Bürgermeisterkandidaten im Check: So soll Borgentreich Profil zeigen

Borgentreich. Mit Amtsinhaber Nicolas Aisch (CDU) und Sören Scholand (AfD) bewerben sich bei der Kommunalwahl am 14. September zwei Kandidaten für das Spitzenamt im Borgentreicher Rathaus. Hier ihre stellen wir die Positionen der Kandiaten vor, zunächst zu den Themen: Profil der Stadt, Erneuerbare Energien und Gesundheitsversorgung. Nicolas Aisch (CDU) Wie und womit kann Borgentreich künftig sein Profil zeigen und um junge Familien, aber auch um Arbeitnehmer und Touristen werben? &bdquo;Die Orgelstadt investiert kontinuierlich ich die Weiterentwicklung des Schulstandortes und der Kindertagesstätten“, sagt Nicolas Aisch. Das Schulzentrum mit Grundschule, Sekundarschule, Skateranlage, Spielplatz, Sporthalle, Multifunktionshalle, Hallenbad und Sportplatz sei ein &bdquo;absolutes Alleinstellungsmerkmal“: &bdquo;Ein Kino, das einzigartige Orgelmuseum, tolle Rad- und Wirtschaftswege und ein tolles Freibad runden das Angebot ab.“ Darüber hinaus könnten sich junge Familien auf günstiges Bauland und eine &bdquo;durchgängig tolle Vereinsstruktur“ mit viel Ehrenamt freuen. Aisch: &bdquo;Ich setze mich weiterhin dafür ein, dass dieses Angebot erhalten bleibt und sogar ausgebaut wird. Wir sind dauerhaft in Gesprächen, um neue Bauplätze ausweisen zu können.“ Dabei verliere man den Bestand nicht aus den Augen. Die Hallenbetreibervereine würden seitens der Orgelstadt bei großen Investitionen unterstützt, um zum Beispiel Brauchtumsfeste weiter durchführen zu können. Klima und Windenergie: Wie wollen Sie künftig sicherstellen, dass die Bürger einerseits davon profitieren und mitgenommen werden, zum anderen aber auch die Energiewende vorangebracht wird? Die Energiewende des Landes NRW finde &bdquo;zu sehr großen Teilen“ im Kreis Höxter und somit auch auf dem Gebiet der Orgelstadt statt, sagt Aisch. &bdquo;Wir produzieren schon heute das 3,2-Fache an Strom aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Verbrauch. Im Bereich der PV-Anlagen (kWp/Kopf) sind wir schon seit Jahren spitze in OWL.“ Die Zahl der Windanlagen in Borgentreich werde sich in den kommenden Jahren erheblich steigern. Aisch: &bdquo;Ich befürchte, dass hier ,Maß und Mitte’ nicht eingehalten werden.“ Dem Ausbau der Windenergie seien zuletzt gerade vom Bund Tür und Tor geöffnet worden. Diese Entwicklung lasse sich politisch vor Ort nicht mehr zurückdrehen. Der Bürgermeister: &bdquo;Ich setze mich dafür ein, dass wir nun den größten Benefit vor Ort erzielen. Aus diesem Grund halte ich unter anderem die Idee einer stadtweiten Bürger- und Energiestiftung für den richtigen Weg.“ So könnten zentral Zahlungen der Anlagenbetreiber gebündelt und durch ein unabhängiges Kuratorium an Projekte vergeben werden. Zudem habe man Beteiligungen der Stadtwerke auf den Weg gebracht, mit deren Hilfe die Gebühren für Wasser- und Abwasser mittelfristig gesenkt werden können. &bdquo;Eine breitere Bürgerbeteiligung kann es nicht geben“, ist er sicher. Hintergrund: Windkraft im Warburger Land: In Borgentreich sollen alle von Windenergie profitieren Gesundheitsversorgung auf dem Land: Wie sieht für Sie die gesundheitliche Grundversorgung der Menschen auf dem Land in Zukunft aus? Ist ein MVZ realistisch und zeitnah möglich? Wie? &bdquo;Ich habe schon vor über drei Jahren die ersten Gespräche mit den drei ansässigen Hausärztinnen und -ärzten und den Apothekern geführt“, sagt Aisch. &bdquo;Wir sind seither in dauerhaftem Kontakt und loten die Möglichkeiten zur Schaffung eines MVZ oder einer Gemeinschaftspraxis aus.“ Er setze sich für zukunftsfähige Strukturen ein. Dazu könne auch eine &bdquo;Team-Praxis“ gehören. Aisch: &bdquo;Wichtig ist mir, dass eine Umstrukturierung gemeinsam mit den Handelnden vor Ort stattfindet. Von daher befinden wir uns alle gemeinsam (Verwaltung, Politik, Ärzte und Apotheker) in einem externen Beratungsprozess, um alle Möglichkeiten auszuloten.