Tanz der Lkw vor dem Großprojekt: Bad Driburg bekommt neue Parkplätze

Bad Driburg. Es ist ein munteres Kommen und Gehen. Nicht gerade leichtfüßig, eher rumpelnd und rollend. Ein Tanz der Lkw. Dieses Bild bietet sich allen, die derzeit an der Marcus-Klinik in Bad Driburg vorbeikommen. Ein Laster nach dem anderen fährt auf das gerodete Gelände an der Brunnenstraße gegenüber dem Freibad. Die Lkw kippen Schutt und Erdreich ab. Eine Planierraupe gräbt ihren Schild grimmig in die Erde und verteilt sie in der Fläche, eine Walze drückt alles platt. Dann kommt schon der nächste Lkw.Und so ist es kaum zu übersehen: Die Arbeiten am neuen Parkplatz an der Brunnenstraße haben begonnen. Rund 300.000 Euro investiert die Gräfliche Unternehmensgruppe UGOS laut Sprecherin Antje Kiewitt. Künftig sollen hier 85 Autos Platz finden - eine wichtige Ergänzung zum bisherigen Parkplatz mit seinen 100 Stellflächen. Denn noch in diesem Jahr wollen die Stadt Bad Driburg und der Kreis Höxter die Brunnenstraße, die Kreisstraße 18, umgestalten. Brunnenstraße ist zu breit und gefährlich Aus Sicht der Verwaltungen ist die Straße mit ihren teils 16 Metern zu breit. Deswegen sind Autofahrer oft zu schnell unterwegs und gefährden Fahrradfahrer. Diese müssen sich derzeit zwischen fließendem Verkehr und einer Vielzahl von am Straßenrand parkenden Autos hindurchzwängen. Deshalb soll die Straßenbreite auf sechs Meter reduziert werden. Außerdem soll es für Fahrradfahrer beidseits Schutzstreifen geben, die durch gestrichelte Linien von der Fahrbahn abgegrenzt werden. Entlang der Brunnenstraße wird es dann ein absolutes Halteverbot geben. Und damit eine Masse an Autos, für die es einen neuen Platz braucht.Hier soll der neue Parkplatz für Ausgleich sorgen. Laut den Planungen wird er sich stadteinwärts bis zum bisherigen Parkplatz und stadtauswärts bis zum Schwallenbach erstrecken. Damit liegt der neue Parkplatz auf einer keilförmigen Fläche zwischen Brunnenstraße und Schwallenbach. Das ist der Plan für die Arbeiten Mit den Arbeiten wurde das Bauunternehmen Rohde aus Korbach betraut. Auf dem neuen Areal sei zuerst die obere Bodenschicht weggeschoben worden, erklärt UGOS-Sprecherin Antje Kiewitt. "Inzwischen wird recyceltes Schottermaterial aus einer Straße bei Dringenberg zur Befestigung eingebaut." Man sei bemüht, möglichst viele regional vorhandene Materialien aus der unmittelbaren Umgebung einzubeziehen, betont die Sprecherin.In einem der nächsten Schritte soll eine Schotterschicht aufgebracht werden, "sodass der Parkplatz befestigt, befahrbar und benutzbar ist." Dieser Zustand werde dann rund ein Jahr bestehen bleiben, "damit sich das Geländeprofil auf die entsprechende Höhe setzen kann." Im Jahr 2023 sei laut der Sprecherin das Aufbringen der Trag- und Deckschichten geplant. Außerdem soll dann auch die Schrankenanlage installiert und mit der Bepflanzung begonnen werden.Tatsächlich stand auf der jetzigen Brachfläche noch bis Februar 2020 ein dichtes Wäldchen. Dann kam Sturmtief Sabine und ließ entlang der Brunnenstraße Bäume auf parkende Autos stürzen. Zur Sicherheit wurde der restliche Bestand unterhalb der Marcus-Klinik gefällt. Nun soll das Grün zurückkehren. Wer den Parkplatz nutzen darf Zum einen sollen rund um die neuen Stellflächen Bäume gepflanzt werden. Außerdem sei östlich des Schwallenbachs, auf einer etwa 5.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Brunnenstraße und Dr. Brandis-Weg, ein Zuweg zum Gräflichen Park, eine Wiederaufforstung mit Zedereichen geplant, sagt Kiewitt. "Am Bachlauf sollen möglicherweise zwei kleine Forsthäuser in klimaneutraler und nachhaltiger Holzbauweise entstehen." Diese sollen sich deutlich von der umgebenden blockartigen Architektur entlang der Brunnenstraße unterscheiden. Laut der Sprecherin sollen sie den Zugang zum Gräflichen Park als "ländliches Vergnügen" thematisieren.Doch wer wird das Areal, vor allem den Parkplatz künftig nutzen dürfen? Kiewitt: "Der Parkplatz ist für alle zugänglich, für Mitarbeitende, Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten."Werden die Parkplätze knapp? 2016 hatte sich die UGOS bereiterklärt, den Parkplatz als Ausgleich für die Stellflächen zu errichten, die im Zuge des Umbaus der Brunnenstraße durch Kreis und Stadt entfallen würden. Die Kosten für Gutachten, Bau und Unterhaltung des Parkplatzes würde das Unternehmen übernehmen, hieß es seinerzeit. Im Gegenzug wolle es jedoch eine Parkgebühr verlangen. Wer künftig wie viel zahlen muss, das sei laut Kiewitt noch nicht abschließend geklärt. Bis Sommer 2023 soll der Parkplatz fertig sein. Doch wird er schon zur Verfügung stehen, wenn die Autos von der Brunnenstraße durch die dortigen Arbeiten verdrängt werden? Man sei in der Abstimmung mit dem Kreis Höxter und der Stadt Bad Driburg. Doch schon jetzt kann Kiewitt beruhigen: "Die Stellflächen sollen provisorisch schon ab Frühjahr 2022 nutzbar sein."

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