Mit diesen Schwerpunkten treten die Amtskandidaten in Borgentreich an

Borgentreich. Die Liberalen der Orgelstadt hatten im Vorfeld der Kommunalwahl per Annonce nach einem Kandidaten gesucht und ihn in Peter Maier gefunden. Sie wollten dem Wähler eine Alternative zu den Bewerbern von CDU und SPD bieten. Der Franke tritt als unabhängiger Kandidat für den Chefposten im Rathaus an, unterstützt vom Ortsverband der FDP. Sicherlich kann Sozialdemokrat Hubertus Herbold auf die Stammwähler seiner Partei zählen. Besonders in der Orgelstadt. Daher wird er in den Dörfern punkten müssen, um gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erringen. Die möchte auch Christdemokrat Nicolas Aisch auf Anhieb für sich verbuchen können. Beide wissen sich trotz fehlender Verwaltungserfahrung für das Amt gut gerüstet, über die Maier als ehemaliger Bürgermeister in der münsterländischen Gemeinde Laer sicherlich verfügt. Ob es bei einer Außenseiterrolle bleibt? Zumindest könnte Maier bei einer entsprechenden Anzahl von Stimmen die Konkurrenz in eine Stichwahl zwingen. Nicolas Aisch (CDU) Mit Schwung und Elan geht Nicolas Aisch die Sache an: Der 43-Jährige aus Eissen (verheiratet, zwei Söhne im Alter von 6 und 9 Jahren) spüre das Vertrauen der Parteimitglieder in Borgentreich, sagt Aisch. Er wolle das &bdquo;erfolgreiche Wirken" des scheidenden Bürgermeisters Rainer Rauch (CDU) fortführen. Denn vieles gehe schon in die richtige Richtung, hält er fest. Dennoch möchte er etwas verändern: In der Kommunalpolitik und in der Verwaltung müsse es transparenter zugehen, bemerkt Aisch. &bdquo;Es muss in der Orgelstadt mehr miteinander gesprochen werden", betont er. Denn in der Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürger hapere es &bdquo;doch schon mal an der ein oder anderen Stelle". Manchmal sei da ein Impuls von außen ganz gut. Damit meint er seine Kandidatur für die Christdemokraten. Aufwachsen in Eissen, Studium in Paderborn, zurückgekehrt in seinen Heimatort, der nur wenige hundert Meter neben der Stadtgrenze in der Willebadessener Gemeinde liegt. So ganz von außen ist das nicht. Seit zwei Jahrzehnten ist er Mitglied der Union. Eines seiner Stärken sei seine Offenheit. &bdquo;Ich gehe auf Leute zu und höre zu.", sagt er. Zudem sei er &bdquo;gut strukturiert" und habe Ideen, die Lebensqualität in der Stadt und den Dörfern zu steigern. Bei seinen Ortsterminen im Wahlkampf hätten sich viele Anliegen herauskristallisiert, die er mit ins Rathaus nehmen wolle. Aisch spricht vom beispielsweise vom Feuerwehrwesen, von den Friedhöfen und von Spielplätzen. Konkret möchte er den Ortschaften Spielplatzbudgets zu Verfügung stellen. Aisch arbeitet als Lehrer am Borgenreicher Standort der Sekundarschule Warburg (Mathe, Deutsch, Sport und Informatik). Mit halber Stelle ist er als Medienberater der Bezirksregierung für die Digitalisierung in Verwaltungen und Rathäusern der Region gut bekannt. &bdquo;Digitalisierung ist mein großes Steckenpferd", bekennt er und weis sich auch in seinem aktuellen Engagement getragen von Ehefrau Michaela (36). Sie gebe ihm &bdquo;volle Rückendeckung", sagt er. Alles passe, er habe einfach &bdquo;Lust auf die Aufgabe". Wenn es der Wähler wolle, werde er am 2. November seinen Dienst für die Orgelstadt antreten und schnellstens zusehen, &bdquo;ins laufende Geschäft reinzukommen". Ein Bürgermeister, &bdquo;auch