Bad Driburg-Herste. Die Kläranlage in Bad Driburg-Herste wird aktuell erweitert. Ziel ist, dass die Abwasserreinigung von Bad Driburg auf dem technisch allerneuesten Stand sein wird und insgesamt vier Reinigungsstufen umfasst. Neu ist eine Reinigungsstufe, die dafür sorgen wird, dass zusätzlichMedikamentenrückstände und Mikroschadstoffe zukünftig aus dem Abwasser herausgefiltert werden.
Mit den vorbereitenden Arbeiten konnte bereits Anfang des Jahres begonnen werden. Jetzt zeigen Betriebsleiter Sebastian Menne und der Leiter der Kläranlage, Thomas Adden, die aktuellen Baufortschritte. Schließlich geht es hier um zu 70 Prozent vom Land NRW geförderte Maßnahmen im Gesamtwert von über zehn Millionen Euro.
So ist zum Beispiel der Austausch des Belüftungssystems in der sogenannten Belebungsstufe bereits erfolgt, um den steigenden Energieverbrauch durch die zukünftige vierte Reinigungsstufe zu kompensieren. Das ist eine Neuerung, die bereits in Betrieb genommen werden konnte und die mit 30 Prozent vom Land NRW gefördertwird.
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Der Bau der modernen Filterhalle als Meilenstein
Der größte Meilenstein der Erweiterungsmaßnahmen wird der Bau der hochmodernen Filterhalle sein. Er wird aktuell durch weitere Maßnahmen vorbereitet, dazu zählt neben der bereits erfolgten Aufstockung des Betriebsgebäudes als Kontrollzentrum auch die Errichtung der neuen Auslaufstrecke, um später den Abwasserstrom zur Filterhalle und anschließend in das Gewässer Aa zu lenken.
„Die neue Auslaufstrecke besteht aus drei zu erstellenden Großschächten, worin sich die Ablaufmessung und die Probenahme-Stellen befinden werden. Der erste Großschacht wurde bereits angelegt“, berichtet Thomas Adden. Da die vierte Reinigungsstufe in Zukunft die Hinzugabe von Pulveraktivkohle (PAK) zum Abwasser beinhalten wird, muss diese anschließend auch wieder aus dem Abwasser herausgefiltert werden.
So kommt der Schlamm in die neue Halle
Der dabei entstehende Klärschlamm wird Pulveraktivkohle enthalten und deshalb über ein Schlammaustragssystem in die neue Schlammhalle gefördert werden, von der aus er dann zur Verbrennungabtransportiert wird. Diese Halle ist ebenfalls bereits fertig gebaut.
„Da die Kläranlagenerweiterung in vollem Betrieb durchgeführt wird, ist eine Gesamt-Bauzeit von vier Jahren angesetzt“, erklärt Sebastian Menne. Zusätzlich wird in diesen Tagen auf den Flachdächern der Kläranlage einePhotovoltaikanlage errichtet, welche zu 90 Prozent gefördert wird.
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