Boffzen. Der Startschuss fiel bereits im Frühjahr, jetzt sind die Resultate sichtbar: Auf einem Feld von 40.000 Quadratmetern wächst nach Angaben der Ölmühle Solling eine Blühwiese. Mit dem Projekt schafft die familiengeführte Bio-Manufaktur Lebensraum für Bienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere Insektenarten. So will die Blühwiese der Ölmühle einen Beitrag für Bio-Diversität in der Region leisten und ist gleichzeitig ein informativer Anziehungspunkt für Besucher der Ölmühle und Weserbergland-Touristen.
Zur Ölmühle Solling gehörte von Anfang an der Mühlengarten. Mit seinen Schaubeeten, in denen die Kunden des Mühlenladens Ölsaaten, Heilkräuter und Blumen direkt erleben konnten, war er nicht nur für sie Publikumsmagnet, sondern auch für eine Vielzahl tierischer Besucher wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. In der Gründerfamilie der Ölmühle Solling entstand der Wunsch, aktiv noch mehr zur Bio-Diversität beizutragen. „Im Oktober 2020 gelang es uns, das 40.000 Quadratmeter große Feld direkt gegenüber der Ölmühle zu pachten, auf dem jetzt eine Blühwiese – oder vielmehr ein richtiges Blühfeld – entsteht", berichtet Geschäftsführerin Sarah Baensch.
Im Frühjahr 2021 wurde auf der Fläche, die sechs Fußballfeldern entspricht, erstmals eingesät. „Beim Saatgut setzen wir auf eine regional abgestimmte Saatmischung vom ,Netzwerk blühende Landschaften", erläutert Baensch. Denn sie enthalte eine Vielfalt an blühenden Pflanzen, Gräsern und Kräutern, die bestens zu den Vorlieben der hier lebenden geflügelten Besucher passe. Die ersten Pflanzen blühten dann ab spätem Frühling beziehungsweise frühem Sommer und wurden – je nach klimatischen Bedingungen – 40 bis 80 Zentimeter hoch.
Was besonders wichtig ist
Besonders wichtig ist: Die Wiese wird bis in den Herbst hinein als Bienenweide blühen, wenn das Nahrungsangebot auf den Feldern bereits längst abgeerntet ist. Attraktiv wird die Blühwiese auch für menschliche Besucher sein. Sie können sich vor Ort informieren und auf einem eigens angelegten Weg um das Feld herumgehen. Darüber hinaus nietet die Ölmühle Solling Führungen für Besuchergruppen aller Altersklassen an.
Beim Thema Blühwiese gilt übrigens nicht nur „je größer, desto besser", sondern auch „je länger, je lieber". Deshalb hat die Ölmühle Solling das Feld gleich für fünf Jahre gepachtet. Wenn 2023 die Landesgartenschau in Höxter stattfindet, wird auch die Blühwiese zu den Attraktionen gehören. Mehrere Imkereien wollen bereits ihre Bienenvölker im Blühfeld aufstellen. Interessierte können sich am Blühwiesen-Projekt der Ölmühle Solling beteiligen. Dabei ist der Familie Baensch wichtig: Verdienen will sie an diesem Projekt nicht. Die Kosten für Pacht und Pflege sind transparent. Sollte der Zuspruch so groß sein, dass mehr gespendet wird, als das Projekt braucht, wird der Überschuss an Bio-Diversitäts-Projekte des Vereins Boffzen Aktiv gehen und kommt so auf jeden Fall der Vielfalt in der Region zugute. Kulinarischen Genuss erleben und dabei Gutes tun ist jetzt laut der Ölmühle einfach: mit dem naturtrüben Apfelessig in der limitierten Blühwiesen Edition. Für jede verkaufte Flasche wandern fünf Euro direkt in die Bewirtschaftung des vier Hektar großen Blühfeldes. www.oelmuehle-solling.de/bluehwiese