Autofahrer aufgepasst: Wer nun seinen Führerschein umtauschen muss

Kreis Herford. Sie hat einen bürokratischen Namen: Die EU-Richtlinie 2006/126/EG. Dahinter verbirgt sich eine Anordnung die besagt, dass alle Autofahrer in der Europäischen Union eine einheitliche Fahrerlaubnis haben. Und zwar bis zum Jahr 2033. Los geht es schon in diesen Tagen. Allein in Deutschland sind rund 43 Millionen Dokumente betroffen - nämlich alle, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt worden sind. Damit nicht alle 43 Millionen Führerscheine auf einen Schwung geändert werden müssen, gibt es einen zeitlichen Stufenplan. Die ersten Autofahrer aus dem Kreis Herford für die die Regelung gilt, müssen sich bis zum 19. Januar 2022 beim Straßenverkehrsamt in Kirchlengen gemeldet haben. Neue Ausweise sind fälschungssicher Jetzt handeln muss, wer noch graue, rosafarbene oder ehemalige DDR-Führerscheinpapiere besitzt, und wessen Geburtsjahr zwischen 1953 und 1958 liegt. Betroffen sind also alle Personen über 60 Jahren, sofern diese ihren Führerschein nicht in das inzwischen übliche Scheckkartenformat umgetauscht haben. "In Zukunft sollen alle Führerscheine EU-weit einheitlich sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie dadurch fälschungssicher sind", heißt es vom Kreis Herford. Wegen der Corona-Lage gibt es jedoch eine Besonderheit: Die Anträge auf Ausstellung eines neuen Führerscheins müssen bis zum 19. Januar 2022 gestellt werden. Es kann jedoch dauern, bis das Straßenverkehrsamt die entsprechenden Termine vergeben kann. Bis Mitte Juli werden keine Bußgelder fällig, wenn man noch mit einem "alten Lappen" unterwegs ist. Wichtig ist allerdings, dass der notwendige Antrag bis zum Stichtag 19. Januar beim Kreis Herford eingegangen ist.Wer möchte, kann bei seinem Antrag gleich mitangeben, dass der neue Führerschein von der Bundesdruckerei direkt nach Hause geschickt wird. Auf diesem Weg spart man sich die Abholung beim Straßenverkehrsamt. Wer ist wann dran? Für Führerscheine, die vor dem 1. Januar 1999 ausgestellt worden sind, gilt: Am längsten Zeit hat, wer vor 1953 geboren ist: In diesen Fällen gilt eine Frist bis 2033. Die Jahrgänge 1953 bis 1958 müssen ihren Antrag bis zum 19. Januar 2022 gestellt haben. Ein Jahr länger Zeit hat, wer zwischen 1959 und 1964 geboren ist. Der Stichtag 19. Januar 2024 gilt für alle, die zwischen 1965 und 1970 geboren worden sind. Wer nach 1971 geboren wurde, braucht seinen neuen EU-Führerschein bis Januar 2025. Anschließend folgen auch alle Autofahrer, die bereits einen Führerschein im Scheckkartenformat haben. Wer ist zuständig? Der Umtausch sämtlicher Führerscheine kann beim Straßenverkehrsamt, Elsestraße 225, in Kirchlengern sowie in allen Bürgerbüros und Rathäusern im Kreis Herford beantragt werden. Mitzubringen ist ein gültiger Ausweis, ein biometrisches Foto und die Umtauschgebühr in Höhe von 25,30 Euro. Wer möchte, kann seinen alten Führerschein behalten - allerdings wird er zuvor entwertet. In allen Behörden gelten die Corona-Schutzmaßnahmen. Die entsprechenden Vorschriften sind zu beachten, Termine müssen vorher vereinbart werden. Wer seine Frist verpasstDer Umtausch ist gesetzlich verpflichtend. Wer weiter mit seinem alten Pkw- oder auch Motorrad-Führerschein fährt und die Frist verstreichen lässt, riskiert laut ADAC ein Verwarngeld in Höhe von 10 Euro. "Wichtig: Man begeht jedoch keine Straftat - anders ist das beim Lkw- und Busführerschein."GültigkeitEgal wann die Fahrprüfung abgelegt wurde - alle Bürger dürfen ihr Auto bzw. ihr Motorrad weiter unbefristet fahren, betont der ADAC. "Nur die Gültigkeit des Führerschein-Dokuments wird auf 15 Jahre befristet." Danach gibt's eine neue Karte.FahrzeugklassenDie bekannten einfachen Fahrzeugklassen wie eins, zwei oder drei gibt es ebenso wie Stempel oder Vermerke (etwa: "Geeignete Augengläser sind zu tragen") beim EU-Führerschein nicht mehr. Sie werden durch neue Einteilungen ersetzt, die mit Nummern und Zahlen benannt sind. So beinhaltet die "alte" Klasse drei in der Regel die "neuen" Klassen B, BE, C1, C1E, AM und L. Je nach Ausstellungsdatum kann es weitere Besonderheiten geben. Darüber hinaus werden Schlüsselzahlen auf der EU-Karte eingetragen, etwa 01.01 für "Brille" oder 0.2 für "Hörhilfe". Hier finden Sie weitere Informationen vom Kreis Herford sowie den Link zur Online-Terminreservierung im Straßenverkehrsamt.

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