Der NW-Kandidatencheck: Von ÖPNV bis Glasfaser - das bewegt Borgentreich

Borgentreich. In Borgentreich gehen zwei Kandidaten am 14. September ins Rennen. In Runde zwei sprechen Amtsinhaber Nicolas Aisch (CDU) und Sören Scholand (AfD) über den Busverkehr, das Ehrenamt und das Stocken des Glasfaserausbaus. Nicolas Aisch (CDU) Derzeit wird der NPH umgekrempelt, bekommt einen neuen Namen: Was erwarten Sie von dieser Umstrukturierung, was Ihre Stadt betrifft? Immer wieder wird der ÖPNV mit Anbindung an die Nachbarkommunen als ein großes Problem wahrgenommen. Der NPH werde eine neue Struktur bekommen – &bdquo;ich verspreche mir in erster Linie dadurch effiziente Strukturen, die am Ende auch eine Kostenreduzierung für die einzelnen Kommunen mit sich bringen“, sagt Nicolas Aisch. Darüber hinaus sei er sich darüber im Klaren, dass der Individualverkehr die Beförderungsform Nummer eins im ländlichen Raum sei und auch bleiben werde. &bdquo;Eine Lösung wird darin bestehen, dass wir viele Linien als On-Demand oder Anruf-Linien-Fahrten anbieten werden, um viele kleine Bushaltestellen (die man in der Anzahl dann auch ausbauen sollte) an die großen Linien anbinden zu können.“ Die Marke Holibri sei schon in vielen Kommunen ein Produkt, das &bdquo;sehr guten Anklang“ gefunden habe. Diese Marke werde es in Zukunft auch im Stadtgebiet Borgentreich geben. &bdquo;Damit wird ein flexibler, attraktiver und dynamischer ÖPNV einhergehen.“ Durch die Stoßzeiten zu Schulbeginn werde die Einbindung großer Busse weiterhin nötig sein. Es fehlt offenbar an Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene – das wurde im NW-Ortscheck immer wieder angemahnt. An Kleinkinder und Senioren werde gedacht – aber die dazwischen Welche Möglichkeiten haben Sie als Stadt, da Einfluss auf Angebote zu nehmen oder sie selbst zu initiieren? Es sei sicherlich sinnvoll, in Kooperation mit den Vereinen und Ehrenamtlichen vor Ort bestehende Angebote für Jugendliche weiter auszubauen beziehungsweise neu zu beleben, sagt Nicolas Aisch. &bdquo;Im Kernort hat sich leider das Angebot des Jugendtreffs im Katharina-von-Bora-Haus zu Beginn des Jahres stark reduziert. Hier sind wir als Stadt tätig geworden und haben eine halbe Stelle im Haushaltsplan für das Jahr 2025 vorgesehen, um für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit der katholischen (weiteres Personal) und der evangelischen (Räumlichkeiten und Ausstattung) Kirche ein neues Angebot zu schaffen“, erklärt er. Lesen Sie auch die Runde eins: Bürgermeisterkandidaten im Check: So soll Borgentreich Profil zeigen Durch eine enge Kooperation mit der AWO, die schon die Schulsozialarbeit im Schulzentrum ausfülle, solle im Herbst ein Angebot geschaffen werden, dass für alle Kinder und Jugendlichen im Stadtgebiet Borgentreich angemessen sei. &bdquo;Wir als Orgelstadt Borgentreich tragen also Personalkosten und sind uns trotz klammer Kassen unserer Verantwortung für diese Altersgruppe absolut bewusst und erkennen hier den Handlungsbedarf.“ Gleiches gelte auch für das städtische Angebot im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr. &bdquo;Hier hat der Rat der Orgelstadt die Zuwendungen erst noch in diesem Jahr erhöht. In all diesen Bereichen gilt allerdings: Ohne Ehrenamt geht es nicht!“ Immer wieder stockt der Glasfaserausbau in den Orten. Werden wir abgehängt? Wo steht Borgentreich Ihrer Ansicht nach – und wo will es hin? Der Glasfaserausbau im Stadtgebiet der Orgelstadt stocke &bdquo;leider gerade“. Er sei zunächst mal beruhigt, dass in Borgentreich und Borgholz die Telekom Glasfaserkabel verlegt habe. Auch in Natzungen Drankhausen, Natingen und am Spiegelberg liege Glasfaser der Firma Sewikom. In allen anderen Ortsteilen gebe es &bdquo;immer noch die Ausbauzusage der Sewikom, die sich aber zeitlich momentan nicht einordnen lässt“, sagt Aisch. Ihnen seien &bdquo;etwas die Hände gebunden“, da sie als Stadt aus monetären Gründen keine Glasfaserkabel verlegen beziehungsweise ein Glasfasernetz betreiben könnten. Das könnte Sie interessieren: Glasfaserausbau in Borgentreich: Sewikom-Kunden warten sehnlichst auf Anschluss &bdquo;Nichtsdestotrotz haben wir in der Vergangenheit und der Gegenwart bei größeren Straßensanierungen schon Leerrohre in Kooperation mit der Sewikom mitverlegen lassen.