Vorschlag für neuen Radweg im Kreis Paderborn

Paderborn. Ein möglicher neuer Radweg, die angeregte Umwidmung des Quinhagen zur Fahrradstraße und Ladesäulen für E-Bikes: Fast alles drehte sich ums Radfahren in der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Umwelt, Klima und Mobilität. Wer von Dahl nach Dörenhagen will, ist vor allem mit dem Auto oder Bus unterwegs und weniger mit dem Rad. Das soll sich ändern. Die Grünen-Fraktion im Stadtrat fordert den Bau eines sicheren Fuß- und Radweges zwischen dem Paderborner und dem Borchener Ortsteil. Der Schwerpunkt liege auf der Verbindung vom Ortsausgang Dahl bis zur Querung der B68. Wie Ulrich Möhl für die Grünen sagte, sollte dieser Radweg in Abstimmung mit dem Kreis Paderborn und der Gemeinde Borchen angestoßen werden. Jetzt sei die Strecke nicht sicher. Die Stadtverwaltung habe den Kreis Paderborn als Baulastträger angeschrieben, sagte Eckhard Döring, Leiter des Straßen- und Brückenbauamts. Im Radwegenetz NRW ist eine offizielle Dahl-Dörenhagen-Verbindung aktuell über den Eggeringhäuser Weg und die Eggestraße vermerkt. Auch interessant: Bauarbeiten an beliebtem Weg am Monte Scherbelino zwischen Paderborn und Borchen Der Kreis Paderborn nimmt den Weg in eine Prioritätenliste auf Der Kreis Paderborn sehe aber eine Sinnhaftigkeit und werde den Antrag in eine Prioritätenliste aufnehmen, so Döring. Eine kurzfristige Realisierung sei aber nicht möglich und auch wenn er komme, hätte der Radweg nur den Status einer Nebenroute. Die mögliche Förderquote liege bei 50 Prozent. Zugleich werden kleinere Maßnahmen - etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen - geprüft. Dafür sind zunächst Verkehrszählungen erforderlich, die jetzt angestoßen werden. Bürgersteig und Straße: Was steckt hinter den doppelten Radwegen in Paderborn? Die CDU sei für das Thema grundsätzlich offen, sagte Verena Lütke-Verspohl. Da die Stadt Paderborn nicht zuständig sei, stellte sie den Antrag, es an den Kreis weiterzuleiten. Dies wurde bei einer Gegenstimme der AfD beschlossen. Über den Verkehr und mögliche Maßnahmen im Quinhagen in Schloß Neuhaus wurde schon mehrfach diskutiert. Die Linke regt nun an, einen Teil umzuwidmen in eine Fahrradstraße. Dabei geht es um den Abschnitt im Anschluss an den verkehrsberuhigten Bereich bis zur Auffahrt zur B1. Der Radverkehr im Quinhagen in Paderborn nimmt zu Wie Linken-Fraktionschef Reinhard Borgmeier sagte, nehme der Radverkehr immer weiter zu. Von einer Zählung im Mai 2019 bis zur erneuten Erhebung im Mai 2025 gab es einen Sprung von 270 auf 561 Räder. Als Verbindung zum Radweg durch die Paderauen würde eine Fahrradstraße sicher gut angenommen, so Borgmeier. Zudem erhöhe sich die Sicherheit für die Radfahrer etwa bei Heimspielen des SCP. Fahrradstraße in Paderborn irritiert Radfahrer: Wieso die ganzen Markierungen? Solange es dort das Geschäft Ellenbürger (Tier- und Gartenbedarf) gebe, sei keine Umwidmung möglich, sagte Maximilian Zahl (CDU). Und sicher werde die Strecke bei Fußballspielen stark genutzt, allerdings auch nur an einem Tag alle zwei Wochen. Insgesamt sieht er keinen Anlass für eine Fahrradstraße. Auch die FDP erkennt keinen Bedarf. Möhl findet die Idee aufgrund der Radlerfrequenz überlegenswert. Der CDU-Verweis auf Ellenbürger sei kein Argument, meinte Borgmeier. Der Standort sei nicht gefährdet und Autos müssten auch jetzt schon Rücksicht nehmen. Der Antrag wurde mit elf (CDU, FDP, Für Paderborn, AfD) zu zehn Stimmen (Grüne, SPD, Linke, Die Fraktion) knapp abgelehnt. Ladesäulen für E-Bikes werden von den Paderborner Grünen beantragt In einem anderen Antrag wollten die Grünen die Einrichtung von mindestens zwei öffentlichen Ladesäulen für E-Bikes in der Innenstadt. Wie Florian Rittmeier sagte, gebe es solche bisher nur in Schloß Neuhaus und am Südring - obwohl immer mehr Paderbornerinnen und Paderborner sowie Fahrradtouristen mit E-Rädern unterwegs seien. &bdquo;Eine Stadt wie Paderborn müsse sich das leisten“, sagte Rittmeiers Grünen-Fraktionskollege Rainer Pusch. Franz-Josef Henze (SPD) sieht kein Problem. Die Menschen sollten sich Gedanken machen, wie weit sie mit ihrem Akku kommen. Er appellierte an die Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Öffentliche Lade-Anlagen seien häufig kaputt, wenn dann müsste es solche Angebote in verschlossenen Behausungen geben, meinte Waldemar Grabosch (SPD). Bei 18 Cent für drei Stunden Laden lohne sich das für Betreiber nicht. Die CDU könnte sich höchstens einen Prüfauftrag vorstellen, so Robert Siemensmeyer. Für Constance Montino (Für Paderborn) sei ein Betrieb solcher E-Ladestationen etwa von Westfalen Weser Netz denkbar. Die Stadt sollte die Kosten nicht übernehmen. Auch sie würde bei einem Prüfauftrag mitgehen - genauso wie Borgmeier, der die Stadtwerke als möglichen Betreiber ins Spiel brachte. An drei Standorten in Paderborn entstehen Lademöglichkeiten Wo ein Bedarf sei, würden sich schon Privatanbieter ansiedeln, meinte Alexander Lex (AfD), der eingangs erfolglos beantragt hatte, die gesamte Tagesordnung und Sitzung zu streichen. Der Staat müsse nicht alle Probleme lösen. Anke Zillmann (FDP) sehe einen Bedarf vor allem bei Radtouristen, die länger unterwegs seien. Radtouren im Überblick: Das sind die schönsten Fahrradtouren im Kreis Paderborn Wie Amtsleiter Döring sagte, seien Lademöglichkeiten ohnehin schon an drei Stellen in der Stadt angedacht, an denen auch Abstellanlagen entstehen: in einem Radkäfig an der Marienstraße neben der Einfahrt zur Tiefgarage Königsplatz, gegenüber dem Arosa-Hotel im Bereich Westernmauer/Marienstraße, wo zugleich das Angebot an Fahrradboxen von sechs auf 15 erweitert werden soll, und in dem Radparkhaus am Gleis 1 des Hauptbahnhofs. Für diese drei Projekte seien Fördermittel vom Land NRW und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt. Baubeginn wird voraussichtlich im dritten Quartal 2026 sein. Mit diesen Informationen hatte sich der Antrag aus Sicht der Grünen erledigt.

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