Ausbau des Busverkehrs in Rödinghausen nimmt erste Hürde

Rödinghausen. Der Nahverkehr in Rödinghausen könnte bald umfänglicher werden. Andy Wollny, Verkehrsplaner der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (mhv), war in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Mobilität zu Gast. Er präsentierte den Ausschussmitgliedern die Pläne zur 17. Fortschreibung des Nahverkehrsplans. Die mhv ist eine Organisation der Kreise Herford und Minden-Lübbecke und ihrer Kommunen. Sie plant und koordiniert den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region. Eine Fortschreibung des Nahverkehrsplans muss mindestens alle fünf Jahre erfolgen. Um die entsprechenden Pläne umsetzen zu können, müssen alle Kommunen zustimmen, so auch Rödinghausen. Der Plan, der ab 2027 gelten soll, enthält mehrere Änderungen, die für Rödinghausen relevant sind. Die Buslinie 571 fährt aktuell von Bünde über Bruchmühlen (NRW-Teil) nach Rödinghausen – und zurück. Der Vorschlag im neuen Nahverkehrsplan ist nun, die Linie zusätzlich über den Meller Teil von Bruchmühlen fahren zu lassen. Direkte Anbindung an Bahnhof Bruchmühlen Dadurch würde auch der Bruchmühlener Bahnhof von der Linie angefahren – und so eine direkte Anbindung an das Schienennetz geschaffen. Der zusätzliche Fahrtweg würde weniger als einen Kilometer betragen, größtenteils auf niedersächsischem Gebiet. Der Plan sieht vor, diese Linie im 60-Minuten-Takt fahren zu lassen. Die zweite für die Wiehengemeinde relevante Änderung betrifft ebenfalls die Linie 571. Diese soll im Zuge des neuen Konzeptes mit der Linie 572 am Bahnhof Bünde verknüpft und dort an das Schienennetz angebunden werden. Die Linie 572 fährt aktuell von Spenge nach Bünde. Der neue Nahverkehrsplan sieht allerdings vor, auch diese Linie wie folgt zu erweitern: Spenge - Bünde - Kirchlengern - Löhne. Sollten alle Maßnahmen so umgesetzt werden, hätten Fahrgäste also durch die Verbindung der 571 und der 572 künftig die Möglichkeit, nicht nur in Bruchmühlen und Bünde in den Zug zu steigen, sondern auch in Kirchlengern und Löhne. Kostenkalkulation steht noch aus Welche Kosten durch die Erweiterung auf die Gemeinde Rödinghausen zukommen würden, konnte Verkehrsplaner Wollny in der Ausschusssitzung noch nicht sagen. Der mhv liege die Kostenkalkulation von der jüngst gegründeten Verkehrsgesellschaft des Kreises Herford noch nicht vor. Dass das in der aktuell angespannten Haushaltslage nicht optimal ist, sei dem Verkehrsplaner bewusst. Lesen Sie auch: Millionen-Defizit beim Haushalt 2025: Rödinghausen muss durch dunkles Tal Fest stehe aber: &bdquo;Sie zahlen nur das, was bis zur Gemeindegrenze gefahren wird“, sagte Wollny. Die Kosten für die Fahrtbereiche in anderen Städten und Gemeinden müsste dann die jeweils betroffene Kommune übernehmen. Allerdings: Der von Wollny vorgestellte Nahverkehrsplan kommt nur zustande, wenn alle betroffenen Kommunen zustimmen. Eine Zustimmung allein von der Gemeinde Rödinghausen reicht also nicht aus. &bdquo;Sollte es keine Einigung mit den anderen Kommunen geben, bleibt es beim Status Quo“, sagte der Verkehrsplaner. Die Fahrpläne bleiben dann so, wie sie aktuell sind. Fahrplan könne noch angepasst werden Liegen die Ratsbeschlüsse aller Kommunen vor, kommt es im März und April zum offiziellen Beteiligungsverfahren der Kommunen, in dem die Gemeinde Rödinghausen zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert wird. Im Sommer müssen Kreistagsbeschlüsse aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke zur Umsetzung des Konzepts vorliegen. Wenn alle Beteiligten dem Nahverkehrsplan zustimmen, wird er ab Januar 2027 umgesetzt. Die Vertragslaufzeit des Nahverkehrsplans beträgt zehn Jahre. &bdquo;Der Fahrplan ist aber immer gestaltbar, auch im Laufe der Vertragslaufzeit“, sagte Wollny. Das heißt, die Gemeinde Rödinghausen hat auch innerhalb der zehn Jahre stets die Möglichkeit, Leistungen zu-, um- und abzubestellen. Rödinghausen zahlt 370.000 Euro für Nahverkehr Die Fraktionsmitglieder hatten nach dem Vortrag des Verkehrsplaners noch offene Fragen. &bdquo;Was geben wir denn aktuell für den Personennahverkehr aus?“, fragte Bernd Felgenträger (Bündnis 90/ Die Grünen) die anwesenden Vertreter der Gemeindeverwaltung. Laut Kämmerer Björn Vogt hat die Gemeinde Rödinghausen im vergangenen Jahr 370.000 Euro sogenannter Verlustzuführung an die mhv gezahlt. Diesen Betrag musste die Wiehengemeinde 2024 erstmalig zahlen. Das hängt damit zusammen, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen aus dem Verkehrsverbund ausgestiegen ist. Das müssen die Kommunen nun ausgleichen. Im Haushaltsplan 2025 sind 320.000 Euro Verlustzuführung an die mhv vorgesehen. Gemeinderat gibt grünes Licht Thomas Lübeck von der CDU fragte, ob die Ausschussmitglieder nach Klärung der Kostenposition für 2027 noch die Möglichkeit hätten, final über die neuen Buslinien abzustimmen. Andy Wollny machte klar, dass es sich aktuell nur um eine Planungsoption handele, der alle betroffenen Kommunen zustimmen müssten, damit es weitergehe. Sollten die Kommunen nach Veröffentlichung der Kosten noch entscheiden, diese nicht tragen zu wollen, würden die Planungen auch nicht realisiert. Am Ende der Diskussion sprachen sich alle Ausschussmitglieder für die 17. Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Kreise Herford und Minden-Lübbecke und der damit verbundenen Erweiterung der betroffenen Buslinien aus. Auch der Gemeinderat stimmte eine Woche später darüber ab. Mit einer Enthaltung wurde die Planung auch dort so beschlossen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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