Boffzen. Vor einer Woche wurde der Gedenkstein zu den Holzmindener Polizistenmorden mit roter Farbe beschmiert. Laut Angaben der Polizei "gibt es derzeit keine neuen Ermittlungsansätze", sagt Sprecherin Stephanie Heineking-Kutschera. Mittlerweile habe das für Staatsschutz zuständige 4. Fachkommissariat der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden übernommen.
Wie berichtet, wurde rote Farbe über den Stein gekippt. Der Gedenkstein erinnert an die beiden Holzmindener Polizeibeamten und Freunde, Jörg Lorkowski und Andreas Wilkending, die vor 30 Jahren, in der Nacht des 12. Oktober 1991, auf eine besonders niederträchtige Art in einen Hinterhalt gelockt und brutal ermordet wurden. Sie waren zur Aufnahme eines Wildunfalls gerufen worden. Routine, nichts Besonderes. Die Tat hatte bundesweit großes Aufsehen verursacht und ging unter dem Stichwort „Polizistenmord von Holzminden" in die Kriminalgeschichte ein. Drei Brüder aus Bredenborn im Kreis Höxter wurde damals gefasst. Der Haupttäter sitzt seine Haftstrafe derzeit noch ab.
Laut der Polizei wurde die rote Farbe mittlerweile beseitigt: Der Gedenkstein sei "durch den Anzeigenerstatter, die Samtgemeinde und den Hausmeister des Polizeikommissariats Holzminden gereinigt" worden. Bereits im November 2019 - am Volkstrauertag - hatten Unbekannte weiße Farbe über dem Stein ausgeschüttet. „Sie kamen, um zu helfen", steht auf dem Gedenkstein, der erneut beschmiert wurde. Kurz nach der ersten Beschädigung des Steins im November 2019 war die Schmiererei wieder beseitigt worden. Die öffentliche Empörung über die Schmiererei war groß damals.