“ Den Protagonisten sei die große Verantwortung bewusst. Momentan seien sie in den Physiotherapie- und Arztpraxen gut aufgestellt, daher bedürfe es in Borgentreich keines Schnellschusses. &bdquo;Wir befinden uns in der glücklichen Situation, dass wir eine Entscheidung nicht unter Druck treffen müssen.“ Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Die Übersicht der Kandidaten Sören Scholand (AfD) Wie und womit kann Borgentreich künftig sein Profil zeigen und um junge Familien, aber auch um Arbeitnehmer und Touristen werben? Borgentreich soll zukunftsfähig, lebenswert und attraktiv für Familien, Arbeitnehmer und Unternehmen sein“, sagt Sören Scholand. Dazu gehören für ihn bezahlbarer Wohnraum, gute Kitas, Schulen und sichere Wege. Die Grundsteuer müsse spürbar gesenkt werden – &bdquo;zur Entlastung von Familien und Betrieben“. Eine gute Infrastruktur sei dafür seiner Ansicht nach essenziell. Dazu gehörten der schnelle Ausbau von Glasfaser, der Erhalt und die Verbesserung der Verkehrsanbindung und ÖPNV. Scholand: &bdquo;Bürgerbeteiligung will ich über Stiftungsmodelle und Projektfonds stärken.“ Das führe zu mehr Transparenz und entlaste den Bürger finanziell, sagt er. Kultur, Natur und Veranstaltungen fördere man gezielt durch Unterstützung der Vereine und des Ehrenamts. &bdquo;So zeigt Borgentreich Profil gemeinsam und engagiert Zukunft gestaltet.“ Klima und Windenergie: Wie wollen Sie künftig sicherstellen, dass die Bürger einerseits davon profitieren und mitgenommen werden, zum anderen aber auch die Energiewende vorangebracht wird? Die Energiewende muss nach Ansicht von Sören Scholand sozialverträglich, regional sinnvoll und mit Augenmaß gestaltet werden. &bdquo;Bei der Windkraft erleben wir oft eine große Belastung für Landschaft, Natur und regionale Identität“, sagt er. &bdquo;Ich setze mich dafür ein, dass Bürger wirklich profitieren, nicht nur Projektierer und Investoren. Das heißt: keine neuen Windräder ohne echte Mitsprache, wirtschaftliche Beteiligung und transparente Abwägung der Auswirkungen auf Umwelt, Lebensqualität und lokale Entwicklung.“ &bdquo;Statt einseitiger Windkraft-Förderung“ brauche man einen breiteren Energiemix, Energieeinsparung und gezielte Investitionen in Netze, Speicher und Eigenversorgung. Klimaschutz dürfe nicht gegen die Region, sondern müsse mit und für die Menschen gelingen. Scholand abschließend: &bdquo;Zurück zur Atomkraft wäre wirtschaftlich einer der sinnvollsten Schritte.“ Gesundheitsversorgung auf dem Land: Wie sieht für Sie die gesundheitliche Grundversorgung der Menschen auf dem Land in Zukunft aus? Ist ein MVZ realistisch und zeitnah möglich? Wie? Die Gesundheitsversorgung auf dem Land ist für ihn &bdquo;eine der zentralen Zukunftsfragen, besonders mit Blick auf den demografischen Wandel“. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft müssten wohnortnahe Angebote gesichert und ausgebaut werden. Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) könne &bdquo;ein sinnvoller Baustein“ sein, um Versorgung zu bündeln und Fachkräfte zu gewinnen. Zum Hintergrund: In Borgentreich ist ein MVZ im Gespräch &bdquo;Doch ein MVZ ist kein Allheilmittel, hierfür braucht es eine realistische, gut abgestimmte Planung, gemeinsam mit bestehenden Praxen, Einrichtungen und dem Kreis Höxter.“ Denn diese Herausforderung betreffe nicht nur Borgentreich, sondern die gesamte Region. Scholand: &bdquo;Ich setze mich für eine enge Zusammenarbeit auf Kreisebene ein, damit tragfähige Lösungen entstehen.“ Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft.

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