Schwimmbecken im Spenger Lenzibad soll nach Modernisierung nur noch 1,34 Meter tief sein

Spenge. Es gibt eine überwältigende Mehrheit bei den Mitgliedern der Freibad Interessengemeinschaft Lenzinghausen: Sie wollen ihr &bdquo;Lenzibad“ im Laufe des nächsten Jahres sanieren und modernisieren. Das beschlossen die Freibadfreunde nun bei einer gut besuchten außerordentlichen Versammlung mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Sie erfuhren, wie das Vorhaben finanziert werden soll und auch, welchen dringenden Wunsch der Verein an die Stadt hat. Und sie beschlossen auch, maximal 347.000 Euro dafür aufzuwenden. Diese Summe soll aber noch sinken, weil - so sagte es FBI-Vorsitzender Sieghart Kröger - es möglich sei, eine Menge Eigenleistung bei den Arbeiten zu bringen. Der Plan dafür ist ganz klar durchgetaktet. Kröger warb für &bdquo;Begeisterung, Zustimmung und eine Aufbruchstimmung.“ Die Mitglieder und Freunde des Lenzibades dürften stolz auf sich sein. Sie hatten ein Becken übernommen, das fast am Ende seiner Laufzeit gewesen sei, es acht Jahre gut betrieben und &bdquo;bewiesen, dass wir es können.“ Das Bad sei immer noch ein besonderes, &bdquo;genau wie 1930, als es mit einem 50 mal 25 Meter großen Becken gebaut und dann 1970 zu einem modernen Freibad wurde“. Wegen zu hoher Kosten wurde das Bad geschlossen In den jüngsten Jahren hatte die Folie Risse bekommen, das Becken wurde undicht und die Leitungen waren marode. Die Kosten für Wasser, Energie und auch die notwendigen chemischen Zusätze stiegen. So sehr, dass das Bad im vergangenen Jahr geschlossen wurde. Nun gibt es den konkreten Plan, das Becken auf 1,34 Meter Wassertiefe aufzufüllen, dabei immer noch den Spaß am Schwimmen zu gewährleisten, Schwimmkurse anbieten zu können und durch die geringere Wassermasse - es würden bei einer Fläche von 800 Quadratmetern bis zu 600 Kubikmeter Wasser weniger im Becken sein - deutlich Kosten zu sparen. Dazu tragen dann auch eine neue Folie und zwei Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung bei. Um das Bad zukunftsfähig zu machen, soll die Längsdurchströmung durch eine neue Verrohrung mit Bodeneinströmdüsen ersetzt werden. Kröger: &bdquo;Nach dem neuen Stand der Technik muss sich das frische Wasser innerhalb von 15 Minuten im ganzen Becken verteilt haben.“ Kredithöhe könnte geringer ausfallen Kröger nannte auch Kosten: Die Folienauskleidung des Beckens soll 158.000 Euro kosten, Beckenboden verfüllen und eine neue Sohle gießen: 66.000 Euro, Durchströmung des Beckens erneuern: 119.000 Euro und die Posten Architekt, Statiker, Genehmigungen betragen 4.000 Euro. Macht gesamt 347.000 Euro. Eigenleistungen würden den Betrag vermindern. Den Kosten steht ein Finanzierungsplan gegenüber: Eigenmittel der FBI 42.500 Euro, Eigenleistung 22.000 Euro, Stiftung der Sparkasse 85.000 Euro, Stadt Spenge Zuschuss 7.500 Euro, Darlehen der NRW-Bank für Sportvereine zur Sportstättenfinanzierung mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Rückführung aus erwirtschafteten Überschüssen: 150.000 Euro und der Sportstättenförderung des Kreises Herford mit 40.000 Euro. Macht ebenfalls 347.000 Euro. Das Darlehen der NRW-Bank soll nach Möglichkeit geringer ausfallen. Kröger: &bdquo;Da der Verein in den letzten vier Monaten durch Veranstaltungen und Spenden 30.000 Euro Überschuss erzielt hat, ist es das Ziel, in den nächsten neun Monaten weitere 50.000 Euro zu erreichen durch Spenden, Veranstaltungen und Eigenleistung. Und: &bdquo;Es laufen zurzeit und während der nächsten Monate Anfragen für Fördermittel bei Stiftungen und Firmen sowie die Teilnahme an Wettbewerben. Mit den zukünftigen Mitteln kann der Kredit reduziert oder Kostensteigerungen ausgeglichen werden.“ Für das nächste Jahr präsentiert der Vorstand den Mitgliedern einen straff organisierten Bauplan. Die Leistungen der Bauunternehmen seien angefragt. Nutzungsüberlassungsvertrag müsste geändert werden Der Plan lautet: Mit dem Verfüllen des Beckens im Februar zu beginnen und im März die Verrohrungsarbeiten zu starten. Die Betonsohle könnte Anfang April gegossen werden, Folie verlegen steht im Mai an und die Badesaison könnte im Juni eröffnet werden. Doch gibt es noch eine Unsicherheit: Die NRW-Bank bestehe beim Darlehnsvertrag auf eine Mindest-Pachtlaufzeit von 20 Jahren um Kontinuität zu sichern. Aktuell verlängert sich die Pachtdauer jeweils um zwölf Monate. Mit der längeren Laufzeit, sagt Kröger, könnte sich der Bürgermeister wohl anfreunden. Zudem existiere in dem mit der Stadt geschlossenen Nutzungsüberlassungsvertrag ein Passus, der besagt, dass im Falle einer Aufwertung des Bades und einer möglichen Rückgabe an die Stadt dann die Stadt die aus der Wertsteigerung resultierende Differenz zahlen müsse. Auf Anfrage der NW sagt Bürgermeister Bernd Dumcke im Vorfeld der Ratssitzung am Donnerstag, 12. Dezember, dass eine solch &bdquo;ernst zu nehmende rechtliche Frage“ wie eine Vertragsänderung, nicht im Vorbeigehen, &bdquo;per Tischvorlage“ erledigt werden könnte. Da bedürfe es einer intensiven juristischen Prüfung. Er rechnet damit, dass ein Ergebnis &bdquo;im nächsten Jahr vorliegen“ könne. &bdquo;Natürlich wollen wir das Bad behalten und weiterführen.“ Nach Krögers Auffassung könne dieser Teil des Vertrages getrost gestrichen werden. Und auch die NRW-Bank und der zuständige Jurist beim Kreis hätten signalisiert, dass im Fall einer - sehr unwahrscheinlichen - Rückgabe an die Stadt ihr keinerlei Kosten entstünden. Dafür bürge das Land. Und zudem macht Kröger klar: &bdquo;Natürlich wollen wir das Bad behalten und weiterführen.“

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