Diskussion um fehlende Toiletten: Streit in Borgentreich geht weiter

Borgentreich. Die Ausschussmitglieder waren sich einig: Das Votum pro oder contra einer WC-Anlage auf dem Areal des Mehrgenerationen-Spielplatzes am Heidmühlenweg in Borgentreich fiel in der Sitzung am Mittwochabend einstimmig aus. Die Boulefreunde der BSG und weitere Nutzer des neuen Spielplatzes auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei hatten einen entsprechen Antrag eingereicht. &bdquo;Genau der richtige Weg“, lobte Bürgermeister Nicolas Aisch das Demokratieverständnis. So hätten sich Verwaltung und Fraktionen Gedanken über das Ansinnen vor der Diskussion machen können. Der Gang ins Seniorenzentrum Bei den Boulern, die aufgrund der Neubaus einer Multifunktionshalle am Schulzentrum ihre Bahn räumen mussten und auf dem Mehrgenerationen-Spielplatz eine neue Heimat fanden, sieht Aisch das Problem des Toilettengangs entschärft. &bdquo;Wenn sich Corona wieder entspannt, ost der Gang ins Seniorenzentrum wieder möglich“ hielt er nach einem Gespräch mit der Hausleitung fest. Zumal auch im Winter weniger gespielt werde. Zudem gebe es in Körbecke die Möglichkeit Boule zu spielen. Dort stünden Toiletten in unmittelbarer Nachbarschaft der Bahn offen. Den Wunsch der Mütter, Väter und deren Kinder nach einem stillen Örtchen könne er zwar nachvollziehen, doch kenne er keinen Spielplatz mit Toilette. &bdquo;Ich glaube, dass der Wunsch nach einer WC-Anlage auch in anderen Ortsteilen Begehrlichkeiten wecken wird“, bilanzierte der Rathaus-Chef. Für die Bouletten der BSG ließe sich das Problem regeln, für alle anderen Nutzer des Geländes wäre eine eigens errichtete Toilettenanlage &bdquo;eine allzu luxuriöse Situation“. Das sagen die Parteien Diese Meinung hatte sich auch unter den Fraktionen des Stadtrates ergeben. Peter Wille von den Sozialdemokraten befürchtete, einen Präzedenzfall zu schaffen, und machte darauf aufmerksam, dass bis zum Sommer auch in Lütgeneder am Radweg eine Boule-Bahn eröffnet werde. &bdquo;Da haben wir Toiletten nebenan“, versprach er. Lothar Watermeyer von den Liberalen (FDP) fragte sich, warum unter den Spielplätzen im Stadtgebiet einer vorgezogen werden müsse und mahnte die Folgekosten für Reinigung und Pflege an. Der Bürgermeister habe charmant umschrieben, eben keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen, befand die UWB. Er hoffe, das sich das Problem der &bdquo;Bouletten“ bis zum Frühjahr erledigt habe, sagte CDU-Farktionschef Alexander Otto (CDU). Man sollte in der aktuellen Situation &bdquo;das Augenmerk auf wirtschaftlichen Belange der Stadt legen. Die Grüne schlossen sich den Argumenten der Vorredner an. Bouler üben Medienschelte Um die Besucher der Sitzung zu Wort kommen zu lassen, unterbrach Ausschussvorsitzender Alexander Hake die Sitzung. Die Empörung schaffte sich Luft. Die Boulefreunde hatten einiges klarzustellen, übten ordentlich Medienschelte über unbotmäßige Berichterstattung im Fernsehen. Ein Beitrag in der &bdquo;Lokalzeit“ des WDR hatte mächtig verärgert. &bdquo;Keiner von uns hat jemals hinter der Hütte gepinkelt, wie in dem Beitrag gezeigt“, entfuhr es einem der Boulespieler. Beim Dreh in Borgentreich sei man überfordert gewesen. &bdquo;Wir sind alle keine Medienprofis“, hielt er fest. &bdquo;Wir werden da in eine Ecke gestellt, wo wir nicht hingehören.“ Mit ihrem Antrag habe man lediglich einen Denkanstoß geben wollen. Eine Unterstellung: Vom Sender verlangte er eine Entschuldigung. Einstimmiges Nein Alle im Rat vertretenden Parteien hätten &bdquo;klipp und klar dargestellt, keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen“, fasste Otto dann zusammen. Der einstimmig gefällte Beschluss: Das WC im benachbarten Seniorenheim schnellstmöglich offen zu halten, eine zusätzliche Toiletten-Anlage wird abgelehnt.

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