Über 5.000 Stunden Ehrenamt

Neuer Poller und neue Ampelschaltung für schnellere Anfahrt der Feuerwehr Höxter

Bei der Jahreshauptversammlung gibt es einen optimistischen Ausblick – auch auf zwei Fahrzeuge. Die weitere Modernisierung der Freiwilligen Feuerwehr beschreibt der Löschzugführer als „keine Option, sondern eine Notwendigkeit“.

Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen wurden bei der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Höxter ausgesprochen. | © Heinz Kube/ FFW

21.01.2025 | 21.01.2025, 05:00

Höxter. Mit 301 Einsätzen im Jahr 2024 erreichte der Löschzug der Kernstadt Höxter erneut einen seiner höchsten Werte der vergangenen Jahre. „Ob technische Hilfeleistungen, Brandeinsätze oder Fehleinsätze – ihr wart immer zur Stelle“, lobte Löschzugführer Steven Noble seine Kameradinnen und Kameraden während der Jahreshauptversammlung der Höxteraner Schwerpunktwehr. 5.244 Stunden ehrenamtlicher Dienst wurden im vergangenen Jahr bei Einsätzen (2.657 Stunden) und Übungen (2.587 Stunden) von den Freiwilligen Feuerwehrleuten geleistet. Darin nicht enthalten sind zahlreiche weitere Stunden bei Lehrgängen, Brandschutzerziehungen sowie weiteren Veranstaltungen.

Erreichbarkeit des Feuerwehrgerätehauses in Höxter

In seiner Ansprache ging Zugführer Noble auch auf das Thema „schnelle Erreichbarkeit des Feuerwehrgerätehaus Höxter im Einsatzfall“ ein. Zunehmender Verkehr auf den Straßen und immer höhere Anforderungen an die Ausrückzeiten erforderten Maßnahmen, um eine schnelle Erreichbarkeit des zentral gelegenen Gerätehauses zu gewährleisten, sagte er.

Dazu wurde bereits eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Feuerwehr, der Politik und der Stadtverwaltung gebildet, die ein Konzept für verbesserte Anfahrtswege ausarbeiten. Zwei geplante Maßnahmen nannte der Ortsausschussvorsitzende Ralf Dohmann (BfH) auf der Versammlung, die im Ortsausschuss Höxter bereits diskutiert worden waren und sich nun in der Umsetzung befänden.

Verkehrsreglung soll Ausrücken der Feuerwehr erleichtern

Zum einen ein versenkbarer Poller an der Auguststraße in Richtung Rohrweg, der den Einsatzkräften eine direktere Zufahrt unter Umgehung von zwei Ampeln auf der B64 ermöglicht. Zum anderen wird die Ampelschaltung in der Lütmarser Straße geändert. Abends soll die Ampel in Höhe des Rewe-Marktes abgeschaltet werden und tagsüber soll sie bei Bedarf reagieren, um unnötige Rotphasen zu vermeiden.

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„Diese Maßnahmen zeigen, dass die Stadt unsere Bedürfnisse versteht. Nun hoffen wir auf eine schnelle Umsetzung“, erklärte Löschzugführer Noble. Dass die Freiwillige Feuerwehr in Höxter die Überprüfung für die Ausnahmegenehmigung einer hauptamtlich besetzten Feuerwache in diesem Jahr besteht, dem sieht Dezernatsleiter Stefan Fellmann von der Stadt Höxter optimistisch entgegen. Dabei werde nämlich explizit auf die Ausrück- und Eintreffzeiten bei schwerwiegenden Einsätzen geschaut, so Fellmann.

Neue Fahrzeuge werden in der zweiten Jahreshälfte erwartet

Einen besonderen Schwerpunkt legte Zugführer Noble bei seiner Ansprache auf die Modernisierung des Fuhrparks und des Gerätehauses. Gleich zwei neue und wichtige Löschfahrzeuge im Gesamtwert von 1,2 Millionen Euro sollen die Einsatzfähigkeit des Löschzuges noch in diesem Jahr stärken. Mit der Auslieferung eines neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF20) und eines Löschfahrzeuges (LF20) werde noch in diesem Herbst gerechnet.

