Diese insektenfreundlichen Pflanzen überwuchern die offene Lutter in Bielefeld

Bielefeld. Etwa 40 Einzelpflänzchen setzten bei der Einweihung der offenen Lutter in der Ravensberger Straße vor drei Jahren im Sommer grüne Tupfer in den hellen Grund des engen Flussbeckens. Es dauerte ein wenig, bis sich die wasserliebenden Gewächse an ihre neue Umgebung gewöhnt hatten, bis sie gediehen und blühten. Nun müssen sie sich ihren Platz mit üppig wucherndem Wildkraut teilen, behindern sich mitunter aber auch schon selbst durch ihre eigene Wuchsfreudigkeit. An manchen Stellen ist die plätschernde Lutter inzwischen höchstens noch zu erahnen. Dort hat sich ein Highlight für Pflanzenfans entwickelt. Gleichwohl gibt’s zum Planschen immer noch jede Menge offene Wasserflächen. Der offene Lutterkanal, der sich vom Zentrum in Richtung Osten zieht, besticht neben dem Flüsschen durch seine naturnahe Anlage, mit Kies, eingekerbten Baumstämmen und kleinen Felsbrocken. In Höhe des Spielplatzes an der Ecke Turnerstraße/Ravensberger Straße führen schmale Treppenstufen aus passend behauenden Steinen zum kleinen Fließgewässer hinab, das dort ein etwas breiteres Bett hat. Das Umweltamt hatte zur Verschönerung der Lutter 2022 zudem Blaugrüne Binsen (juncus inflexus), Winkel-Seggen (carex remota), Scheinzyperngras-Segge (cares pseodocyperus), Sumpfdotterblumen (caltha palustris), Sumpf-Schwertlilien (iris pseudacorus), Flatterbinsen (juncus effusus), Blutweiderich (lythrum salicaria) und Schwanenblumen (butomus umbellatus) eingesetzt. Die Bielefelder waren ganz angetan, auch über die Vielfalt der Wasserpflänzchen. Die sind bis heute erkennbar, doch nun beanspruchen einige von ihnen und ein paar grüne Neuankömmlinge die Vorherrschaft im Lutterwasser. Beliebt bei Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen Der hübsche, pinklila-blühende Blutweiderich gehört zu den vom Umweltamt eingesetzten Wasserbewohnern, denen es im engen Flussbett offenbar besonders gut gefällt. Seine ährenförmigen Blütenstände, die Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge anziehen, sind kaum zu übersehen. Ganz offensichtlich ist aber auch, dass die krautigen Pflanzen etwas aus der Form geraten sind. Der Blutweiderich kann immerhin Wuchshöhen von bis zu 2,5 Metern und eine Breite von 1,5 Metern erreichen. Auf diesem Weg ist er in der Lutter gut vorangekommen. .responsive23-1SuognCx2CduC74j-map-lutter-ravensberger-strasse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-1SuognCx2CduC74j-map-lutter-ravensberger-strasse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-1SuognCx2CduC74j-map-lutter-ravensberger-strasse { padding-top: 142.86%; } } Bitte lesen Sie auch: Bielefelder Innenstadt-Viertel an der Lutter wird Gastronomie-Hotspot Zu den Neuansiedlern gehört der Ufer-Wolfstrapp (lycopus europaeus), dessen kleine weiße Blüten eng am Stängel sitzen und bei Schwebfliegen besonders beliebt sind. Er wird bis zu 1,20 Metern hoch und ist gut an seinen groß gesägten, länglichen Laubblättern zu erkennen. Besonders wohl fühlt sich die Sumpfpflanze in Röhricht- oder Seggen-Beständen. Letztere gibt es auch in der Lutterrinne. Auch interessant: Orts-Check für Bielefeld-Mitte: Angst vor den &bdquo;No-go-Areas“ Der Schmalblättrige Merk (berula erecta) hat ebenfalls seinen Weg an die Ravensberger Straße gefunden. Im Lutterwasser gefällt es der Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann, offenbar ausgesprochen gut. Vorhandene Bewohner werden einfach infiltriert. Er ist an seinen weißen Doppeldolden, die aus zahlreichen Einzeldöldchen bestehen, gut zu erkennen. Seine Bestäubung übernehmen Insekten, die Samen werden durch das Wasser verbreitet. Im südlichen Afrika und Australien gilt er als invasive Art, wie hier das Indische Springkraut oder die Traubenkirsche. Knäuel-Ampfer und Weidenröschen Neu ist auch der Knäuel-Ampfer (rumex conglomeratus), der sich an der Anker-Brücke ein Plätzchen im Wasser gesucht hat. Das Knöterichgewächs mit den winzigen grünrötlichen Blütenständen kann innerhalb kurzer Zeit große Flächen überziehen. Deutlich auffälliger – und rosafarben – blüht das Zottige Weidenröschen (epilobium hirusutum), das als Futterpflanze bei Schmetterlingsraupen beliebt ist. Das Umweltamt beobachtet derzeit noch, wie sich Bepflanzung und Miteinander in der offen gelegten Lutter entwickeln. Neuankömmlinge wie der Schmalblättrige Merk seien ortstypisch und weit verbreitet, so die Fachleute auf Anfrage. Da der Wasserabfluss nicht gehindert werde und es keine Nutzungseinschränkungen für den Geh-/Rad- und Autoverkehr gebe, bestehe zurzeit keine Notwendigkeit für eine Reduzierung oder die Entfernung von Pflanzen. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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