Beverungen. Die Mitglieder des Löschzuges Beverungen konnten auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr zurückblicken. So wurden 119 Einsätze abgearbeitet – das bedeutet eine Verdoppelung der Einsatzzahlen zu 2017 und im Durchschnitt jeden dritten Tag eine Alarmierung. Unter diesen Einsätzen ist nicht nur der Brand am Beverunger Gymnasium, sondern auch mehrere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, ein Chemikalien-Unfall (ABC-Einsatz) in einem Beverunger Hotelbetrieb und ein Wohnwagenbrand in Blankenau, bei dem eine Person verstarb.
Auch diverse Einsätze mit der Drehleiter und dem Einsatzleitwagen in den Nachbargemeinden Bad Karlshafen, Borgentreich, Lauenförde und Höxter zählten dazu. So wurde die Beverunger Drehleiter für den Grundschutz in Höxter und Holzminden während des Tornadoeinsatzes eingesetzt und rettete eine Person in Holzminden für den Rettungsdienst. Der Einsatzleitwagen half eingeschlossenen Personen am Markt in Höxter aus einem Fahrstuhl als parallel die heimischen Einheiten am Schießstand bei Corvey löschten.
Auch große Flächenbrände wurden durch den Löschzug mit dem Tanklöschfahrzeug und dem noch in Beverungen stationierten Katastrophenschutz-Löschfahrzeug unterstützt, wie etwa beim Flächenbrand bei Lauenförde-Brüggefeld und bei Manrode nach einem Mähdrescherbrand.
Fit bleiben für die Feuerwehr
Zu den zahlreichen Einsätzen wurden diverse Lehrgänge und Seminare von den Mitgliedern besucht. Die Ausbildung im Bereich Absturzsicherung konnten Domenik Blume, Jürgen Blume, Arnold Dunschen, Daniel Vieth und Martin Wollschläger erfolgreich absolvieren. Alexander Bönning, Sascha Grawe und Michael Siewers konnten auf einer Fortbildung das Wissen zur Absturzsicherung festigen. Als Maschinisten können nun Paul Billeb, Kevin Schröder und Sarah Zarnitz unterstützen.
Zusätzlich bewiesen sie durch den Leistungsnachweis und das Ablegen des Sportabzeichens körperliche sowie fachliche Fitness: Kevin Schröder und Sarah Zarnitz erhielten für erstmalige Teilnahme das Leistungsabzeichen in Bronze. Alexander Bönning bekam für zehnmalige Teilnahme das Leistungsabzeichen in Gold auf blauem Grund verliehen. Das Leistungsabzeichen in Gold auf grünem Grund erhielt Arnold Dunschen für die 20. Teilnahme am Leistungsnachweis.
Parallel hierzu wurde der Katastrophenschutz in Beverungen ausgebaut: Durch die Anschaffung eines großen Stromerzeugers ist bei längerem Stromausfall das Feuerwehrgerätehaus in Beverungen weiter einsatzbereit. Ein Probelauf wurde bereits erfolgreich durchgeführt. Zusammen mit der neuen Löschzugführung wurden ab 2021 ein paar organisatorische Änderungen eingeführt. So gibt es nach jedem Einsatz eine Nachbesprechung, um kleine Fehler frühzeitig zu besprechen und eine hohe Qualität in den Einsätzen zu gewährleisten. Kameraden der Tagalarmgruppe (Kameraden die tagsüber in Beverungen arbeiten, jedoch auf den Ortschaften wohnen und während der Arbeitszeit im Löschzug unterstützen) haben diese Praxis teilweise adaptiert und mit in die Ortseinheiten übernommen.
Öffentlichkeitsarbeit wird breiter aufgestellt
Zusätzlich ist das Thema Öffentlichkeitsarbeit auf breitere Beine gestellt worden. Ein Team aus acht Mitgliedern hat unter anderem das Projekt „WhatsApp-Status“ ins Leben gerufen. Es soll auf die Einsatztätigkeit der Einheit bei Freunden und Bekannten aufmerksam machen. Nach jedem Einsatz wird ein Symbolbild zur Verfügung gestellt, welches von den Kameraden im WhatsApp-Status geteilt wird. Als Pilotprojekt gestartet soll diese Praxis im Jahr 2023 auf die gesamte Stadt ausgerollt werden, damit die Feuerwehr mehr in die Aufmerksamkeit der Bürger rückt.
Während der anschließenden Mitgliederversammlung berichtete Vorsitzender Alexander Enns über zahlreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr. So wurde etwa die Kyffhäuserkameradschaft mit einer großen Abordnung zum Volkstrauertag unterstützt, vor dem zuvor der 60. Geburtstag der Ziege zusammen mit der Partnerfeuerwehr aus Porschdorf gefeiert wurde. Die Ziege, das alte Magirus-Deutz Löschfahrzeug, hat ebenfalls an Veranstaltungen teilgenommen, es begleitete etwa die Kolonnenfahrt von Neuenheerse nach Brakel zur Verabschiedung von Pater Wunram, der seine Position als Leiter der Notfallseelsorge weiter gab.
Auch auf dem Sternenmarkt war der Feuerwehrverein vertreten. Die Jugendfeuerwehr half dort beim Aufbau und die Erwachsenen haben ein Schaschlik-Büdchen betrieben. Dieses wurde erfolgreich angenommen, eine Wiederholung ist geplant. Auf dem Blütenfest wurde die beliebte Feuerwehr-Erbsensuppe verkauft. Auch ideelle Arbeit übernimmt der Verein: In Kürze startet die Arbeit an einem Fotoarchiv rund um die Feuerwehr Beverungen und den Löschzug der Kernstadt. Bereits jetzt haben sich schöne und seltene Foto- und Video-Dokumente der Vergangenheit angesammelt. Zusätzlich wurden Sporttaschen für die Aktiven beschafft. Diese durch Spenden von Beverunger Betrieben ermöglichte Beschaffung konnte bereits auf diversen Einsätzen (Gymnasium-Brand und Chemikalien-Unfall im Hotelbetrieb) genutzt werden.
Neue Mitglieder werden gesucht
Auch der Verein investierte in die Öffentlichkeitsarbeit. Neben angefertigten Fahnen mit Vereinslogo wurden Sportshirts gekauft. Diese tragen einige Mitglieder beim Sport, um so Werbung zu machen. In 2023 sollen sie bei sportlichen Aktivitäten, wie dem Feuerwehrlauf in Höxter oder dem deutschen Feuerwehr-Fitness-Abzeichen den Verein und das Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützen.
Die obligatorischen Wahlen bestätigten Alexander Enns und Alexander Bönning als ersten und zweiten Vorsitzenden. Karl-Josef Wagemann stellte sein Amt als Kassierer zur Verfügung. Sein Posten übernimmt Paul Billeb, welcher von Mario Bönning vertreten wird. Daniel Vieth und Pascal Gräflich wurden als Schriftführer und Stellvertreter bestätigt.
Auch für das aktuelle Jahr haben der Löschzug und der Feuerwehrverein Pläne. So soll der Schnupperdienst aus 2016 wiederholt werden. Interessierte können auch jetzt schon zum Dienstabend kommen. Die Feuerwehr Beverungen freut sich auf neue Mitglieder. Informationen sowie Termine finden sich unter www.feuerwehr-beverungen.de.