hinter dem Schreibtisch definitiv ohne Schlips". Hubertus Herbold (SPD) Dass er Bürgermeister kann, davon ist er überzeugt. Denn er kenne Land und Leute, sagt Hubertus Herbold. Der 53-Jährige (ledig) ist im Vereinswesen der Börde-Gemeinde ein Urgestein. Im Musikverein bläst er die Trompete und das Flügelhorn. Seit 1992 engagiert sich Herbold im Vorstand, &bdquo;20 Jahre als Vorsitzender", sagt er. Beruflich arbeitet Herbold im Unternehmen Phönix Armaturen-Werke in Volkmarsen im Bereich der Nukleartechnik. In der Stadt und ihren Ortschaften gelte es, &bdquo;ein paar Sachen zu verändern", sagt er. Ideen haben die Sozialdemokraten, denen möchte Herbold mehr Gehör als bisher verschaffen. Konkret spricht er den Tourismus an. Beispielsweise stehe ein kleiner Wohnmobilhafen der schönen Region sehr gut zu Gesicht. Damit verbunden auch eine breitere Werbung. Aufmerksamkeit möchte Herbold auch für neue Firmenansiedlungen erregen und stärker mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im Kreis zusammenarbeiten. Nicht nur dort, auch in der Stadtverwaltung wisse er sich von guten und erfahrenen Mitarbeitern umgeben, sagt er. Besonders auf die Fahne geschrieben habe er sich die Förderung der zahlreichen Vereine und des Ehrenamtes in der Gemeinde. &bdquo;Da müssen wir mehr tun", gibt er die Richtung vor. Ein Typ, der &bdquo;gern vorweg geht", der aber auch ebenso gern mit anpacke und keinesfalls den Chef heraushängen lasse. Politisch ein überzeugter Sozialdemokrat arbeitet Herbold seit 17 Jahren in der Kommunalpolitik mit. Seit acht Jahren sitzt er im Stadtrat. Jetzt möchte er die Geschicke der Stadt im Rathaus von der Spitze aus &bdquo;bürgernah" gestalten. Peter Maier (parteilos) &bdquo;Ein Kümmerer", sagt Peter Maier von sich selbst. Der 56-jährige Franke (geschieden, zwei erwachsene Söhne, 20 und 22) ist diplomierter Bau- und Wirtschaftsingenieur und besitzt einen Master im Baumanagement. Als parteiloser Kandidat sei er froh, unabhängig zu sein und sich von niemanden unter Druck gesetzt zu fühlen. Maier geht die Kandidatur um den Chefjob im Borgentreicher Rathaus durchaus gelassen an. Sein Ziel: &bdquo;Die Stadt weiterentwickeln zum Wohle der Bürger", sagt er. In allen Ortschaften war er im Wahlkampf an den Wochenenden präsent, stellte sich vor. kam mit jungen und älteren Bürgern ins Gespräch. Als Kommunalmanager bezeichnet sich der ehemalige Laerer Rathaus-Chef, der sich im November 2019 einem Abwahlverfahren stellen musste und von den Bürgern aus dem Amt gewählt wurde, mit einer besonderen Kompetenz im Baubereich. Fachlich habe er da eine Menge umgesetzt. Auch in der Personalführung habe er viel Erfahrung. Zielorientiert müsse sie sein und unter klaren Vorgaben, nennt er Stichworte. Derzeit ist Maier freiberuflich im Auftrag eines großen deutschen Elektronikkonzerns unterwegs, kümmert sich um das Bau- und Kostenmanagement. Seine Hauptanliegen im Wahlkampf findet Maier in den erneuerbaren Energien, in der Ansiedlung neuer Firmen und im &bdquo;Wir"-Gefühl" des sozialen Miteinanders. Mit höchstem Respekt vor den beiden Mitbewerbern sei er eine Alternative, &bdquo;die der Demokratie und der Kommunalpolitik gut ansteht", betont der Mann aus Höchstadt an der Aisch. &bdquo;Die Karten werden neu gemischt", verspricht Maier einen Neuanfang.

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