutze anzufertigen. Sie unterstützen damit die Aktion „Gesichtsschutz-Börse", die der heimische Bundestagsabgeordnete Christian Haase zusammen mit dem DRK-Kreisverband Höxter gestartet hat. Die selbstgenähten „Masken" sollen an die Bürger verteilt werden. Inzwischen haben die Landfrauen mehr als 300 solcher Stoffmasken angefertigt und dem DRK-Kreisverband Höxter überreicht.

„Ich fand die Idee toll und hatte gleich bei unseren Mitgliedern nachgefragt", sagt Gabriele Beckmann, Vorsitzende der Kreislandfrauen. Sie sei erstaunt gewesen, wie viele Frauen sich gemeldet hätten, sei es um Stoff zu spenden oder Mundschutze zu nähen. „Ob einfach oder mit drei Falten - jede hat dabei ihr eigenes Schnittmuster", weiß Beckmann, die die fleißigen Näherinnen schon mal mit Stoffen oder Nähutensilien versorgt.

Nicht jeder Stoff ist geeignet

Aber nicht jeder Stoff ist für so eine Behelfsmaske geeignet. „Ein Baumwollstoff, den man bei mindestens 60 Grad waschen kann, ist gut", so die Kreisverbandsvorsitzende. Ob weißer oder bunter Stoff, das sei dabei egal. Da findet sich beim Aufräumen des Schranks schon mal Damastbettwäsche, Nesselstoff oder ein altes Nähkästchen mit Utensilien, die durchaus noch zu gebrauchen sind, hat Gabriele Beckmann bei den Telefonaten erfahren. „Und manchmal sind Erinnerungen damit verbunden. Aber wenn man weiß, dass die Sachen für einen guten Zweck verwendet werden, kann man sich leichter davon trennen", meint sie.

Viele der aktiven Frauen hätten bereits für ihre Familie und Verwandten, aber auch für ihr Umfeld Mundschutze genäht, freut sie sich über das große Engagement. Inzwischen sei Gummiband oder Gummilitze schon zur Mangelware geworden. Aber die Landfrauen sind gut vernetzt. Wer Stoffe spenden oder Behelfsmasken nähen möchte, kann sich bei Gabriele Beckmann unter Tel. (0 52 33) 13 94 melden.

Fast täglich werden Masken verteilt

„Als gut angelaufen" beschreibt die DRK-Ortsgruppe Brakel die „Gesichtsschutz-Börse". „Wir können fast täglich Masken verteilen", sagt Rotkreuz-Leiter Michael Weinreich. Das Sammeln und das Verteilen der Mund- und Nasenschutze erfolge kontaktlos. „Wir haben im Eingangsbereich eine große Box installiert, in der die gespendeten Masken eingeworfen werden können. Diese werden dann von uns zeitnah verteilt", berichtet Weinreich.

Insbesondere ältere Menschen würden anrufen und danach fragen. Pro Familienmitglied werde nur eine Maske herausgegeben. Das sei so festgelegt worden. Die gespendeten Gesichtsschutze werden zusammen mit Informationen zur Handhabung und Reinigung in eine Tüte gepackt und dann in den Briefkasten des Bestellers eingeworfen.

„Vor dem ersten Tragen der Maske muss diese mindestens bei 60, besser aber bei 90 Grad gewaschen werden", gibt Weinreich einen wichtigen Hinweis. Man könne die Maske auch in einen Topf mit kochendem Wasser geben und fünf Minuten aufkochen. Dann gut trocknen lassen, eventuell auch Bügeln und luftdicht aufbewahren. „Die Menschen sind sehr dankbar für den Behelfsschutz", weiß Rotkreuzmitglied Vanessa Freitag. Das zeigten die vielen Anrufe.

Die Brakeler Rotkreuzler hoffen auf weitere Spenden von Stoffmasken, um möglichst viele Menschen damit versorgen zu können. „Aber auch mit Gesichtsschutz gilt - Abstand von mindestens 1,50 Meter halten", sagt Michael Weinreich. Die DRK Sammelstelle in Brakel befindet sich Am Bahndamm 7. Entsprechende Sammelstellen haben auch die DRK-Ortsvereine in Höxter, Warburg und Bad Driburg organisiert. An der Aktion beteiligt sich auch der Malerbetrieb Gemmeke aus Steinheim.