Umbrüche bei Sewikom in Beverungen: Das sagt der Chef Thomas Wiesemann

Beverungen/Kreis Höxter. In den sozialen Medien hat die Berichterstattung über mögliche Entlassungen und eine Neuausrichtung beim Internetanbieter Sewikom für viel Aufregung gesorgt. Was ist dran an den Gerüchten? Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat mit dem Chief Executive Officer (CEO) – früher hieß das Geschäftsführer – Thomas Wiesemann darüber gesprochen, was derzeit bei dem Unternehmen passiert. &bdquo;Glasfaser - 100 Prozent von hier“: So wirbt die Sewikom auch aktuell auf vielen Plakaten und auf Firmenfahrzeugen. Anfang Februar war dieser Spruch auch noch auf der Internetseite des Unternehmens zu finden. Mittlerweile ist die Seite völlig neu gestaltet worden - und der Slogan taucht nicht mehr auf. Stattdessen erinnert die neugestaltete Internetpräsenz in der Grafik und Aufmachung bis ins Detail an die des Unternehmens Lünecom, das ist ein Glasfaserunternehmen mit Sitz in Lüneburg. Und das nicht ohne Grund. Nicht nur in der Facebook-Gruppe &bdquo;Brakel - Stadt des Annentages“ gerät die, vom Unternehmen selbst als &bdquo;Neuausrichtung“ bezeichnete Veränderung bei der Sewikom, in die Kritik: &bdquo;Nur doof, alle denken, man hat vor Ort einen Ansprechpartner und dann, wenn alle die Verträge abgeschlossen haben, hat man anscheinend nur noch einen Telefonservice“, schimpft eine Nutzerin. Sewikom-Anrufer könnten künftig in Lüneburg landen Wiesemann räumt im Gespräch mit der &bdquo;NW“ ein, dass ein Anruf bei der Sewikom künftig nicht mehr nur in Beverungen landen könne - sondern etwa auch in Lüneburg. Diese Entwicklung hängt seinen Angaben zufolge mit der Technik zusammen, mit der das Unternehmen die Glasfaserleitungen an seine Kunden - oder besser unter die Böden seiner Kunden - bringt. Unter anderem werde eine neue Vertriebsgesellschaft gegründet. Sewikom habe den Ausbau nicht immer mit Fibre-to-the-Home (FTTH) angeboten. Vor 2022 hat das Unternehmen mit FTTC (Fibre-to-the-Curb) gearbeitet - sprich: Glasfaser wurde bis zu einem Technikgehäuse verlegt, danach eine Kupferleitung bis ins Gebäude. Die Datenrate war weniger rasant - und daher weniger geeignet für künftige Anwendungen. Als heutiger Standard gilt deshalb FTTH. Für diese Art Anschluss wird eine Glasfaserleitung direkt ins Haus verlegt - das ermöglicht höhere Datensätze mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Diese Art des Ausbaus ist laut Wiesemann allerdings kapitalintensiver, deshalb habe sich das Unternehmen aus Beverungen strategische Partner suchen müssen. Seit Januar 2023 ist die Sewikom deshalb nach eigenen Angaben eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Northern-Fiber-Holding (NFH) mit Sitz und Lüneburg. Lesen Sie auch: Beverunger Glasfaser-Anbieter Sewikom entlässt Mitarbeiter: Das steckt dahinter Die wiederum hat auch das Unternehmen Lünecom unter ihren Fittichen, weshalb sich die Logos sehr ähneln. Die NFH wiederum gibt auf ihrer Internetseite an, dass sie ist ein Portfoliounternehmen der UBS Asset Management (UBS-AM) ist. UBS-AM ist ein Fonds- und Investmentverwalter, der Tochter der Schweizer Bank UBS ist. Welches Unternehmen hinter der Sewikom steckt Die UBS Asset Management ist, eigenen Angaben zufolge &bdquo;größter Anlagefondsmanager der Schweiz, der drittgrößte Vermögensverwalter Europas und der zweitgrößte ausländische Vermögensverwalter in China“, heißt es auf der Internetseite des Konzerns. Im Segment für Privatinvestoren biete das Unternehmen laut Auskunft der Internetseite &bdquo;attraktive Renditechancen“ und helfe, &bdquo;das Portfolio zu diversifizieren“. Lesen Sie auch: Glasfaseranschluss bis 2027 für den gesamten Kreis Höxter In dem Facebook-Post zu den Veränderungen bei Sewikom kommentiert ein Nutzer: &bdquo;Eine schlechte Leistung im Kundenservice und ein unzureichendes Produkt. Dann laufen die Dinge in harten Wettbewerbsfeldern so.“ Wiesemann betont in dem Zusammenhang, die Umstrukturierung solle auch dazu führen, dass das Unternehmen den Service verbessere. Was das für Sewikom-Kunden im Kreis Höxter bedeutet Sewikom werde ausdrücklich auch weiterhin einen Kundenservice in Beverungen vorhalten, der telefonisch von 8 bis 18 Uhr erreichbar sein wird. Jeweils vor und nach diesen Zeiten, also am frühen Morgen und am späteren Abend, werde ein Sewikom-Partner die Anfragen aufnehmen und später an die Sewikom weitergeben. Dabei sei es durchaus möglich, dass Kundinnen und Kunden künftig mit einem Kundenberater in Lüneburg sprechen - umgekehrt könne es je nach Zeit passieren, dass Kunden aus Lüneburg in Beverungen herauskommen. Unser Kommentar zu dem Thema: &bdquo;Moralisch nicht ideal“ &bdquo;Für uns ist wichtig, dass die Kunden schnell Hilfe bekommen“, sagt Wiesemann, der auch einer der CEOs der NFH ist. Er räumt ein, dass im Rahmen der Umstrukturierung einigen Sewikom-Mitarbeitern, die noch in der Probezeit gewesen seien, gekündigt worden sei. Generell bleibe der Personalbestand &bdquo;nach wie vor“ im dreistelligen Bereich in Beverungen. Für Kunden ändere sich die Situation dadurch &bdquo;zum Positiven“. Die Veränderungen sieht er als &bdquo;weiteren Schritt im Wachstum der Sewikom“. Weiter informiert sein: Erhalten Sie die aktuellen News der NW Höxter jetzt per WhatsApp!

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