“ Man sei parallel auf der Suche nach weiteren Anbietern, dass sie im Stadtgebiet eigenwirtschaftlich Glasfaserkabel verlegten. &bdquo;Sicherlich wird sich diese Maßnahme noch über Jahre hinziehen“, sagt Aisch. &bdquo;Ich bin und bleibe aber optimistisch, dass auch dieses Projekt abgeschlossen werden kann.“ Der Stellenwert der Digitalisierung werde daran erkennbar, dass man schon vor Jahren eine Stabsstelle &bdquo;Digitalisierung“ im Rathaus eingerichtet habe. Sören Scholand (AfD) Derzeit wird der NPH umgekrempelt, bekommt einen neuen Namen: Was erwarten Sie von dieser Umstrukturierung, was Ihre Stadt betrifft? Immer wieder wird der ÖPNV mit Anbindung an die Nachbarkommunen als ein großes Problem wahrgenommen. &bdquo;Als ehemaliger Student weiß ich, wie verzweifelnd der ÖPNV auf dem Land sein kann“, antwortet Sören Scholand. &bdquo;Langes Warten und vieles Umsteigen nerven.“ Strukturierte Fehlplanungen müssten durch kundenorientierte Planung verhindert werden. Hierfür bedürfe es auch einer Vor-Ort-Planung, um mit den Menschen direkt in den Kontakt zu treten und deren Ideen und Bedürfnisse mit zu berücksichtigen. Der Überblick über alle Kandidaten: Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Der Kreis Höxter hat die Wahl &bdquo;Ich hoffe, dass sich nicht mehr Gedanken über Regenbogenfahnen gemacht werden als um die Umsetzung eines kundenfreundlichen Liniennetzes.“ Durch diese Umsetzung würden lange Wartezeiten verhindert und die Verbindungen zu den Nachbarkommunen verbessert. Eine zusätzliche Möglichkeit, die Wartezeiten etwas zu verbessern, wären für ihn Snackautomaten, die auch von den Menschen vor Ort genutzt werden könnten. Es fehlt offenbar an Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene – das wurde im NW-Ortscheck immer wieder angemahnt. An Kleinkinder und Senioren werde gedacht – aber die dazwischen Welche Möglichkeiten haben Sie als Stadt, da Einfluss auf Angebote zu nehmen oder sie selbst zu initiieren? Als Stadt könne man vor allem bestehende Sportgemeinschaften, Vereine, und das Ehrenamt gezielt fördern, finanziell und organisatorisch, erklärt Sören Scholand. &bdquo;Dort gibt es bereits gute Strukturen, die man stärken sollte.“ Außerdem könne man mit Schulen und Ausbildungsstätten eng zusammenarbeiten, um Projekte in Kultur, Sport oder Digitalisierung auf den Weg zu bringen. Scholand: &bdquo;Schützenfeste sind gut, reichen aber nicht aus.“ Immer wieder stockt der Glasfaserausbau in den Orten. Werden wir abgehängt? Wo steht Borgentreich Ihrer Ansicht nach – und wo will es hin? Betrachte man den Breitbandausbau auf Basis der Bundesnetzagentur, habe Borgentreich einen deutlichen Nachholbedarf gegenüber dem Durchschnitt in Deutschland, sagt Sören Scholand und ergänzt: &bdquo;Auch im Vergleich mit dem Rest des Kreis Höxters sind wir unterdurchschnittlich.“ Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass auch größere Städte Probleme mit dem Ausbau hätten und die geplanten Termine sich deutlich verzögerten. &bdquo;Hier muss die Stadt deutlich mehr Druck auf die Anbieter machen und zusammen mit dem Kreis Höxter und Anbietern neue Konzepte erarbeiten, um den Ausbau zu beschleunigen.“ Eine schnelle flächendeckende Breitbandversorgung – ob mit Glasfaser oder Super-Vectoring – müsse das Ziel sein. Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft.

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