Polizeieinsatz nach Amokdrohung an der Gesamtschule in Spenge bleibt nicht folgenlos

Spenge/Herford. Ein Polizeieinsatz beendete am Mittwoch den letzten Schultag vor den Ferien an der Regenbogen-Gesamtschule in Spenge vorzeitig. Schüler hatten die Polizei informiert, dass zwei Schüler aus Herford eine Veranstaltung, die an diesem Tag stattfinden sollte, &bdquo;gewaltsam stören“ wollten. Das geht aus einer Mitteilung der Polizei hervor. Die Beamten beendeten daraufhin den Schultag. Schülerinnen und Schüler mussten die Schule verlassen. Was genau die Schüler (12 und 15 Jahre alt) geäußert oder geplant hatten, will Polizeisprecher Uwe Maser aus &bdquo;ermittlungstaktischen Gründen“ am Donnerstag nicht sagen. Auch über das Motiv schweigt er. Aber: Ein Spaß, der folgenlos bleibt, sei das keineswegs gewesen. Polizei: &bdquo;Störung des öffentlichen Friedens“ Noch am selben Tag wurden die beiden Minderjährigen an ihren Wohnorten aufgesucht und zu ihren Äußerungen befragt. &bdquo;Nach heutigem Stand ist es nur bei Äußerungen geblieben. Aber das war eine Störung des öffentlichen Friedens. Dafür müssen sie sich jetzt verantworten“, sagt Maser auf Nachfrage der NW. Die Polizei ermittele nun den Sachverhalt. Dabei gehe es auch darum, wer für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss. &bdquo;Das ist ja nicht umsonst, da stehen schon Summen im Raum“, sagt der Polizeisprecher. Zusätzlich werde in solchen Fällen das Jugendamt eingeschaltet, das die Jugendlichen und ihre Familien prüfen wird. Im Falle des strafmündigen 15-Jährigen könne es sogar auf ein Jugendgerichtsverfahren hinauslaufen. Was war passiert? Rückblick: Der letzte Schultag an der Regenbogen-Gesamtschule in Spenge endete am Mittwoch abrupt. Zwei Schüler aus Herford hatten angekündigt, eine Schulveranstaltung mit Gewalt zu stören. Die Polizei spricht von einem &bdquo;möglichen Bedrohungssachverhalt“. Was passiert war. Laut Polizei erhielt ein Bezirksbeamter am Mittwochmittag gegen 11.40 Uhr einen entsprechenden Hinweis. Schüler hatten die Lehrer und die Polizei darüber informiert, dass zwei Schüler aus Herford geäußert hätten, eine heutige Veranstaltung mehrerer Schulen gewaltsam stören zu wollen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Herford. Aufgrund der konkreten Äußerungen zu einer an diesem Morgen abgehaltenen Veranstaltung an der Gesamtschule in Spenge entsandte die Polizei Herford Einsatzkräfte an das Schulgelände. Kriminalbeamte suchten darüber hinaus die beiden Herforder Schüler an den Wohnorten auf, um den Hintergrund der Äußerungen zu klären. Ermittlungen dauern an &bdquo;Die Äußerungen der beiden Schüler und die Darstellungen der beiden in den sozialen Netzwerken besorgte alle Beteiligten. Die beiden werden nach Klärung des Sachverhaltes an ihre Erziehungsberechtigten entlassen“, schreibt die Polizei in ihrer Mitteilung. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an. Die Polizei sowie die Schulleitung hätten zu jedem Zeitpunkt die Informationen anderer Schüler ernst genommen und umsichtig gehandelt, heißt es weiter. Darum wies die Polizei gegen 12 Uhr alle Schüler der Gesamtschule an, die Schule zu verlassen, heißt es von Polizeisprecher Uwe Maser. Das sei ohne Zwischenfälle und in geordneten Bahnen verlaufen, heißt es auch in einer Mitteilung der Schulleiterin der Regenbogen-Gesamtschule, Maike Maatz. Eine konkrete Gefährdung der Schülerinnen und Schüler habe nach Einschätzung der Polizei nicht bestanden, schreibt sie weiter. Die Polizei war – auch zur Sicherung des Schulweges – mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Zuletzt gab es im Februar dieses Jahres einen ähnlichen Fall im Kreis. Damals äußerte ein 14-Jähriger an der Förderschule des Kreises Herford in Hiddenhausen Drohungen. Daraufhin informierten Mitschüler ihre Lehrer und diese die Polizei. Diese setzten den Jugendlichen kurz darauf fest. Ein erstes Verfahren endete vor kurzem ohne Urteil. Ein neues soll erst dann beginnen, wenn ein psychologisches Gutachten über den 14-Jährigen vorliegt.

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