Driburgs Bürgermeister brennt auch nach 16 Jahren noch für seine Stadt

Bad Driburg. Er wäre der dienstälteste Bürgermeister im Kreis Höxter, wenn er bei der Kommunalwahl im Amt bestätigt wird: 16 Jahre sind es jetzt schon, genauso viele wie Burkhard Deppes Kollege Michael Stickeln in Warburg, der sich nun aber um das Amt des Landrats bewirbt. Deppe will in Bad Driburg weitermachen – &bdquo;da gehöre ich hin" – und das fortsetzen, was in den vergangenen Jahren angestoßen wurde. &bdquo;Ein tüchtiges Maß an Ehrgeiz, diese Stadt gut zu gestalten", das sei es, was ihn antreibe, sagt der Diplom-Verwaltungswirt und -Kaufmann, Jahrgang 1963. Und er ist derjenige der Rathaus-Chefs, der bei der vergangenen Kommunalwahl im Kreis mit 78,4 Prozent der Stimmen die meisten Wähler hinter sich gebracht hatte. Damals 2014 gab’s aber nur einen Gegenkandidaten, diesmal sind es mit Martina Denkner (Grüne), dem parteilosen Wilk Spieker und Peter Eichenseher (AfD) derer drei. &bdquo;Bei mir wissen die Menschen, wofür ich ganz klipp und klar stehe", sagte er selbstbewusst. Sein Ziel bei der Wahl am Sonntag: &bdquo;Eine überzeugende Mehrheit bekommen." &bdquo;Öffentliche Diskussion läuft auf vielen Kanälen" Was bei diesem Wahlkampf anders ist als bei denen davor? &bdquo;Die öffentliche Diskussion läuft auf vielen Kanälen. Die Meinungen werden vielfältiger, auch durch die Sozialen Medien. Flotte Sprüche und die Ignoranz von Fakten helfen aber nicht weiter. Es braucht ein hohes Maß an Überzeugungskraft und ein Verständnis von dem, worüber man redet", betont der Christdemokrat. Er ist überzeugt: Professionalität in dem Job sei das A und O – gerade in dieser schwierigen Zeit: &bdquo;Es warten komplexe Themen auf uns. Da bracht es einen starken Bürgermeister mit Erfahrung." Da fallen ihm der Konrad-Adenauer-Ring, der Ausbau des Radverkehrs gerade Richtung Reelsen oder die Gestaltung der Stadtteile für &bdquo;ein attraktives Wohnen, Leben und Arbeiten" ein. &bdquo;In den 16 Jahren am meisten wehgetan haben die vergangenen Monate in der Corona-Pandemie", sagt der Vater von drei Kindern mit einem traurigen Blick. &bdquo;Die Stadt leer, die Schulen, Bäder, Geschäfte geschlossen." Aber den Kopf in den Sand zu stecken, das ist nicht sein Ding. &bdquo;Ich gehe stets mit Optimismus und Zuversicht an die Aufgaben. Ist wohl eine Lebensphilosophie." Ein wichtiger Bestandteil des Zusammenhalts der Gesellschaft Was ihm am meisten stört? &bdquo;Wenn für ein gutes Projekt eine Vielzahl von Leuten zusammenkommt – und dann alles zerredet." Anpacken und machen, das sei seine Maxime. Und das auf möglichst kurzem Wege. Ein Beispiel: &bdquo;Die große Eigenleistung von vielen Menschen in den Dörfern. Privatpersonen, die sich für eine zusätzliche Bank engagieren, sich direkt beim Bauhof melden. Die Stadt stellt das Material – die Leute machen. Da finde ich bemerkenswert." Genau wie er das Gespräch mit den Bürgern schätzt: &bdquo;Ich bin gern unter Menschen." Da suche er den direkten Draht. Deshalb sind für Deppe auch Veranstaltungen wie Karneval oder Schützenfeste ein wichtiger Bestandteil des Zusammenhalts der Gesellschaft, der Geselligkeit und des Miteinanders. Das fehle ihm derzeit während der Corona-Pandemie doch sehr, bekennt der Rathauschef. Viele auch schwierige Themen stehen in Bad Driburg in den nächsten Jahren auf der Agenda. Was ihm zuerst einfällt? Der Kurpark, sagt Deppe. &bdquo;Und seine Bedeutung." Gerade befinde man sich in Mediationsgesprächen mit dem gräflichen Hause über die finanziellen Rahmen für die Bereitstellung des Kurparks. Wichtig sind Deppe aber auch die Themen Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Lebensperspektiven für die Menschen in Bad Driburg: &bdquo;Wir haben 5.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Stadt, zum Teil in sehr hochwertigen Arbeitsverhältnissen, 2.500 bis 3.000 Einpendler, kaum noch Gewerbeflächen, aber eine große Nachfrage und einen tollen Branchenmix." "Gute Zukunftsperspektive" Die Fokussierung auf den Gesundheitsstandort gebe Bad Driburg eine gute Zukunftsperspektive: &bdquo;Die Menschen werden schließlich immer älter." Aber auch für junge Familien wolle man als Stadt attraktiv sein mit Schulen, Kitas, Sport- und Freizeitangeboten. &bdquo;Das alles macht mich als Bürgermeister stolz. Es ist in den 16 Jahren so viel passiert." Auch er selbst sei ein bisschen ruhiger und gelassener geworden, bekennt er mit einem Schmunzeln. &bdquo;Ungeduldig, lebendig, dynamisch" sei er noch immer. Was ihm besonders in Erinnerung geblieben ist, war das Stadtjubiläum 2015: &bdquo;Da ist besonders deutlich geworden, wie sehr sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren." Seine Familie – Deppe hat zwei Söhne im Alter von 28 und 25 Jahren sowie eine Tochter (22) – stehe fest hinter ihm und trage das Amt mit ihm. Auch die 60- bis 70-Stunden-Woche. Der Bürgermeister schmunzelt: &bdquo;Deppe und Driburg – das passt einfach gut zusammen."

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