Großer Umbau der Grundschule Beverungen kostet zehn Millionen Euro

Beverungen. Tatsächlich abgerissen werden sollen nur Zwischenbauten und ein Eckgebäude. Tatsächlich fühlt es sich aber an, als bliebe dort kein Stein auf dem anderen, denn auch die Bestandsgebäude sollen räumlich ganz neu konzipiert werden. Seit fünf Jahren wird in Beverungen schon über eine Neuplanung der Grundschule diskutiert. Sie platzt aus allen Nähten. Die Raumnot ist so groß, dass auch extern angemietete Räumlichkeiten genutzt werden müssen. Jetzt will die Stadt Nägel mit Köpfen machen und die Grundschule am bestehenden Standort an der Kolpingstraße so aufstellen, dass sie den Anforderungen an eine moderne vierzügige Grundschule genügt. Das hat der Schulausschuss am Dienstag einstimmig beschlossen. &bdquo;Am ersten Tag der nächsten Sommerferien werden wir mit den Abrissarbeiten beginnen und dann hoffentlich nach gut einem Jahr Bauzeit zum neuen Schuljahr 2025 die neuen Räumlichkeiten beziehen“, sagte Bürgermeister Hubertus Grimm. Der Beverunger Architekt Peter Riepe hat im Schulausschuss das bauliche Konzept vorgestellt. Cluster-Grundriss für die Lernbereiche Die reinen Baukosten sollen sich auf neun Millionen Euro belaufen. &bdquo;Da ist aber noch keine Belüftungsanlage eingerechnet und für den Übergang werden wir Container anmieten müssen, sodass wir seriöserweise bei Gesamtkosten von zehn Millionen Euro liegen“, sagte Grimm. Eine Lüftungsanlage würde mit 880.000 Euro zu Buche schlagen. Die sah der Ausschuss als &bdquo;unverzichtbar“ an. &bdquo;Das Konzept ist richtig, auf diese Weise stellen wir unsere Schule für die Zukunft auf“, sagte Ratsvertreter Roger van Heynsbergen. Das Raumkonzept war auch mit der Schulleitung abgestimmt worden. &bdquo;Die Cluster-Lösung, wie sie das Architekturbüro vorgestellt hat, entspricht genau unseren Vorstellungen“, sagte Schulleiterin Birgit Riepe-Dewender. Ein Cluster-Grundriss ermöglicht eine flexible Strukturierung von unterschiedlichen Lernbereichen in separaten Gruppen. Die Größe dieser Bereiche richtet sich nach der Schulform und dem pädagogischen Konzept. Das Flächenkonzept ist multifunktional mit besonderen Zonen für Lern- und Aufenthaltszwecke. &bdquo;Unser Ziel ist die Vernetzung von Betreuung und Unterricht, dem wir mit diesem Konzept gerecht werden“, betonte der Bürgermeister. Bleibt zu klären, wie die Großinvestition finanziert werden kann. Eigentlich gar nicht. Der Sparhaushalt, wie ihn die Stadt seit Jahren praktiziert, lässt so eine Investition nicht zu. &bdquo;Seit 2010 haben wir keinen solchen Kredit mehr aufgenommen und haben dennoch einen Schuldenstand von neun Millionen Euro“, stellte Grimm die finanzielle Situation der Stadt da. Allerdings sind sich Rat und Verwaltung auch einig, dass es hier um eine wichtige und unaufschiebbare Investition in die Zukunft der Beverunger Kinder gehe. Neubau: Drei Etagen mit Aufzug Beim Bau wird Wert auf Funktionalität und Kostenersparnis gelegt. &bdquo;Die Herausforderung besteht darin, trotz des Gefälles von einem Meter, ohne ausufernde Zusatzkosten eine barrierefreie Nutzung zu erreichen“, sagte Architekt Riepe. So soll künftig beispielsweise auf das gegenwärtige Eingangsgebäude an der Hauptstraße verzichtet werden. &bdquo;Es könnte von der Volkshochschule oder anderen Einrichtungen übernommen werden“, sagte Riepe. Das Schulgelände sei ausreichend groß, dort auf 1.014 Quadratmetern Grundfläche ein verdichtetes drei Etagen großes Baukörper-Ensemble zu errichten, das sich mit nur einem Aufzug vollständig erschließen lasse. Das spare Kosten und vor allem Raum. Trotz der Sparzwänge soll der Neubau aber auch architektonisch ansprechend wirken. &bdquo;In der Mitte bauen wir einen Kubus, der etwas in den Pausenraum hineinragt“ erklärte Riepe, das architektonische Gesicht des Neubaus. Eine große Herausforderung für alle Beteiligte werde die Bauphase darstellen. &bdquo;Wir wollen versuchen, den Umbau in einem Bauabschnitt zu bewerkstelligen, um die Beeinträchtigung so kurz wie möglich zu gestalten“, sagte Riepe. Während der Bauphase werde der Unterricht im Schuljahr 2024/2025 zu einem großen Teil in Containern stattfinden müssen.

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