Duell in Bad Driburg ums Bürgermeisteramt: „Stichwahl ist keine Milchmädchenrechnung“

Bad Driburg. Im Wettstreit um den Chefsessel im Bad Driburger Rathaus geht es in die zweite Runde. Wie berichtet, konnte keiner der ursprünglich vier Bürgermeisterkandidaten im ersten Wahlgang die benötigte absolute Mehrheit erreichen. Die Nase vorn hatte CDU-Kandidat Michael Scholle, dem 44,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme schenkten. Auf dem zweiten Platz landete – für viele durchaus überraschend – Einzelbewerber Tobias Tölle mit 29,7 Prozent der Stimmen. Am Sonntag, 28. September, geht es für die beiden Bewerber in die Stichwahl. Erneut werden dann die 15.549 Wahlberechtigten im Stadtgebiet zur Wahlurne gebeten. Scholles Vorsprung aus dem ersten Wahlgang scheint auf den ersten Blick komfortabel. Eine wichtige Frage ist daher, wie sich die Wählerinnen und Wähler positionieren, die sich im ersten Wahlgang am 14. September für AfD-Kandidat Klaus Lange (17,4 Prozent) und Einzelbewerber Alexander Peter (8,7 Prozent) entschieden. &bdquo;Das ist beim besten Willen nicht so einfach“, wirft Michael Scholle ein, &bdquo;in der Stichwahl wird es darum gehen, die Wähler neu oder erneut zu überzeugen“. Der Christdemokrat sei &bdquo;froh und dankbar“ ob seines Ergebnisses, doch ruhe sich darauf nicht aus. &bdquo;Wir werden noch einmal in allen Bezirken vor Ort sein“, kündigt Scholle an. Natürlich kann sich Scholle auf seine eigene Partei verlassen. Auch die FDP hatte die Kandidatur unterstützt. Passend dazu: Tölle zwingt Scholle in Bad Driburg in die Stichwahl Michael Scholle sagt, er könne als Bürgermeister in Bad Driburg direkt anfangen Einzelbewerber Tobias Tölle hingegen erhält, wie er berichtet, Rückendeckung von SPD, Grünen und ÖDP in der Kurstadt. Außerdem hat der ebenfalls parteilose Bewerber Alexander Peter seine Wählerinnen und Wähler dazu aufgerufen, Tobias Tölle zu unterstützen. &bdquo;Aber Stichwahlen sind keine Milchmädchenrechnungen“, mahnt Tölle, &bdquo;man kann nicht einfach die Prozentpunkte addieren“. Stattdessen spielten viele Faktoren eine Rolle. &bdquo;Viele Wähler haben sich bei mir im ersten Wahlgang vielleicht gar nicht so große Chancen ausgerechnet“, sagt er, und deshalb jemand anderen gewählt. Michael Scholle könnte, wie er erklärt, im Falle einer Wahl direkt anfangen. Keine Einarbeitungszeit notwendig. &bdquo;Ich habe eine jahrelange Verwaltung- und Führungserfahrung“, zählt er auf, dazu zusätzliche Qualifikationen wie ein Jurastudium. Als Erster Beigeordneter der Stadt habe er in den vergangenen Jahren das Zusammenspiel von Verwaltung und Politik kennengelernt. &bdquo;Und ich bin über zehn Jahre in der Politik“, sagt der CDU-Kandidat, &bdquo;ich bin von der ersten Minute an in der Lage, das Rathaus zu führen“. Ebenfalls lesenswert: AfD wird zweitstärkste Kraft im Bad Driburger Rat Das ist in den Augen der Bewerber in Bad Driburg wichtig Im Zweikampf mit Scholle betont Tölle seinen &bdquo;unvoreingenommenen Blick“, gleichzeitig aber auch Verwaltungserfahrung als Umweltingenieur beim Kreis Soest. &bdquo;Ich bin ursprünglich angetreten, um eine Alternative zu einem CDU- oder einem AfD-Bürgermeister zu bieten“, erinnert er. Der 29-Jährige wolle ein unabhängiger neutraler Vermittler sein und nach der Wahl mit allen Parteien, auch der CDU, zusammenarbeiten. Nur eine Kooperation mit der AfD lehne er ab. Er könnte direkt anfangen, sagt Michael Scholle – aber womit? Der 44-Jährige nennt Wohnen als das erste von drei zentralen Themen für Bad Driburg. &bdquo;Das heißt, Bad Driburg als Wohnstadt nicht nur etablieren, sondern weiterentwickeln“, führt er aus. Scholle will Flächen für Familien, aber auch für Investoren zur Verfügung stellen. Auch das Thema Bildung ist ihm wichtig. Inbegriffen sind alle Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur Volkshochschule. Liveticker: Alles zur Kommunalwahl und den Stichwahlen im Kreis Höxter Wo und in was in Bad Driburg investiert werden soll Es sei eine Prioritätenliste erstellt worden, wo überall Investitionen notwendig sind – immerhin Maßnahmen mit einem Volumen von 30 Millionen Euro. Beginnen will Scholle mit einem Bildungshaus und einem neu gestalteten Außenbereich an der Grundschule Bad Driburg. Schließlich will Scholle Wirtschaft und Kliniken in Bad Driburg stärken. Erstere mit Flächen in einem Gewerbegebiet Süd und Letztere, &bdquo;indem wir den sieben Kliniken die Rahmenbedingungen geben, die sie brauchen“. .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 142.86%; } } Angesprochen auf die drei wichtigsten Themen für Bad Driburg nennt Tobias Tölle wie aus der Pistole geschossen Transparenz und Bürgernähe als allererstes. Außerdem will er die Stadt für Familien und Jugendliche attraktiver gestalten, um Familien zu halten und anzulocken. Das habe viele positive Nebeneffekte. Dass Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können, ist einer davon. Und drittens: &bdquo;Dass wir die Ortschaften im Hinterkopf behalten“, sagt Tölle, der selbst aus einem Ortsteil, nämlich Pömbsen, stammt. Also, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Dörfern. Am 28. September entscheidet sich, wer den scheidenden Burkhard Deppe (CDU) im Rathaus beerben wird. Auch lesenswert: Bürgermeisterkandidaten im Check: Diese Themen sind in Bad Driburg wichtig

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