Schnelles Internet Glasfaseranschluss bis 2027 für den gesamten Kreis Höxter

Kreis Höxter. Die Sewikom startet die Glasfaseroffensive: Bis 2027 will der Internet-Dienstleister aus Beverungen jedes Haus und jede Wohnung im gesamten Kreis Höxter mit einem Glasfaseranschluss versorgt haben und damit noch schnelleres Internet als bisher anbieten. Schon in diesem Jahr sollen die ersten Baumaßnahmen starten. Bisher hat die Sewikom mit FTTC (Fibre to the Curb) gearbeitet - sprich: Glasfaser bis zu einem Technikgehäuse, danach Kupferleitung bis ins Gebäude. Für die digitale Zukunft geht das Unternehmen einen Schritt weiter und will Glasfaser bis in die Gebäude legen (FTTB - Fiber to the Building) und - etwa bei Mehrfamilienhäusern - sogar bis in die Wohnung (FTTH - Fibre to the Home). "Denn wenn der Router im Keller steht, dann nutzt auch das beste Glasfasernetz dem Kunden im Dachgeschoss nichts", so Sewikom-Geschäftsführer Kai-Timo Wilke während des Pressegesprächs, bei dem er gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer Thomas Wiesemann die größte Investition der bisherigen Firmengeschichte vorgestellt hat. Denn das Unternehmen startet die Offensive mit Geld aus eigener Tasche. "Das Projekt wird einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag kosten und wird ohne Fördergelder finanziert", so Wiesemann. Mehr als 44.000 Adressen im Kreis Höxter sollen Glasfaser bekommen Man setze auf eine wirtschaftliche Umsetzung durch einen flächendeckenden Ausbau im gesamten Kreis. "Wir wollen mehr als 44.000 Anschlussadressen erreichen", so Wiesemann. Das seien fast 100 Prozent. "Es wird das Forsthaus im Wald oder die ein oder andere entlegende Adresse geben, die wir nicht erreichen können, weil es einfach nicht wirtschaftlich ist", so der Geschäftsführer weiter. Die Städte und Gemeinden werden im Vorfeld informiert, wer nicht von dem Glasfaserausbau profitieren wird. "Dafür gibt es die Förderung für die sogenannten grauen Flecken." Für alle anderen Adressen gelte: "Wir bauen aus und kommen an jedem Gebäude vorbei", so Wiesemann. Es gebe keine Ausbauschwelle, wie etwa, dass zunächst 40 Prozent einen Tarifvertrag unterschreiben müssten. "Für Hauseigentümer kostet es nichts, den Anschluss zu legen", erklärt der Geschäftsführer. Auch wenn kein Tarifvertrag abgeschlossen werde, könne ein Leerrohr für Später bis auf das Grundstück gelegt werden. "Die 90-jährige Eigentümerin braucht den Anschluss vielleicht noch nicht, aber jemand, der das Haus irgendwann kauft, sicher schon", sagt Wiesemann. "Uns ist daran gelegen, den öffentlichen Raum nur einmal zu öffnen", ergänzt Kai-Timo Wilke. Daher hofft das Unternehmen möglichst viele Grundstückseigentümer zu erreichen, das Einverständnis für den Anschluss auf deren Grundstück zu bekommen. Zwei Gigabits pro Sekunde sollen im Kreis Höxter möglich sein Die Sewikom werde ihren Kunden im ersten Schritt Zukunftstarife mit bis zu zwei Gigabits pro Sekunde im Download und im Upload zu markanten Preisen anbieten, heißt es vom Unternehmen. Für private Haushalte und Familien gebe es genug Bandbreite, um parallel hohe Datenmengen zum Surfen, Streamen oder andere digitale Aktivitäten nutzen zu können. Die Standardtarife werden jedoch so bestehen bleiben, versprechen die Geschäftsführer. Es werden nur zusätzlich bessere Verträge angeboten. Die technische Leistungsfähigkeit des Netzes sei außerdem weitaus höher und ermögliche Übertragungsraten von bis zu 100 GBit/s, um auch zukünftig allen Anforderungen gerecht zu werden. Später soll das Netz auch von anderen Anbietern genutzt werden können - sprich: Bürger können auch bei anderen Anbietern einen Vertrag abschließen und trotzdem von der Ausbaumaßnahme und dem Glasfasernetz profitieren. "Das Glasfasernetz soll 30 bis 40 Jahre Betrieb mitmachen", sagt Kai-TImo Wilke. Deswegen sollen die Bauarbeiten tief in den Boden ragen. Die Bauplanung und -ausführung erfolgt über modernste Technik und angepasst auf die spezielle Lage der Wohn- und Geschäftseinheit. Unter Einsatz spezieller qualitativer Verlegeverfahren werden die Anschlussarbeiten zügig umgesetzt, um das Ausmaß der Umwelteinflüsse geringstmöglich zu gestalten. Kernstädte im Kreis Höxter werden zuerst ans Glasfasernetz angeschlossen Zunächst rollen die Bagger in den Innenstädten, dann in den umliegenden Ortschaften. In Warburg und Höxter soll noch in diesem Jahr begonnen werden. "Bis 2024 wollen wir in allen Städten und Gemeinden angefangen haben, zu bauen", so Wiesemann. 2027 soll der Gesamtausbau fertig sein. 2.000 Kilometer Trassenbau werden es im gesamten Kreis sein. "1.100 Kilometer Trassenbau haben wir in den Kreisen Höxter und Lippe schon verlegt, wir wissen also, was wir tun", so Wilke. Doch bevor der erste Bagger auf den Bürgersteigen und Straßen das erste Loch aufreißt, gehe es in die Vorvermarktung. "Wir werden jeden Hauseigentümer anschreiben, Infoveranstaltungen anbieten, aber auch an der Haustür klingeln", erklärt Wiesemann. So will die Sewikom bei Störungen schneller reagieren Durch das schon bestehende Glasfasernetz der Sewikom werde der Ausbau wirtschaftlicher und schneller vorangehen, so die Geschäftsführer. Es werde zudem darauf geachtet, dass die Glasfasernetze einen ausfallsicheren und redundanten Aufbau haben. Um dennoch bei Störungen schneller reagieren zu können, setzt das Beverunger Unternehmen auf gutes Personal. "Wir haben eigene Bautrupps, die auch nachts jederzeit etwas reparieren können", so Kai-Timo Wilke, "mit Externen bekommt man diesen Service so schnell nicht."

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