Grundschule in Beverungen: Schulbeginn auf der Baustelle

Beverungen. Erst im Februar war der Mitteltrakt abgerissen worden. Jetzt steht bereits der neue Rohbau. Er wird dreigeschossig. Das Altgebäude hatte nur ein Stockwerk. &bdquo;Das hat Probleme bei der Gründung gemacht, da der Boden das statisch so nicht mitgemacht hätte“, erklärt Architekt Wolfgang Hengst aus Beverungen. Wo es vorher nur eine etwa 80 Zentimeter-Flachgründung gab, wurde mit 200 Kubikmeter Beton bis in knapp drei Meter Tiefe ein neues Fundament gelegt, das das neue Gebäude sicher tragen wird. &bdquo;Das hat uns planerisch etwa drei Wochen Zeit gekostet und Mehrkosten von rund 100.000 Euro verursacht“, sagt Hengst. Die positive Nachricht ist jedoch, dass der Zeitplan dennoch weiter eingehalten wird. Und sogar der Kostenrahmen wird nicht überschritten. &bdquo;Nach derzeitigem Stand werden wir sogar unterhalb unseres kalkulierten Kostenrahmens bleiben“, sagt Bürgermeister Hubertus Grimm anlässlich eines Ortstermins zum Schulanfang. Zwölf Millionen Euro hat der Rat im Haushalt für die Grundschulerweiterung bewilligt. &bdquo;Aktuell liegen wir bei einem Kostenvolumen von 10,2 Millionen Euro und am Ende werden wir voraussichtlich über eine Million Euro eingespart haben“, sagt Grimm. Der Grund dafür seien glückliche Umstände. &bdquo;Es hat uns bei der Auftragsvergabe in die Hände gespielt, dass die Baukonjunktur gerade sehr schwach war und wir viele Angebote mit wirklich guten Konditionen bekommen haben“, erläutert der Architekt. Passend dazu: Umbau in Beverungen: Grundschüler ziehen für Baumaßnahme um Beverungens Bürgermeister hat trotzdem Kritik Dennoch ist es ja nicht so, dass irgendwas an Geld übrig bleiben würde, denn das gesamte Bauvorhaben hat die Stadt über Kredite finanzieren müssen. &bdquo;Leider bekommen wir auch nur rund zehn Prozent der Kosten als Förderung, sodass wir als Stadt diese Schulerweiterung aus eigener Tasche finanzieren“, sagte Grimm. Beverungens Bürgermeister kritisierte die Förderpolitik des Landes, nach der man eine Schule nur ausreichend verkommen lassen muss, um eine Sanierungsförderung zu erhalten. Das wollte man aber Eltern und Schülern in Beverungen nicht zumuten und habe sich darum mit dem Willen des Rates für eine eigenverantwortliche Finanzierung entschieden. Auch interessant: Warum eine Grundschule in Beverungen mehr Geld für Schulsozialarbeit fordert Auch an der Grundschule in Beverungen ist das neue Schuljahr mit drei neuen Klassen gestartet. Allerdings auf einer Baustelle. Doch gleichzeitig mit der Aussicht auf eine optimale Schulumgebung ab dem nächsten Jahr. In der Beverunger Grundschule entstehen Jahrgangscluster. &bdquo;Zu jedem Cluster gehören mehrere Räume, die sowohl vormittags schulisch als auch nachmittags vom offenen Ganztag genutzt werden“, erklärt Schulleiterin Birgit Riepe-Dewender. Auch vier Klassen an Beverungens Grundschule möglich Bisher wurde Schule und offener Ganztag additiv organisiert. Das heißt, es gab Räume für den vormittäglichen Schulunterricht und weitere Räume für die Nachmittagsbetreuung im offenen Ganztag. Da aber immer weniger Schülerinnen und Schüler nicht am offenen Ganztag teilnehmen, ist der Raumbedarf hier so groß geworden, dass man die Grundschule der Zukunft als multifunktionale Ganztagsgrundschule denken muss. Genau dafür hat sich Beverungen entschieden. In ihren Jahrgangshäusern sind die Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs den ganzen Tag zu Hause. Es gibt dann keine externen Orte mehr. Auch nicht für das Mittagessen. Bislang dient die Stadthalle als Schulmensa. Mit dem neuen Schulgebäude wird auch dieses Kapitel beendet sein. Lesen Sie auch: Eine neue Grundschule bei Beverungen: Quadratisch, praktisch, teuer Am Standort in Beverungen werden rund 300 Grundschüler unterrichtet. Auch wenn drei Klassen pro Jahrgang der Normalfall sind, kann das neue Konzept der Jahrgangscluster auch vierzügig geführt werden.

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