Schock in Beverungen: Hakenkreuze an Geflüchtetenunterkunft gesprüht

Beverungen. Schlimmer kann man seinen Hass und seine Ausländerfeindlichkeit kaum darstellen: Unbekannte Täter haben in Beverungen ein Hakenkreuz an ein Fenster einer Geflüchtetenunterkunft gesprüht – ebenso wie einen Judenstern. Dabei beließen es die Täter aber nicht. &bdquo;Weitere Schriften und Symbole mit fremdenfeindlichem Inhalt waren auf der Hauswand und dem Boden des Vorplatzes aufgebracht“, berichtet die Staatsschutzabteilung der Polizei aus Bielefeld, die die Ermittlungen übernommen hat. Schlimmer noch: &bdquo;Offensichtlich gelangten die unbekannten Täter auch in das offenstehende Gebäude und sprühten auf den Fußboden der Küche ebenfalls ein Hakenkreuz“, schildert die Polizei weiter. Entsetzen bei den Geflüchtetenhelfern in Beverungen Die Tat ereignete sich demnach bereits am Samstag und wurde von den Bewohnern selbst gemeldet. &bdquo;Mir tun die Menschen sehr leid, die das jetzt aushalten müssen. Das hat eine massive Wirkung“, sagt eine schockierte Marie-Luise Rode, Vorsitzende des Beverunger Vereins Grenzenlos, der ein Café betreibt und sich für die Begegnung der Menschen unterschiedlicher Herkunft einsetzt. Das Hakenkreuz sei ein Zeichen, dass man in jeder Sprache verstehe. Lesen Sie auch: Hakenkreuze in Borgentreich - kein Einzelfall im Kreis Höxter Schon der massive Rechtsruck bei der jüngsten Bundestagswahl habe viele Geflüchtete, aber auch Menschen, die nach der Flucht längst in Beverungen heimisch geworden sind und die deutsche Staatsbürgerschaft haben, sehr verunsichert. &bdquo;Wir müssen jetzt schauen, was wir machen können. Wenn es Fragen gibt, werden wir diese beantworten“, sagt die Rentnerin. Rode, die seit zehn Jahren in der Geflüchtetenhilfe aktiv ist, sind solche fremdenfeindlichen Aktionen in Beverungen bisher unbekannt. Auch die Helfer hätten bisher keine Anfeindungen wie anderswo erlebt. Beverunger Bürgermeister hofft, dass sich Taten nicht fortsetzen Auch Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm zeigt sich schockiert über die Nachricht. &bdquo;Es ist schlimm, dass solche Taten nun auch in Beverungen angekommen sind“, sagt er konsterniert. Es bleibe zu hoffen, dass nicht noch weitere Taten folgen. Dafür, so Marie-Luise Rode, dürfe die Gesellschaft nicht verschweigen, was passiert ist. &bdquo;Wir dürfen jetzt nicht sagen, ach das ist ja nicht so schlimm. Wir streichen etwas Farbe drüber und dann ist das Problem weg.“ Und fügt an: &bdquo;Wir müssen klar Stellung beziehen und öffentlich zeigen, dass das keine Lösung ist.“ Geflüchtete erfahren viel Ablehnung Denn das Problem sei in den Köpfen drin. &bdquo;Das macht mir die größten Sorgen“, so Rode. Sie wünscht sich, dass die Menschen in Beverungen vor allem ihre Vorbehalte und Barrieren abbauen. Aus eben diesem Gedanken sei der Verein &bdquo;Grenzenlos“ entstanden. Die Grenzen im eigenen Kopf seien es, die von der Begegnung mit Mitmenschen anderer Herkunft abhalten. Bei den Geflüchteten sei das Café anerkannt. &bdquo;Das läuft gut. Wir haben viele Nationalitäten.“ Allerdings gebe es so gut wie keine Begegnungen mit Beverungern, die schon Jahrzehnte hier leben. Vielmehr erleben die Geflüchteten viel Ablehnung. Sie selbst habe durch ihre Arbeit ganz andere Erfahrungen gemacht. Es habe viele gute Begegnungen gegeben, Freundschaften seien entstanden. &bdquo;Man lernt viel über die Menschen, ihre Kulturen und Geschichte“, sagt Rode. Eine Bereicherung. Ihre Hoffnung: Die Kinder, die keine Sprachbarrieren mehr haben und durch die Schule Freundschaften schließen. Staatsschutz sucht Zeugen zu Hakenkreuz-Schmierereien in Beverungen Das Café an der Burgstraße selbst hat jeden Dienstagnachmittag geöffnet. Viele weitere Infos dazu gibt es unter online unter verein-grenzenlos.de. Zu Gast sind oft auch Geflüchtete aus der jetzt betroffenen Unterkunft am Stadtrand. Zur Tat selbst sucht die Polizei nun dringend Zeugen. Hinweise zu den Tätern nimmt der Staatsschutz unter der Tel. 0521 5450 entgegen. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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