Kinderwünsche erfüllen

Mit Süßem Gutes tun: Spendeninitiative für krebskranke Kinder in Bad Oeynhausen

Dank der privaten Initiative von Michael Grüttner werden Wünsche krebskranker Kinder erfüllt. Im Bad Oeynhausener Stadtgebiet hat der 42-Jährige fast 50 Spardosen aufgestellt.

Im vergangenen Jahr konnte Michael Grüttner (r.) eine Rekordsumme an Erzieherin Claudia Bahl (l.) und Eva Prasuhn, Vorsitzende der Initiative Eltern krebskranker Kinder, übergeben. | © Privat

Nicole Bliesener
15.11.2024 | 15.11.2024, 09:37

Bad Oeynhausen. Als ausgebildeter Intensivpfleger ist Michael Grüttner den Umgang mit Krankheit und Leid gewohnt. Dennoch hat ihn sein erster Besuch im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) des Johannes-Wesling-Klinikums vor acht Jahren stark bewegt. Seitdem sammelt der 42-Jährige, der mittlerweile im Herz- und Diabeteszentrum arbeitet, jedes Jahr Geld, damit den schwer krebskranken Kindern und Jugendlichen Wünsche erfüllt werden können. Und er packt selbst Nikolaustüten, die er am 6. Dezember im ELKI verteilt. Die Tüten bestückt Michael Grüttner unterschiedlich.

„Wenn man sieht, wie die Kinder sich darüber freuen, das öffnet einem das Herz“, sagt Grüttner. Eine Situation hat sich ihm dabei besonders eingeprägt: „Ein schwer krankes Kind mochte schon länger nichts mehr essen, bis es die rote Zuckerwatte in der Nikolaustüte entdeckte und aß“, erzählt Grüttner. Flugs wurde noch mehr Zuckerwatte für das Kind eingesammelt. „Und schließlich hatte das Kind sogar Appetit auf ein Würstchen“, erzählt Grüttner.

Um diese Spenden zu sammeln, hat Grüttner im gesamten Stadtgebiet und sogar darüber hinaus in mittlerweile mehr als 50 Geschäften und Firmen Spardosen aufgestellt. Darunter sind Friseure, Blumengeschäfte, KfZ-Betriebe, Apotheken und Praxen. Seit 2016 sind so nach zaghaftem Anfang mittlerweile knapp 24.000 Euro für das ELKI zusammengekommen. Etwas mehr als 10.000 Euro waren es allein im vergangenen Jahr. „Die Spardosen stehen das ganze Jahr über in den Geschäften. Jetzt aber geht es in den Endspurt“, sagt Grüttner. „Es wäre schön, wenn wir das Ergebnis vom vergangenen Jahr toppen können. Bis jetzt liegen wir schon bei 6.000 Euro“, so Grüttner. „Das komplette Spendengeld geht an die Elterninitiative, ohne Abzüge, ohne Spritkosten, ohne finanziellen Freizeitausgleich oder irgendwelche Bearbeitungsgebühren“, verspricht Michael Grüttner.

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Mit Hilfe der Spenden können kleine Wünsche erfüllt werden

Am 6. Dezember kommt Grütter, der in seiner Freizeit Jugendkoordinator und -trainerdes Fußballvereins Rot-Weiß Rehme ist, dann als Nikolaus ins ELKI, um die Nikolaustüten mit Süßigkeiten zu verteilen und Eva Prasuhn, der Vorsitzenden der Initiative „Eltern krebskranker Kinder“, den Spendenscheck zu übergeben.

Mit Hilfe der Spenden können den Kindern Wünsche erfüllt werden. Dabei geht um die schnelle Hilfe, beispielsweise um Süßigkeiten für Heißhungerattacken von Kindern, die in der Chemotherapie sind oder auch mal um Bahntickets für Angehörige, die sich die Fahrt sonst nicht leisten könnten. „Damit die ganze Familie noch mal zusammenkommen kann.“ Denn im ELKI im Mindener Universitätsklinikum werden schwer krebskranke Kinder behandelt, deren Familien manchmal sehr weit entfernt wohnen.

„Wir konnten aber auch ein digitales Spielgerät anschaffen, das die Kinder nutzen können, um die Wartezeit zu überbrücken, wenn sie in der Onkologie behandelt werden.

Neben den bedrückenden Momenten gibt es im ELKI aber auch immer wieder beglückende Momente - wenn nämlich die Glocke auf dem Flur der Station E22 drei Mal geläutet wird. „Dann hat wieder ein junger Patient die Therapie erfolgreich beendet“, sagt Michael Grüttner. Und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sowie die anderen Mitarbeitenden der Station stehen Spalier.

Hier stehen die Spardosen in Bad Oeynhausen:

Darüber hinaus hat Michael Grüttner auch ein Spendenkonto bei Paypal eingerichtet. Infos gibt es unter E-Mail: michaelgruttner@gmail.com