Bad Driburg

Sportliche Glücksfeger auf zwei Rädern machen Halt im Kreis Höxter

Der Verein „Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern" spendet an verschiedene Institutionen

Nachwuchs: Die sechsjährige Jule war mit ihrem Papa Stephan Tölle aus Bad Wünnenberg zur Etappenankunft der Glückstour in die Badestadt gekommen, um einen Spendenscheck zu überreichen. | © Silke Riethmüller

24.06.2019 | 24.06.2019, 16:15

Bad Driburg. Seit 2006 organisiert der Verein „Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern" einmal im Jahr eine mehrtägige Radtour durch Deutschland, bei der Spenden für den guten Zweck eingesammelt und verteilt werden. Zum ersten Mal machten die Glücksbringer auf zwei Rädern auf Einladung des Bad Driburger Schornsteinfegermeisters Jochen Loke, der bereits selbst mehrfach mitgeradelt ist, während der 14. Glückstour auch in der Badestadt Station.

Jetzt war ist endlich soweit: Nach 137 Kilometern wird die Gruppe, die am Vormittag in Marburg gestartet war, von gespannten Zuschauern, zahlreichen Vertretern von Banken, Energieversorgern, Firmen, Schulen oder Vereinen mit symbolischen Spendenschecks in der Hand, Sponsoren und vor allem vielen Berufskollegen in schwarzer Tracht vor dem Rathaus erwartet.

Spontane Spendenbereitschaft

Moderator Patrick Vergin nutzt die Wartezeit und lässt den Zylinder rumgehen, den er sich kurzerhand von einem der Kaminkehrer geborgt hat. „Ich hör nichts klimpern, nur rascheln. Das ist doch mal ein schönes Geräusch", freut er sich über die spontane Spendenbereitschaft der Bad Driburger.

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Bad Driburg: Etappenankunft der Glückstour


Ganz vorne mit dabei, als das Feld der Glücksfeger schließlich auf den Rathausplatz einbiegt, ist der Bredenborner Firefighter Mathias Schmidt, der zuletzt beim Boston Marathon Geld für die Aktion „Benni & Co" der deutschen Duchenne-Stiftung erlaufen hat – ohne Rad, dafür in voller Montur. Dann fahren die Schornsteinfeger im Glückstour-Trikot durch das Spalier der Kaminkehrer. Ein Gänsehautmoment, trotz gefühlter dreißig Grad im Schatten. „Es ist uns eine Ehre, Sie in Bad Driburg begrüßen zu dürfen. Ich finde es bemerkenswert, was Sie für den guten Zweck leisten", werden die Radsportler von Bürgermeister Burkhard Deppe begrüßt.

Neun Etappen über 1.000 Kilometer

Start der 14. Glückstour war am 16. Juni in Polch bei Koblenz. Die Tour führt in diesem Jahr in neun Etappen über rund 1.000 Kilometer bis nach Rostock, wo die radelnden Schornsteinfeger am 26. Juni erwartet werden. In diesem Jahr steht die Charity-Aktion unter dem Motto „Ein Herz für alle, alle für eins". Das unterwegs für den guten Zweck eingesammelte Geld fließt in voller Höhe in Hilfsangebote und Forschungsprojekte für an Krebs erkrankte Kinder und deren Familien und wird während der Rundfahrt an den jeweiligen Etappenorten verteilt – auch in Bad Driburg.

Hotelkosten und Verpflegung während der Glückstour werden von den Teilnehmern selbst getragen, jeder Mitfahrer zahlt zudem ein Startgeld in Höhe von 500 Euro in den Spendentopf ein. „Jeder einzelne gespendete Euro kommt so direkt bei den betroffenen Familien an", betont Schornsteinfegermeister Ralf Bornscheuer aus Lünen, der zum dritten Mal bei der Glückstour mitfährt. „Es ist toll zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft in den Etappenorten ist", sagt er. In der Badestadt stellten die Bad Driburger Naturparkquellen Getränke für Radsportler und Zuschauer zur Verfügung, die Bäckerei Goeken backen steuerte einen ganzen Tisch voller Gebäck bei.

Viele Spendenchecks

Während der laufenden Glückstour überreichen die sportlichen Schornsteinfeger Spendenschecks in Höhe von jeweils 3.000 Euro an 73 Institutionen. „Dieses Geld wurde während der Aktion im Sommer 2018 eingefahren", erklärt Ralf Heibrok, Organisator der Benefiz-Rundfahrt. Der Schornsteinfegermeister aus Schloss Holte-Stukenbrock übernahm auch die Moderation nach der Ankunft am Rathaus.

„Wir freuen uns, dass wir uns heute bei allen Spendern und Sponsoren in Bad Driburg, die unsere Glückstour zum Teil schon sehr lange unterstützen, endlich auch einmal persönlich bedanken können", so Heibrok. Zu diesen Unterstützern zählen von Beginn an Claudia und Armin Elsheimer. Die beiden betreiben ein Fahrradgeschäft in der Badestadt und haben durch verschiedene Spendenaktionen in den vergangenen dreizehn Jahren schon mehr als 30.000 Euro für den guten Zweck gesammelt.

Mit mehr als zwei Millionen Euro eingesammelten Spendengeldern zählt die Glückstour inzwischen zu den größten privaten Hilfsaktionen in Deutschland. So konnte der Verein „Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern" in den letzten Jahren vielen Initiativen, Elternvereinen und Kinderkliniken finanziell helfen, um krebskranke Kinder und deren Familien zu unterstützen, Leben zu bewahren und Gesundheit zu fördern.