Bad Driburg So will Bad Driburg attraktiver für E-Bikes und Fahrräder werden

Bad Driburg. Fahrradstraßen sind eine praktische Sache, um den Autoverkehr zugunsten von Fahrrädern zurückzudrängen. &bdquo;Der besondere Reiz besteht darin, dass man mit wenig Geld viel erreichen kann, denn die Straßen können meist so bleiben wie sie sind, sie werden einfach nur umgewidmet“, erklärt Jörg Felmeden, Geschäftsführer des Kasseler Beratungsbüros Cooperative Infrastruktur und Umwelt. Auf Fahrradstraßen sind Radfahrer privilegiert. Anders als auf ausgewiesenen Kraftverkehrsstraßen, wo Fahrräder grundsätzlich verboten sind, kann Auto- und Linienverkehr auf Fahrradstraßen weiterhin zugelassen werden.&bdquo;Allerdings darf dort nicht schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden und wenn dort Radfahrer nebeneinander unterwegs sind, müssen sich die Autos dahinter unterordnen, wenn der Platz zum Überholen fehlt“, erläutert Felmeden. Jetzt fand im Ratssaal der Stadt Bad Driburg mit rund 30 Mitwirkenden die zweite Runde in der Entwicklung eines Alltagsradverkehrskonzepts für Bad Driburg statt. Anders als bei Radwegen für die Touristik, Freizeit und Hobby, geht es beim Radverkehr im Alltag darum, ein Wegenetz zu schaffen, um mit dem Rad gut zur Schule, zur Arbeit, in die Stadt oder zum Einkaufen zu kommen. &bdquo;Wir haben das Leitziel, im innerstädtischen Verkehr zehn Prozent des Pkw-Verkehrs durch das Fahrrad und das E-Bike zu ersetzen“, sagt Klimaschutzmanagerin Carola Mikus. Im Vergleich zu den Ballungszentren nimmt sich dieses Ziel noch recht bescheiden aus. In der Hauptstadt ist der Anteil der Radfahrer im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent gestiegen, in München um 20 Prozent. Dort ist allerdings auch massiv in das Radwegenetz investiert worden und außerdem tragen dort Staus und hohe Parkgebühren erheblich zur Mobilitätswende bei. Aber auch in Bad Driburg, wo die Pkw-Nutzung noch nicht behindert wird, soll den Menschen der Umstieg aufs Rad schmackhaft gemacht werden. »Erfordernis, den Tegelweg umzuwidmen, bleibt bestehen« Die Ausweisung von Fahrradstraßen ist da ein wichtiger Beitrag. So schlägt das Fachbüro ein ganzes Netz an Fahrradstraßen für die Kernstadt vor. &bdquo;In den Hauptverkehrsstraßen bleibt es beim Vorrang für den Kraftverkehr, aber auf parallel verlaufenen Nebenstraßen können wir uns sehr gut Fahrradstraßen vorstellen“, sagt Felmeden. Das Konzept von Fahrradstraßen wurde auch von den Teilnehmern begrüßt. &bdquo;Es spart viel Geld, denn es ist gar nicht nötig, überall Fahrradwege zu bauen, denn die dienen ja am Ende auch nur dazu, den Fluss des Autoverkehrs nicht durch Radfahrer zu stören“, sagt eine Teilnehmerin. Das erfordert aber auch aus städtischer Sicht noch ein gehöriges Umdenken. So hatte das Dortmunder Verkehrsplanungsbüro &bdquo;Planersocietät“ im Dezember 2020 im Bauausschuss der Stadt vorgeschlagen, dass in Verbindung mit dem integrierten Stadtentwicklungskonzept der Tegelweg als wichtige Schulwegstraße in eine Fahrradstraße umgewandelt werden sollte.Bei der von der Stadt selbst in Auftrag gegebenen Neugestaltung des Tegelwegs war davon im September keine Rede mehr, was insbesondere bei der Grünen-Fraktion für erhebliche Kritik gesorgt hatte.Nun liegt die Forderung erneut auf dem Tisch. Jörg Felmeden: &bdquo;Der Tegelweg spielt für die Umsetzung des Fahrradstraßenkonzepts eine wichtige Rolle und darum bleibt das Erfordernis bestehen, den Tegelweg umzuwidmen.“

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