Stabwechsel nach gut 20 Jahren

Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff gibt Diotima-Vorsitz in Bad Driburg ab

Die Diotima Gesellschaft hat ein neues erstes Vorstandsmitglied. Woher die Neue kommt – und was sie in der Kulturvereinigung vorhat.

Vorstandswechsel: Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff (l.) übergibt nach der Wahl den Staffelstab an Monika Sude, neue Vorsitzende der Diotima-Gesellschaft. | © Ugos

11.09.2025 | 11.09.2025, 12:00

Bad Driburg. Die Diotima Gesellschaft hat ein neues Vorstandsmitglied und eine neue Vorsitzende: Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff übergab den Staffelstab an Monika Sude. Diese Entscheidung fiel bei der Vorstandssitzung des Vereins den Angaben zufolge einstimmig. Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff, die Gründerin der Diotima Gesellschaft, gab damit nach mehr als 20 Jahren ihren Vorstandsposten auf.

Sie hatte 2004 dazu gemeinsam mit der Stadt Bad Driburg, der Touristik GmbH und der Familie Graf von Oeynhausen-Sierstorpff als Eigentümerin des Gräflichen Parks die Gesellschaft initiiert. Die Diotima Gesellschaft verfolgt nach ihren Angaben das Ziel, das kulturelle Erbe des Gräflichen Parks und der Stadt Bad Driburg ideell und materiell zu fördern sowie kulturelle Veranstaltungen zu organisieren.

Monika Sude ist keine Unbekannte in der Gesellschaft: Bereits seit 13 Jahren arbeitet sie an der Seite von Gräfin Oeynhausen und in der Unternehmensgruppe UGOS – und ist damit bestens mit dem Tagesgeschäft vertraut.

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Der Dank an die Scheidende fürs Engagement in Bad Driburg

„Wir danken Gräfin Oeynhausen für ihren unermüdlichen Einsatz nicht nur für die Diotima Gesellschaft, sondern auch dafür, Kulturprojekte und Veranstaltungen von regionalem, aber auch internationalem Rang nach Bad Driburg gebracht zu haben“, so die Vorstandsmitglieder Andrea Gründer (Geschäftsführerin Bad Driburger Touristik), Bettine Saabel (ehemals Inhaberin der Buchhandlung Saabel) und Burkhard Deppe (Bürgermeister Bad Driburg).

„Wir freuen uns sehr, dass Monika Sude bereit war, sich zur Wahl zu stellen und die Aufgabe zu übernehmen. Etwas Besseres hätte der Diotima Gesellschaft und Bad Driburg nicht passieren können. Wir wünschen ihr einen guten Start in der neuen Funktion und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“

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Monika Sude kennt sich bereits bestens aus und ist vernetzt

Als Assistentin der Geschäftsführung arbeitet Monika Sude in der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. Für die Diotima Gesellschaft hatte sie in der Zeit sämtliche organisatorische Aufgaben von der Veranstaltungsorganisation und -moderation bis zur Künstlerbetreuung, Quartalsabrechnungen und den Zahlungsverkehr übernommen. Über die Jahre hatte sie damit gute Verbindungen zu Agenturen und Künstlern sowie zu allen anderen Schnittstellen aufgebaut, heißt es.

Und das sagt die neue Diotima-Vorsitzende

Monika Sudes Sicht auf die Bedeutung der Kultur für Bad Driburg: „Kultur hat einen hohen Stellenwert, weil sie Identität, Zusammenhalt, Lebensqualität und wirtschaftliche Impulse stiftet“, sagt die neue Vorsitzende. „Sie spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Menschen nach Bad Driburg zu holen und mit kulturellen Veranstaltungen die Region auf den Gräflichen Park und damit auf das Juwel von Bad Driburg aufmerksam zu machen.“

Dort bringe Kultur Menschen zusammen und schaffe gemeinsame Erlebnisse, gebe Denkanstöße, vermittele neue Sichtweisen und sei gleichzeitig Unterhaltung. Sude: „Oft ist sie das, was Bad Driburg unverwechselbar macht und von anderen Standorten unterscheidet.“

Die Diotima Gesellschaft und ihre Ziele: „Die Diotima Gesellschaft ist zu einem essenziellen Bestandteil des kulturellen Lebens in Bad Driburg geworden“, betont Sude. „Sie hat sich der Pflege und Bewahrung des kulturellen Erbes des Gräflichen Bades und der Stadt Bad Driburg verschrieben.“ Sie organisiere Veranstaltungen von künstlerischem oder kulturellem Wert für und in Bad Driburg, insbesondere im Gräflichen Park. Von dort stamme auch der Gesellschaftsname: „Es war schließlich der Dichter Friedrich Hölderlin, der 1796 mit Susette Gontard, seiner Diotima, im Bad zu Driburg die glücklichste Zeit seines Lebens verlebte und seine Verse in Erinnerung daran schrieb.“

In Gedenken an diese Zeit schuf Ramona Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff die Diotima Insel im Gräflichen Park und ließ dort die Diotima Büste aufstellen. Die Rechte dafür seien ihr von den Nachfahren der Familie von Susette Gontard exklusiv gewährt worden. Sude: „Allein damit ist die Diotima Gesellschaft als Veranstaltungsort untrennbar mit dem Gräflichen Park verbunden.“

Diese Pläne hat die neue Diotima-Vorsitzende

„Es ist mir ein besonderes Anliegen auch aus Loyalität zur Gräflichen Familie, dass die Diotima Gesellschaft in deren Sinne konsequent weiter gefördert und mit ihrer einzigartigen historischen Verbindung zum Gräflichen Park weiterentwickelt wird“, sagt Monika Sude. „Ich möchte das bewährte Konzept aus einer ausgewogenen qualitativ hochwertigen Auswahl aus musikalischen und literarischen Veranstaltungen sowie Theater- und Kunstprojekten gern weiterverfolgen und mit weiteren Maßnahmen wie der Ansprache eines jüngeren Publikums oder der Entwicklung von neuen Formaten wie Live- Podcasts auffrischen.“

Dabei hoffe sie, dass Gräfin Oeynhausen bei der Vermittlung und Durchführung von Kunstprojekten aufgrund ihrer besonderen Expertise weiterhin den einen oder anderen Tipp geben könne. Denn sie bleibt weiterhin dort ein Mitglied.