Zudem befindet sich der erste Bauabschnitt des Gerätehauses in der Kreisstadt mit neuen Umkleiden in der Umsetzung, während weitere Modernisierungen, darunter neue Duschgelegenheiten, für 2025 geplant sind. „Unser Gerätehaus stammt größtenteils aus den 1970er-Jahren und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen“, betonte Noble. Er appellierte eindringlich an die Stadt und die Politik, die Modernisierung konsequent voranzutreiben mit den Worten: „Eine funktionale Infrastruktur ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit.“

Auszeichnungen für Jahrzehnte im freiwilligen Feuerwehrdienst

Für ihren ehrenamtlichen Einsatz dankte auch der stellvertretende Wehrleiter Rainer Höppner den Feuerwehrleuten und nahm kurz darauf zusammen mit Dezernatsleiter Fellmann Ehrungen und Beförderungen verdienter Feuerwehrkameraden vor. Dabei gab es auch eine ganz besondere Auszeichnung, die Unterbrandmeister Heinz-Jürgen Heidrich erhielt – die erste Auszeichnung dieser Art im Stadtgebiet Höxter: Heidrich ist seit 50 Jahren aktiv und erhielt dafür das Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Gold mit Goldkranz verliehen.

Der Anbau am Gerätehaus: Dort kommen die von der Fahrzeughalle demnächst räumlich getrennten Spinde hinein. - © Thomas Kube/FFW
Der Anbau am Gerätehaus: Dort kommen die von der Fahrzeughalle demnächst räumlich getrennten Spinde hinein. | © Thomas Kube/FFW

Das Landesehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Feuerwehrdienst (Jugendfeuerwehr mitgerechnet) erhielt Brandinspektor Sascha Kamp, Hauptfeuerwehrmann Jürgen Kasten sowie Hauptbrandmeister Thomas Kube. Das silberne Ehrenzeichen des Landes für 25 Jahre Feuerwehrdienst verlieh Fellmann an Brandinspektor Christopher Ulrich. Ebenfalls 50 Jahre Mitglied des Löschzuges ist Unterbrandmeister Andreas Beverungen.

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Das Ehrenmitglied war viele Jahre davon auch aktiv tätig und erhielt für seine 50-jährige Feuerwehrzugehörigkeit nun das Sonderabzeichen des Verbandes der Feuerwehren in Gold zusammen mit Heidrich. Das Bronzeabzeichen des Verbandes der Feuerwehren für zehn Jahre Feuerwehrmitgliedschaft erhielten die Oberfeuerwehrmänner Maximilian Schelhorn und Timo Hellwig sowie Unterbrandmeister Christopher Döring.

Beförderung und Leistungsabzeichen

Zu Brandinspektoren befördert wurden André Kasten und Patrick Warneke. Eine Beförderung zum Oberfeuerwehrmann oder zur Oberfeuerwehrfrau erhielten Lilli Beverungen, Sandro Dobitz, Torben Kampelmann, Moritz Rosen, Nico Schmidt sowie Maximilian Schelhorn. Vom Anwärter zum Feuerwehrmann ernannt wurde der Quereinsteiger Detlef Beverungen. Aus dem aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet und in die Ehrenabteilung überstellt wurde Brandinspektor Uwe Heidrich.

Folgende Leistungsabzeichen verlieh Rainer Höppner an die Teilnehmenden: Gold mit 35 Teilnahmen erhielt Brandinspektor Holger Dittrich, Gold mit 15 Teilnahmen ging an den Unterbrandmeister Stefan Schlothane, Silber (5) an Oberfeuerwehrmann Maximilian Schelhorn und Bronze (1) an Detlef Beverungen, Timo Hellwig und Moritz Rosen. Einen Wechsel in der Gruppenführung vollzog Zugführer Steven Noble: Demnach ist Unterbrandmeister Björn Wohlert der neue Gruppenführer der Gruppe 1. Er löst Brandinspektor Sascha Kamp ab. Und in der Gruppe 2 tauschten die Brandinspektoren Christopher Ulrich (jetzt Stellvertreter) und André Kasten (neuer Gruppenführer) ihre Gruppenführer-Ämter.