Annentag Brakel: Alles perfekt – bis auf Pietro Lombardi

Brakel. Am späten Montagabend drehten die Karussells noch ihre Runden, lockten Händler und Schausteller mit unterschiedlichen Angeboten. Am Dienstagmorgen waren die meisten Stände und Karussells bereits abgebaut. Der 264. Annentag ist vorbei. Zeit für eine Bilanz. Die fällt insgesamt sehr positiv aus – wäre da nicht der Auftritt des Sängers und DSDS-Juros, Pietro Lombardi. Es war ein &bdquo;runder" Annentag 2019. Da sind sich der Werbering der Stadt Brakel, Marktmeister, Polizei, Feuerwehr sowie Hilfs- und Rettungsdienste einig. Sie zogen am Vormittag eine durchweg positive Bilanz. &bdquo;So ein Fest kann man noch so gut planen, es fällt und steht mit dem Wetter", meinte Peter Frischemeier, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Mit 24 bis 26 Grad sei es in diesem Jahr – abgesehen von kleinen Schauern – optimal gewesen. Gleichwohl habe sich der Besucherandrang in die Abendstunden verschoben, hat Frischemeier festgestellt. 340.000 Besucher Der Freitag sei eher schleppend angelaufen, aber der Samstag, Sonntag und sogar der Montag seien sehr gut besucht gewesen. Nach Schätzung der Stadt Brakel sind etwa 340.000 Besucher zum Annentag gekommen. Etwas weniger als im letzten Jahr. Das habe sicherlich auch damit zu tun, dass keine Züge gefahren sind und es in der Umgebung viele Baustellen gab, meinte Frischemeier. Er dankte allen, die den Annentag vorbereitet und begleitet haben und so sicher stellten, das alles läuft. &bdquo;Für mich war es ein runder Annentag", betonte Marktmeister Benedikt Gönnewicht. Aber wie auf jedem Fest gebe es Gewinner und Verlierer. Nach dem verregneten Freitag hätten die Händler und Schausteller insbesondere am Samstag und Sonntag einiges aufholen können. Der Großteil sei sehr zufrieden gewesen. Von den Besuchern gut angenommen worden seien auch die beiden neuen Fahrgeschäfte. Alle Tage gut besucht war zudem die Gourmetmeile. Im Großen und Ganzen sei es für alle ein guter Annentag gewesen, bilanzierte Gönnewicht. Erste Bewerbungen für 2020 hat er schon entgegennehmen können. Die Bewerbungsfrist läuft bereits. Stichtag ist der 15. Oktober. Das gilt aber nicht für die Festzelte. Die werden noch in diesem Jahr neu ausgeschrieben für die nächsten drei Jahre. Mit dem diesjährigen Annentag sind auch die Brakeler Einzelhändler zufrieden, wie Peter Frischemeier aus den Gesprächen mit den Geschäftsleuten erfahren hat. Der Sonntag sei mit Abstand der umsatzstärkste Tag gewesen. 55 Polizeieinsätze und 53 Hilfeleistungen &bdquo;Es war ein unauffälliger Annentag. Das Sicherheitskonzept hat sich bewährt", bestätigte auch Hubertus Albers, 1. Polizeihauptkommissar Kreis Höxter. Spektakuläre Fälle habe es nicht gegeben. Die Polizei war mit einer mobilen Wache und auf dem Gelände mit Fußstreifen präsent. &bdquo;Beim Nachtdienst von Samstag auf Sonntag ist erfahrungsgemäß immer mehr los", sagte Albers. Das habe sich auch so bestätigt. Insgesamt gab es 55 Einsätze (2018 waren es 62). Das sei für ein Fest dieser Größenordnung normal. Die Anzahl der Körperverletzungen bezifferte Albers mit acht. Meistens seien es kleine Scharmützel. Große Schlägereien habe es nicht gegeben. Vier Diebstähle wurden verzeichnet. Zum Diebesgut zählten Handys und Geldbörsen. Drei Besucher mussten in Gewahrsam genommen werden. Meist war Alkohol im Spiel. Eine Festnahme gab es wegen illegalen Drogenhandels. Ein Besucher leistete Widerstand gegen Polizei und Rettungskräfte. &bdquo;Allgemein hat man hier aber noch Respekt vor Polizei und Rettungskräfte", betonte der Polizeihauptkommissar. Mit 53 Hilfeleistungen sieht Sven Heinemann, Leiter der Feuerwehr Brakel, den Einsatz der Rettungsdienste im normalen Bereich. Planmäßig verlaufen sei das Höhenfeuerwerk. Allerdings hatte die Feuerwehr außerhalb des Annentags einiges zu tun. Rundum zufrieden zeigte sich auch Festzeltbetreiber Elmar Meilenbrock. Der Freitag sei im Annenzelt sehr gut angelaufen, der Samstag sei okay gewesen, erzählte er. Als allgemein schwieriger bezeichnete er den Sonntag. Dafür sei es am Montag wieder richtig voll gewesen. Er sei nahe dran gewesen, das obere Stockwerk zu sperren, berichtete Meilenbrock. Pietro Lombardi kommt ohne Musik Irritationen gab es um den Auftritt um den Gaststar und Juror bei Deutschland sucht den Superstar, Pietro Lombardi. Nicht nur, dass er zu spät aus Köln losgefahren sei, er habe auch keinen USB-Stick mit seiner Musik dabei gehabt, erzählte Meilenbrock. Das sei sehr unprofessionell gewesen. Zudem sei der Künstler sehr unfreundlich gegenüber den Mitarbeitern hinter den Kulissen aufgetreten. &bdquo;So etwas habe ich noch nicht erlebt", erklärte der Steinheimer Festwirt, der schon viele namhafte Stars in die Region geholt hat. Um den Auftritt doch noch zu retten, hätten die Techniker des Festwirts alle Hände voll zu tun gehabt: &bdquo;Meine Techniker haben alles aus dem Internet rausziehen müssen, um den Auftritt zu ermöglichen." "Deutlich schlechtere Sound-Qualität" Trotz der Bemühungen war der Fauxpas bemerkbar, wenn man genau zuhörte. &bdquo;Die Sound-Qualität des Playbacks war deutlich schlechter als die der anderen Musiker an diesem Nachmittag", berichtet Reporter Burkhard Battran, der den Auftritt für die Neue Westfälische begleitete. Dem Publikum, so seine Wahrnehmung, sei dies allerdings kaum aufgefallen oder völlig egal gewesen. &bdquo;Die Fans wollten ihren Pietro Lombardi sehen und haben ausgelassen gefeiert", so Burkhard Battran. Auch Elmar Meilenbrock konnte Lombardis Auftritt am Ende etwas Gutes abgewinnen: Er habe die Massen ins Annenzelt gelockt und mit einer hervorragende Bühnenpräsenz begeistert.

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